Bio Kläranlage stinkt -- Abhilfe nötig

[BUBI-BELLA]

Moinsen,
wir haben ne Biokläranlage und die stinkt fürchterlich nach Gülle, wenn in die Sauce Luft eingeblasen wird.
Das geschieht regelmässig, damit die Bakterien gut wachsen und die Schadstoffe abgebaut werden.
Der WAF nähert sich gerade lila und ich bin ernsthaft aufgefordert, was zu unternehmen, um den Duft auf der Terrasse zu verbessern.

Ideen meinerseits:
1. leistungsstarker Lüfter mit Aktivkohle Filter anschliessen, um den Duft abzusaugen und gefiltert an die Umwelt abzugeben
2. dito, ohne Filter und dann an in 2m Höhe in die Luft blasen
3. ....und da hörts schon auf, keine weitere Ideen

Hat wer auch mit sowas zu tun und Lösungen parat ?
Sind die stinkenden Gase schwerer als Luft ?
Hilft Aktivkohle Filterung überhaupt bei meinem Problem und wo kriege ich preiywürdige / gute Aktivkohle Filter her ?

Danke vorab
Uwe

[Später Gast]

Das geschieht regelmässig, damit die Bakterien gut wachsen und die Schadstoffe abgebaut werden.

Bewegungsmelder auf die Terrasse und so verschalten, dass nicht gepustet wird, wenn sich was bewegt? Wenn nicht so oft geblubbert werden muss, reichts womöglich auch, wenn das nur nachts geschieht. Aktivkohle ist halt aufwändig und muss vor Nässe geschützt werden, außerdem muss dann das Gebläse aufgerüstet werden wg größerem Gegendruck. Macht dann auch mehr Lärm. Abluft an unproblematischem Örtchen loswerden erscheint mir da pragmatischer. Direkt in die Kanalisation pusten oder so. Ansonsten wird man da im Kiffer-Bedarf sicher fündig. Kann halt je nach Paranoizität der lokalen Grünkittel sein, dass sie die Quelle der Geruchsbelästigung mal live inspizieren wollen.

Wenn man nach oben pustet und sicher gehen will, dass nichts mehr wieder runter kommt könnte man auch gleichzeitig mit nem kräftigen Seitenkanalverdichter zusätzlich Ballast duch den "Schornstein" pusten, mit dem sich die Pupsluft vermengt. Die ist dann von vorneherein weniger stinkig und schießt mit Schwung nach oben, bis sie wieder runterkommt also hinreichend verdünnt. Der Schornstein braucht dann aber nen Regenhut mit Gelenk, ein Starrer würde den schönen senkrechten Strahl wieder aufspreiseln.

[radixdelta]

Darf das überhaupt stinken oder ist das nicht eher ein Zeichen für Fehlfunktion?

[Wulfcat]

Erstns Gebläse schalldämpfen!!!
"Abgasrohr"(KGRohr) and die entfernteste Stelle des Grundstücks verlegen.
Zusätzlich Zeitschaltuhr, Terrassenbewegungsmelder und ganz wichtig Windfahne!!!
Es wird also nur entlüftet, wenn:
A) Nacht
B)Keiner auf Terrasse(Nicht die späte Grillfete verstänkern... )
C)der Wind vom Haus weg weht.
(Nicht das man Nachts das Olfaktorische Katastrophengebiet bei offenen Schlafzimmerfenster in selbigem hat.....Der WAF wäre dann schon im Ultravioletten... )

[ferdimh]

Soweit ich weiß, sollte so ein Apparillo nicht stinken. Wenn er es doch tut, muss man die richtigen Bakterien nachfüllen.

Unabhängig davon wird der WAF nicht Ultraviolett, sondern eher Kurzwelle, und ist damit zu weltweiter Ausbreitung fähig.

[Old-Papa]

Hmmm,
jede Kläranlage arbeitet biologisch und jede Kläranlage stinkt, denn auch Bakterien haben einen Stoffwechsel. Alles was da so von "ohne Geruch" postuliert wird, ist Augenwischerei.

Old-Papa

[Jerry]

Moinsen,
wir haben ne Biokläranlage und die stinkt fürchterlich nach Gülle, wenn in die Sauce Luft eingeblasen wird.
Das geschieht regelmässig, damit die Bakterien gut wachsen und die Schadstoffe abgebaut werden.
Der WAF nähert sich gerade lila und ich bin ernsthaft aufgefordert, was zu unternehmen, um den Duft auf der Terrasse zu verbessern.

Ideen meinerseits:
1. leistungsstarker Lüfter mit Aktivkohle Filter anschliessen, um den Duft abzusaugen und gefiltert an die Umwelt abzugeben
2. dito, ohne Filter und dann an in 2m Höhe in die Luft blasen
3. ....und da hörts schon auf, keine weitere Ideen

Hat wer auch mit sowas zu tun und Lösungen parat ?
Sind die stinkenden Gase schwerer als Luft ?
Hilft Aktivkohle Filterung überhaupt bei meinem Problem und wo kriege ich preiywürdige / gute Aktivkohle Filter her ?

