Wasser Leitwert messen

Der chaotische Hauptfaden

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Raja_Kentut
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Raja_Kentut »

Ich muß auch noch ein bissl Senf loswerden zu deiner vermuteten Stromausbreitung.
Die ist nämlich falsch vermutet.
Die Stromdichte stellt sich proportional zur Impedanz die er "sieht" ein (bei DC ist das der ohmsche Widerstand).
Bei den zwei Zylindern kommt "überall" Strom raus, lediglich das Maximum ist auf der Linie der größten Annäherung zu vermuten.
^^artin
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von ^^artin »

Also müsste man es eher als "Parallelschaltung" vieler verschiedener Widerstände in dem durchflossenen Bereich betrachten.
Wobei dann aber auch jeder Punkt der Oberfläche mit jedem Punkt der anderen Elektrode verbunden sein kann, nicht nur geradlinig.
Und was bedeutet "die er sieht" ?
Zuletzt geändert von ^^artin am Di 3. Aug 2021, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Propeller
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Propeller »

Lohnt sich bei Kosten zwischen 10 und 20,-€ wirklich, so ein Gerät mit ungewisser Genauigkeit zu basteln?
--
Ich bin ganz überrascht, daß Orchideen es nicht sauer mögen sollen. Meine stehen in Glasschüsseln (wegen Licht an den Wurzeln, soll wichtig sein) und in sehr grobem Rindenmulch. Gegossen werden sie mit Wasser aus dem Gartenteich, welcher sich hauptsächlich von unserem Reetdach speist und sehr sauer ist. Am Teich gedeiht das Gefleckte Knabenkraut, welches sich selbst angesamt hat und die tropischen Orchideen sehen super aus. Im Sommer halte ich sie etwas feuchter und gebe Dünger, wenn ich dran denke. Ab Herbst hole ich sie rein und gebe sehr wenig Wasser. Um Weihnachten herum schieben sie Blüten und werden wieder mehr gegossen. Zwischendurch vergesse ich sie auch mal zwei Wochen. Funktioniert....
Sir_Death
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Sir_Death »

meine Orchideen leben ganzjährig im Haus, im lichtundurchlässigen Topf in Orchideenerde, werden gegossen mit frischem Leitungswasser (gH ca. 20°dH, pH ca. 7.6) einmal wöchentlich.
Gedüngt einmal im Jahr (wenn ich dran denke).
Die Größte hatte letzten Winter gleichzeitig 47 Blüten.... kann ihr also nicht so schlecht gefallen. :lol:
^^artin
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von ^^artin »

Propeller hat geschrieben: Di 3. Aug 2021, 21:51 Lohnt sich bei Kosten zwischen 10 und 20,-€ wirklich, so ein Gerät mit ungewisser Genauigkeit zu basteln?
Ja, ich hab mir tatsächlich, vorhin noch eins gekauft. Ich hatte ja auch schon geschrieben, daß ich nicht weis, ob ich das wirklich selbst bauen werde. Trotzdem interessiert mich halt die Messtechnik.

Es misst den EC(Leitwert), die TDS(Menge der gelösten Salze(warscheinlich nur errechnet aus dem Leitwert)), und die Temperatur(berechnet beide Werte automatisch Temperaturkompensiert)
Die Elektroden sind einfach 2 Stifte, etwa 15mm lang und 1,5mm Durchmesser, und sehen verdächtig nach Edelstahl aus.

Konsole hat geschrieben: Mo 2. Aug 2021, 19:29 Es gab von Elekt*r mal eine Anleitung, bei der die Wechselspannung eines LCD für die Leitwertmessung verwendet wurde. Gemessen (und sie erzeugt) hat dann ein 7106. Die Schaltung war recht überschaubar, aber die Elektrode wird halt ein Gebastel.
Leider hab ich die Kopie weggeschmissen, nachdem ich mir ein fertiges Gerät gekauft hatte :-/