Danke vorab
Uwe

Hast Du zufällig mal sog. Hygienespüler für die Wäsche verwendet? Da reicht eine Dosis und die Grube ist tot. Leider eigene Erfahrung... . Dann fault es nur noch und stinkt. Abhilfe, wie schon beschrieben, neue Bakterienkulturen einsetzen. Sollte deine Wartungsfirma haben/können.

[caprivi]

Ich benutze so was auch an und zu. So die typische Verschlusskappe voll. Bisher war das unauffällig. Aber ich bin auch der Meinung: die Vollbiologie darf nicht riechen. Wenn sie riecht ist sie umgekippt.

[RMK]

wäre es möglich die "regelmässige" Luftzufuhr auf "dauerhaft, dafür geringer" umzuschalten?

entweder ists dann nicht mehr so schlimm, weil weniger Abluftwolke entsteht, oder der
Geruch ist dauerhaft da und führt zu einem Gewöhnungseffekt...

ernsthaft, ich vermute auch umgekippte Biologie - wir haben eine "öffentliche" Kläranlage in 15 min
fussläufiger Entfernung, die riecht man eigentlich *nie* - auch nicht beim spazierengehen
am Zaun entlang.

wenn das anfinge zu stinken würde ich mir Gedanken machen...

[Desinfector]

Moinsen,
wir haben ne Biokläranlage und die stinkt fürchterlich nach Gülle, wenn in die Sauce Luft eingeblasen wird.

Also eine eigen Klein-Anlage auf dem Grundstück oder ist das die kommunale Anlage?

Bei letzterer wäre ich mir nicht so sicher, was das wohl macht, wenn ein Sturm darüber zieht und man genau im Lee davon liegt

[Raja_Kentut]

GAS!
Was das stinkt sind ja organische Verbindungen mit Schwefel und Gedöhns.
Also Abluft durch ein Rohr, Propan zumischen und anzünden. Boris kann da bei der Konstruktion bestimmt helfen
In Nürnberg hat man mal Parföng in die Kläranlagenabluft gemischt, ich glaub in den 60gern.

Ansonsten bin ich ganz bei RMK, unsere Kommunalkläranlage stinkt auch nicht merklich, und die Suppe wird ständig belüftet.

Bei Biogasanlagen geht das Rohgas erstmal durch einen Stahlwollefilter, der hält schwefeliges zurück und ist billiger als Aktivkohle

[jodurino]

Moin
wo hin geht der Überlauf?

Bei uns ist es so (es ist eine Teilbiologische) das der Überlauf in einen Kanal zur Straße geht, bei Wetterumschwüngen stinkt es aus dem Kanal.

Da muss ich mal einen Siphon einbauen.

Dann wurde auch empfohlen der tägliche Durchsatz an Wasser sollte etwa 200 Liter sein, da kommen wir nie hin.

Habe schon überlegt einen Regenwasserspeicher, oder den Brunnen dafür an zu schließen aber bs jetzt sind noch andere Projekte

[Gorbi]

GAS! Was das stinkt sind ja organische Verbindungen mit Schwefel und Gedöhns.
Also Abluft durch ein Rohr, Propan zumischen und anzünden. Boris kann da bei der Konstruktion bestimmt helfen

Genau, das ist doch feinstes Biogas. => Sammeln und ein kleines BHKW damit betreiben.

[BUBI-BELLA]

So, ich habe jetzt erstmal die Belüftungszeiten verlängert, i.e. es wird länger Luft eingeblasen. Der Wartungsfritze meinte, jede Anlage 'riecht'. Dann habe ich festgestellt, dass es Ansätze von Betonkorrosion gibt, also anaerober Zustand der Anlage mit Bildung von Schwefelwasserstoff, der halt stinkt und über Schwefelsäure den Beton anfrisst. Und jetzt experimentiere ich mit PC Lüftern, um die stinkende Luft in der Grube abzusaugen. Es wird schon besser, d.h. permanenter leichter Duft anstatt gelegentlich starke Duftwolke. ich werde weiter berichten.

Zum Verständnis, wir wohnen im Outback, eigene Wasserversorgung und eigene Biokläranlage mit angeschlossener Verrieselung auf dem Grundstück.

[Desinfector]

was da stinkt sind H2S und ggf NH3

H2S wird normalerweise in Grossanlagen durch Eisen(II)chlorid geleitet.
als Lösung in Wasser. Du müsstest also die Abluft durch einen Bottich mit Chlorid-Lösung blubbern lassen.
Dabei entsteht Eisensulfid und DAS kannste dann dazu nutzen, um H2S zu entwickeln, wann DU es willst

je nach Menge der Abluft könnte man das durch eine Flamme schicken,
aber das dürfte zu kostenintensiv werden.

[Old-Papa]

...
Du müsstest also die Abluft durch einen Bottich mit Chlorid-Lösung blubbern lassen.
Dabei entsteht Eisensulfid und DAS kannste dann dazu nutzen, um H2S zu entwickeln, wann DU es willst
...

Hmmmm, irgendwie hat wohl niemand die Überschrift richtig gelesen.
Es geht um Biokläranlagen, also rein biologische und keine die mit chemischer Keule und hohem Technikaufwand arbeitet...

Old-Papa

[TDI]

Ob weniger Fleisch essen hilft?

[Old-Papa]

Ob weniger Fleisch essen hilft?

Beim Kacken und Klären vielleicht, beim Denken wohl eher nicht.

Old-Papa

[Desinfector]

Hmmmm, irgendwie hat wohl niemand die Überschrift richtig gelesen.
Es geht um Biokläranlagen, also rein biologische und keine die mit chemischer Keule und hohem Technikaufwand arbeitet...

Natürlich habe ich das gelesen.

Biologisch muss nicht heissen,
dass es nicht auch in abgeschlossenen Systemen oder teilweise darin laufen kann

[BUBI-BELLA]

Fleisch Konsum haben wir schon stark eingeschränkt und essen wenn's geht nur Bio Fleisch oder min. Haltungsform 4.
Ich sag immer, dass die Viecher anständig gelebt haben sollen und die auch nicht für uns sterben wollten.

[Old-Papa]

Natürlich habe ich das gelesen.

Biologisch muss nicht heissen,
dass es nicht auch in abgeschlossenen Systemen oder teilweise darin laufen kann

Biologisch heißt aber auch nicht, das mit Chemie gehandhabt wird.

Old-Papa

[caprivi]

Ich kann nur sagen, dass wir auch eine vollbiologische Kleinkläranlage haben; Zweikammersystem und so einen Pustekasten mit Luftschläuchen im Keller - und da riecht gar nichts. Ich halte es wirklich für wahrscheinlich, dass Dir Deine Anlage irgendwie umgekippt ist.
Als ich noch in DD gewohnt hab, hatte ich meine Wohnung in der Nähe des Elbeparks an der A4, und dort wurde eine riesige Kläranlage gebaut, die vermutlich ähnlich funktioniert hat, das war ein vielleicht 20m hohes „Ei“. Dort habe ich ab und zu tatsächlich was gerochen, aber das war nicht mal wirklich unangenehm, eher so wie undefinierter lauer Kaffeesatz.

[duese]

Weil ich es heute gerade weggefahren habe: Ein Teichfilter ist letztlich auch eine Kläranlage, die gut belüftet ist. Da stinkt auch nichts, sondern riecht nach nassem Waldboden. Wehe aber der Schlamm liegt nach dem Ausleeren des Filters noch einen Tag im Schaff (also nicht belüftet) oder auch das was in den Entleerleitungen steht stinkt extrem heftig nach Fäkalien.

[Desinfector]

Natürlich habe ich das gelesen.

Biologisch muss nicht heissen,
dass es nicht auch in abgeschlossenen Systemen oder teilweise darin laufen kann

Biologisch heißt aber auch nicht, das mit Chemie gehandhabt wird.

Old-Papa

Ich schrieb ja auch nur dass man "die Abluft" noch behandeln könnte

[Socke]

Ich würde das Problem mal bei der Ursache bekämpfen. Meistens stinken diese Anlagen, wenn es den Bakterienkulturen nicht gut geht. Bei unserer gabs das vor 2a auch mal, da hat letztendlich nur Abpumpen und neu Ansetzen der gesamten Brühe geholfen. Und was auch viel gebracht hat, war sich vom Hersteller einen neuen Deckel für die Anlage schicken zu lassen, der auch wirklich dicht schließt.

Du hast sicherlich einen Techniker der für die regelmäßige Wartung der Anlage zuständig ist, oder? Der kann auch die Bakterienkonzentration messen. Außerdem sollte der Bodensatz der Anlage eh alle ~2a abgepumpt werden.

Ansonsten, falls das nicht hilft: Wenn die Anlage ordentlich konstruiert ist, gibt es ohnehin nur eine Öffnung, über die das Teil "atmen" kann. Das ist meistens irgendwo ein Rohr in der Nähe des Ablaufs, wo das gereinigte Abwasser versickert. Da einfach mal ordentlich Aktivkohle rein stopfen und schauen was passiert. Wie lange hast du die Anlage schon?

[Durango]

Jeder kennt doch den Bioreaktor.
Zuertst kommt der Anerobe Kessel,dann kommt der Bereich mit gezielt zugeführter Luft und Bakterien.

Daführ ist der Betreiber zuständig. Bewaffnet mit pH-Meter und Schöpfbecher darf er rummessen.

Das führt zu einem Bericht, und dann hat der Beteiber jahrelang wieder Ruhe.

Oder es kann schiefgehen. Dann such dir mal wohlriechende Bakterien, oder so...

73 Manfred