Achja: Referenz ist meistens Kaliumcloridlösung (KCl), die man sich teuer kaufen oder mit einer Waage und einem Meßbecher selber herstellen kann.
Das Gerät scheint zwar recht gut justiert zu sein - dest.Wasser hat 2µS, aber bei unserem Leitungswasser zeigt es 615µS. Die Messung der Gemeinde war 870µS, vor ca. 1 1/2 Jahren. Das kann sich natürlich ändern.
Also wäre jetzt interessant eine Kalibrierungslösung herstellen zu können.
Gibt's dafür irgendwo Tabellen wieviel Salz in wieviel dest.Wasser welchen Leitwert ergibt ?
Noch besser als Kaliumchlorid, wäre natürlich Natriumchlorid, wegen der Verfügbarkeit. Oder gibt es gute Gründe kein Kochsalz zu verwenden ?
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Cubicany
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Cubicany »

Wie ich ja bereits schrub kann man an Orchideen wunderbar dest. oder Leitungswasser geben.

Die Nährstoffe gibt es aufs Blatt.

Der PH Wert ist immer so um die 6-7, also eher "normal".

Und gießen reicht einmal die Woche lange aus.

Übrigens verliert mit Essig gesäuertes Wasser einen Teil der Säure wenn es steht.

Warum auch immer.
^^artin
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von ^^artin »

Hab hier ein Rezept zur Herstellung von Standardlösungen mit NaCl und dest.Wasser gefunden.
https://www.techniscience.com/de/cmsdat ... pt-bta.pdf
Kleines Problem: 1g/L ergibt eine Standardlösung für 2000 µS/cm. Wenn man keine Apothekerwaage hat, muss man also ordentlich verdünnen um die Lösung halbwegs genau herstellen zu können. ;)
Wurstmensch
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Wurstmensch »

--- hat geschrieben: Di 3. Aug 2021, 22:44 Übrigens verliert mit Essig gesäuertes Wasser einen Teil der Säure wenn es steht.

Warum auch immer.
*Edit: Falsch zitiert. Das Zitat ist von Cubicany

Je härter das Wasser, desto mehr kann es Ph-Schwankungen "puffern". Ich bin kein Chemiker oder Biologe (sondern Märchenschlosser :lol: ). Böden versauern unter Umständen mit der Zeit von allein, weil Wurzeln etwas saures abgeben um (organ.) Nährstoffe verfügbar zu machen. Deshalb werden Böden auch ab und zu gekalkt. Wenn man nur mineralisch ernährt, verzichtet die Pflanze eventuell auf diesen Prozess. :?
Zuletzt geändert von Wurstmensch am Fr 6. Aug 2021, 00:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Cubicany
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Cubicany »

Keine Ahnung.

Die Pflanze muss zumindest keine Nährstoffe aufschließen, da die ja schon frei verfügbar sind.

Obwohl es auch da einen Trend ins saure gibt.

Also wenn ich nur reines Wasser in Granulat gieße, geht es auch gaaanz langsam runter. Daher
muss da gelegentlich Leitungswasser rein oder man verschneidet ein viertel Leitung und drei
Viertel reines Wasser.
^^artin
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von ^^artin »

Wurstmensch hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 13:26
^^artin hat geschrieben: Di 3. Aug 2021, 22:44 Übrigens verliert mit Essig gesäuertes Wasser einen Teil der Säure wenn es steht.

Warum auch immer.
Je härter das Wasser, desto mehr kann es Ph-Schwankungen "puffern". Ich bin kein Chemiker oder Biologe (sondern Märchenschlosser :lol: ). Böden versauern unter Umständen mit der Zeit von allein, weil Wurzeln etwas saures abgeben um (organ.) Nährstoffe verfügbar zu machen. Deshalb werden Böden auch ab und zu gekalkt. Wenn man nur mineralisch ernährt, verzichtet die Pflanze eventuell auf diesen Prozess. :?
Irgenwie scheint dir, beim Zitieren, ein Fehler unterlaufen zu sein.
Konsole
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Konsole »

1413uS/cm-Lösung zum Selberpanschen:

https://www.aquariumforum.de/threads/81 ... ssgeraeten

Ich hab so eine altmodische Briefwaage, die halbe Gramm auflöst. Vielleicht wiegen sie Dir in der Apotheke auch die 74,6g ab, damit hast Du Lösung, die Du noch vererben kannst.
So kritisch ist der Wert ja auch nicht, es geht ja nur drum zu sehen, ob das Meßgerät noch im richtigen Bereich liegt.
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Mechatronk
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Mechatronk »

Ich habe hier noch irgendwo eine Prof. Leitwertsonde für Wasser in Originalverpackt rumliegen. Ich würd mich für 15€ Incl Versand davon trennen, wenn das noch von Interesse für dich (oder wen anders) ist würde ich mal anfangen zu suchen.
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Bastelbruder
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Bastelbruder »

Auf wieviel ppm wollt Ihr das Schätzeisen eigentlich abgleichen?
^^artin
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von ^^artin »

Konsole hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 14:20 1413uS/cm-Lösung zum Selberpanschen:

https://www.aquariumforum.de/threads/81 ... ssgeraeten

Ich hab so eine altmodische Briefwaage, die halbe Gramm auflöst. Vielleicht wiegen sie Dir in der Apotheke auch die 74,6g ab, damit hast Du Lösung, die Du noch vererben kannst.
So kritisch ist der Wert ja auch nicht, es geht ja nur drum zu sehen, ob das Meßgerät noch im richtigen Bereich liegt.
Die Seite hatte ich gestern Abend auch schon durchgelesen. ;)
In der Betriebsanleitung meines Geräts steht, daß ich auf beliebige Werte manuell abgleichen kann/muss. Also bin ich wohl nicht darauf angewiesen explizit diese 1413µS/cm Lösung hinzutüfteln. Aber bis jetzt hab ich es noch nicht probieren können. Ich hatte aber irgendwo gesehen, daß es auch Geräte gibt, die sich halb automatisch abgleichen und dafür exakt diese Lösung brauchen.
Bastelbruder hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 17:07 Auf wieviel ppm wollt Ihr das Schätzeisen eigentlich abgleichen?
So genau wie geht natürlich. ;)
Ich will halt sehen wie genau es überhaupt ist, weil der Vermarkter in seinem Beipackzettel gar keine Angaben zur Genauigkeit macht. In der Regel liegen ähnliche Geräte aber bei +- 2%.
Es steht auch nicht dabei ob das Gerät, ab Werk, überhaupt schon kalibriert wurde.
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BernhardS
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von BernhardS »

Die Leitfähigkeit von Wasser bezieht sich auf einen Würfel von 1cm Kantenlänge. Da die Elektroden 1cm² haben und 1cm Abstand kürzt sich einmal cm raus und es entsteht diese leicht unlogische Maßeinheit.

Alltägliche Leitfähigkeiten misst man mit 400 Herz. Höher sollte man nicht gehen, weil dann kapazitive Effekte kompensiert werden müssten.
Die Leitfähigkeit ist bis ~30µS/cm mit dem Salzgehalt linear. Der Fehler ist bis 200-300µS/cm hinnehmbar, aber dann biegt die Kalibrierkurve merklich ab. Im Bereich natürlicher Wässer kann man also bereits nicht mehr soooo genau messen; kommt noch Dünger dazu, dann müsste man das entweder einzeln kalibrieren ooooder:
es gibt halt den Ratschlag Dünger bis zu der und der Leitfähigkeit dazuzurühren - beide Gärtner machen den gleichen Fehler und haben dann auch eine ähnliche Konzentration.

Ich messe Leitfähigkeit übrigens mit einer einfachen NE555 Schaltung mit zwei kleinen Edelstahlblechlein, die vor der Messung blank geputzt werden. Den Meßwert bekomme ich dadurch, daß in der Masseleitung ein Widerstand von 100 Ohm ist und so der Stromverbrauch der Schaltung erfasst wird.
Daß das Ganze schrecklich nichtlinear ist mach mir nichts aus, weil man diese Kurve ganz einfach mit normalen Widerständen aufnehmen kann. Daß das Ganze schrecklich unprofessionell ist macht mir noch viel weniger aus. Ich habe das Jahrzehnte höchst professionell gemacht und weiß, daß man sich bei der Leitfähigkeitsmessung von Wasser eigentlich nur selbst was vormacht. Das, braucht dann nicht besonders genau, aufwendig oder sonstwas zu sein.
Wurstmensch
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Wurstmensch »

falsch gepostet
^^artin
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Messfehlern auf der Spur

Beitrag von ^^artin »

Ich hab ja Vorgestern so ein Gerät gekauft. Gestern hab ich eine 2000µS/cm Testlösung angerührt und das Teil damit kalibriert. Und ich hab natürlich auch schon Allerlei rumgemessen.
Dabei ist mir aufgefallen, daß das Gerät doch immer wieder mal derbe Sprünge macht - also die Messwerte, die dann auch, unveränderlich, bestehen bleiben. Eben ist mir dann klar geworden, daß diese Schwankungen davon abhängig sind, wieviel Freiraum um, und unter den Elektroden ist. Wenn ich das Gerät senkrecht auf den Becherboden und dicht an die Becherwand stelle, ist der Messwert am geringsten. Steht das Teil schräg im Becher, ist der Messwert deutlich höher. Hebe ich das Teil an, sodaß ein paar cm Luft bzw. Wasser unter den Elektroden sind, ist der Anstieg des Messwerts am stärksten.
Also ist die Stromverteilung um die Elektroden doch recht ausladend und bauchig, wenn Platz da ist.
Ebenfalls muss man dafür sorgen, daß Luftblasen aus dieser Hülle um die Elektroden verschwinden, welche dort leider fast immer drin sitzen.
Hier mal ein paar Bilder dazu. Die Messwerte sind v.l.n.r. 1991, 2019 und 2071 µS/cm
Dateianhänge
Messwerte: 1991 , 2019 , 2071
Messwerte: 1991 , 2019 , 2071
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Bastelbruder
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Bastelbruder »

Immerhin hat sich der elementare Konstruktionsfehler des Schätzeisens gleich gezeigt und er wurde korrekt erkannt.

Die beobachteten Abweichungen zum justierten Referenzwert (wasimmerauchdasseinmag) sind also +3,55% und -0,45%. Beachtlich für diese Hardware, in der die Luftblasenfalle vorsätzlich fahrlässig eingebaut ist. Luftblasen sind hier eine Kombination aus Fehlkonstruktion und Fehlbedienung, allein solche Blasen dürften für die beobachteten Sprünge verantwortlich zeichnen.
Daß das Umfeld sich gering bemerkbar machen muß ist nachvollziehbar, eine ernsthafte Meßzelle ist deshalb ein Glasrohr mit beispielsweise 20 cm Länge und 15 mm Durchmesser, in dessen Mitte sich die beiden Platinelektroden gegenüberstehen, weit abgekoppelt von Linkshändisch beeinflußbaren Störfaktoren. Damit ist dann schätzungsweise 0,1% möglich. Wenn's noch besser sein soll muß das Rohr noch länger sein.
Laut diversen Webshops hat das Spielzeug eine "Genauigkeit von +/- 2%", der Begriff Genauigkeit ist an dieser Stelle ziemlich unangebracht, Meßunsicherheit klingt seriöser. Die oben angezeigten Schätzwerte sind immerhin geradeso innerhalb der beworbenen Toleranz.

Die woanders stets blankzuputzenden Edelrostplatten sind ebenfalls ein Unsicherheitsfaktor, solche Chrom-Nickel-Oberflächen sind nur deshalb ziemlich witterungsbeständig weil sie sich im Gegensatz zu Aluminium mittels einer über mehrere Tage relativ laangsam entstehenden Oxidschicht vom Geschehen abkoppeln. Die Oxidschicht (und daran befindliche Verunreinigungen) beeinflussen dann die Meßunsicherheit, weil ihre Dicke genauso wenig genormt ist wie die 400 Hz und deren Kurvenform.

Achja, es gibt einen guten Grund, Kochsalz nicht zum Zubereiten einer Referenzlösung zu verwenden, weil dieses Salz ziemlich undefiniert mit Fremdstoffen verunreinigt ist.
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Cubicany
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Cubicany »

Also bei dem Gerät, was ich habe ist der Fehler nicht da oder nur sehr gering.

Also eine Abweichung von Rand zu Mitte von etwa 10µS. Und Anheben oder hinstellen ist egal.

Aber bei Pflanzen machen mich 100µS mehr oder weniger nicht nervös. Denn die meisten halten
etwas mehr oder weniger doch ganz gut aus. Zum Beispiel steht bei mir eine Sansevieria permanent
in Wasser bei 700µS und wächst super.
^^artin
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von ^^artin »

@Bastelbruder
Ja, ist doch erstaunlich genau, wenn man die bekannten Störfaktoren umgehen kann.
Laut Hersteller sind die Elektroden sogar aus einer Titanlegierung. (Wobei ich schon einige chinesische Hersteller ausfindig machen konnte. Und noch mehr Vertreiber und Markennamen :D )

@Cubicany
Das ist vermutlich von der Bauart der Fühlers abhängig. Wobei die, bei diesen kleinen Hangeräten, ja alle ziemlich ähnlich sein dürften. Dieser lagebedingte Fehler ist aber auch abhängig vom gerade gemessenen Wert - beträgt so etwa 4% des Messwerts.
Ja, für's Abschätzen der Düngerkonzentration ist die Genauigkeit völlig ausreichend.


Eine weitere Fehlerquelle ist, bei meinem Gerät, die automatische Temperaturkompensation. Ich vermute der Temperaturfühler sitzt hinter dem Plastikgehäuse , und es dauert durchaus einige Minuten bis die Temperatur dort angekommen ist.
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uxlaxel
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von uxlaxel »

uff, wenn ich die leitwerte hier so lese, wird mir ganz schwindlig. wir arbeiten auf arbeit dran, unser prozesswasser bei 0,05µS und tiefer zu haben :)
^^artin
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von ^^artin »

Hallo uxlaxel
Und 2000µS sind nur 1g NaCl auf 1l dest.Wasser. ;)
Bist du "Dampfkraftwerker" ?
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BernhardS
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von BernhardS »

uxlaxel hat geschrieben: Fr 6. Aug 2021, 16:15 uff, wenn ich die leitwerte hier so lese, wird mir ganz schwindlig. wir arbeiten auf arbeit dran, unser prozesswasser bei 0,05µS und tiefer zu haben :)
Unter 0.053 sind leise Zweifel angebracht. Das ist die theoretische Grenze, die nicht unterschritten werden kann.

Messen kommt ja von Mist. Solche Werte kann man schon noch messen, aber man sollte die Meßzelle thermostatieren. Die Temperaturkompensation ist von der Art(!) der Restverunreinigungen abhängig und unter 0.15µS auch nicht mehr linear. Du müsstest sonst die Leitfähigkeit wissen um den Koeffizienten für die Kompensation einzustellen um dann die LF zu messen - geht so nicht.
Besser ist es die Verunreinigungen per Ionenchromatographie zu bestimmen und die Leitfähigkeit zu rechnen.
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BernhardS
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von BernhardS »

Bastelbruder hat geschrieben: Fr 6. Aug 2021, 02:45 Laut diversen Webshops hat das Spielzeug eine "Genauigkeit von +/- 2%", der Begriff Genauigkeit ist an dieser Stelle ziemlich unangebracht, Meßunsicherheit klingt seriöser.
2% ??? - das wäre überirdisch gut! Da macht sich jemand selbst was vor.
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Cubicany
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Re: Wasser Leitwert messen

Beitrag von Cubicany »

BernhardS hat geschrieben: Sa 7. Aug 2021, 18:56
Bastelbruder hat geschrieben: Fr 6. Aug 2021, 02:45 Laut diversen Webshops hat das Spielzeug eine "Genauigkeit von +/- 2%", der Begriff Genauigkeit ist an dieser Stelle ziemlich unangebracht, Meßunsicherheit klingt seriöser.
2% ??? - das wäre überirdisch gut! Da macht sich jemand selbst was vor.
Sind och 4% oder bin ich doof?

2 nach unten und oben.

Aber wie gesagt, man muss für Pflanzen nicht so wahnsinnig genau sein.

60µS mehr machen nichts kaputt.

Denn da wo man selbsbewässert muss man nur aufpassen, wie viel im Untersetzer ankommt bzw. da drin ist.
Wenn der Wert dort steigt muss halt mal einmal dest. Wasser durch.

Wobei ich da einfach Trocknerwasser nehme und mit Essigessenz PH anpasse. Das andere wird ja auf Dauer zu teuer.
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