1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Der chaotische Hauptfaden

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Julez
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1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Zuerst ein Teaser-Bild:

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Moin zusammen, es ist natürlich doof wenn auf dem Weg zur Weltherrschaft die Karre streikt bzw. gar nicht erst anspringt. Nachdem also letzte Woche die Batterie ihren Zustand von "ok" über "gerade noch ok" zu "braucht bei jedem Start Starthilfe" gewechselt hatte, musste eine Lösung her. Zwar konnte mittels meiner A123 Packs und dem in weiser Voraussicht vorbereitetem, festinstallierten Verbindungsstecker die Starthilfe in 2min abgeschlossen werden, wenn aber einem währenddessen der Regen in den Nacken nieselt ist das trotzdem verbesserungswürdig.

Also war nun die Motivation gegeben, die seit knapp einem Jahr hier rumliegenden Komponenten endlich zum Einsatz zu bringen.

Als Zellen kommen die famosen Yinlong LTO 60160H 40Ah Zellen zum Einsatz. Wenn man den Datenblättern Glauben schenken darf, glänzen sie mit diesen Vorzügen:
- 25 Jahre shelf life
- 10.000+ Vollzyklen
- 1.000A Kurzzeitbelastung möglich
- -20°C - 50°C Temperaturbereich
- eigen- und misshandlungssicher, brennen nie ab

Normalerweise werden diese in chinesischen Elektrobussen eingesetzt. Die dort ausgesonderten werden auch verkauft, man muss also etwas aufpassen dass man sich keinen alten Schrott andrehen lässt.

Dann also frisch ans Werk, hier die Galerie in Vollauflösung:
https://imgur.com/a/JOU0Jla

Das Gehäuse wird aus 4mm GFK-Platten (FR4) hergestellt, welche mittels 8x8mm Aluprofilen verschraubt werden. In diese Profile wurden M3 Gewinde geformt. Das GFK wurde mittels der lustigen kleinen Proxxon-Tischkreissäge geschnitten, die Sechskant-Aussparungen für die Pole hat ein Kollege mit der CNC gemacht.

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Die Pole wurden auf Messingplatten geschraubt, um später die Verbindungskabel gut anbringen zu können:

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Die Unterseite des Gehäuses, bevor der Boden draufkam:

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Kurzer Test, ja, passt:

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Deckel passt auch:

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Nur bestes Material, um die 6mm² Silikon-Verbindungskabel zu kontaktieren:

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Das Kupferblech kommt später an die Zelle:

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Die Zellen werden untereinander zuerst mit 3M Schaumklebeband und dann mit Kupferstreifen verbunden. Wichtig ist hierbei, dass sogenannte "Cupal-Scheiben" zum Einsatz kommen, da es sonst komische elektrochemische Effekte zwischen dem Alu und dem Kupfer gibt, die man wirklich nicht möchte. Auf die Drehmoment-Angaben habe ich nicht besonders geachtet. Irgendwann kommt der Moment, wo sich die Muttern trotz steigender Handkraft nicht mehr weiterdrehen, da hab ich dann aufgehört. Damit sich die Kabel-Anschlussbleche auf keinen Fall berühren, auch wenn die Hauptverschraubung losrappelt, habe ich den Abstandhalter aus grünem GFK angeschraubt.

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Nun wird der Niederhalter montiert. Das sind 2 Aluprofile, welche die Zellen nachher leicht nach unten drücken. Oben ist die Trägerplatte, auf welcher die Balance-Elektronik montiert und verdrahtet wird.

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Rechts kann man eine 15mm EPP-Platte mit Löchern für die Kontaktgewinde sehen. Diese polstern seitlich ab und sind zusätzlich Losdrehsicherungen, da sie durchaus fest auf die Muttern drücken. Das Gehäuse wird innen an den Kontaktpunkten zu den Zellwandungen ebenfalls mit Schaumklebeband beklebt. Das sitzt alles schon sehr stramm, man muss die Zellen mit Gewalt reindrücken nachher.

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Links befindet sich ein induktiver Active Equalizer, in der Mitte ein Limiter der bei 2,7V anfängt zu entladen, und rechts ein kapazitiver Active Equalizer. Dieser hat den Vorteil von höheren Strömen und besserer Genauigkeit, braucht aber 15mA Ruhestrom. Deswegen wird er über ein Relais aktiviert welches mit D+ von der Lichtmaschine verbunden wird, er läuft also nur wenn es auch der Motor tut.

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Dann wird der ganze Gruscht ins Gehäuse verfrachtet. Zum Glück fiel mir rechtzeitig ein, die Aluprofile oben mit Gaffatape zu isolieren, sonst hätte es bestimmt gut geknallt beim Zurechtrücken des Deckels.

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Hier kann man auch schön erkennen, warum ich mehrere dünne statt eines dicken Kabels genommen habe. So ist das deutlich geschmeidiger:

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Am Ende noch ein Stück Schaumgummi, um die Wagoklemmen an Ort und Stelle zu halten. Die wurden auch mit Schaumklebeband an der Trägerplatte und untereinander fixiert, da sollte nix mehr verrutschen:

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Der Einbau in den Autowagen war etwas knifflig. Es passt aber millimetergenau, vor allem die Länge ist kritisch. 5mm mehr, und ich hätte an den Verschraubungsstangen rumbiegen müssen. Seitlich ist zum Glück mehr Platz, und nach oben sind auch noch einige Zentimeter Luft.

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Der Schaltkasten für mein ganzen Zusatzgeleucht passt glücklicherweise auch so gerade eben gut rein:

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Viel Platz seitlich:

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Die Lichtelektrik, ich blick selber nicht mehr ganz genau was ich damals gemacht habe, zum Glück funktioniert alles gut:

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Soweit funktioniert es, einen erfolgreichen Start habe ich schon gemacht. Jetzt gerade wird der Akku entladen. Ich möchte testen, ob bei leerem Akku die Lichtmaschine an ihre Grenzen gebracht wird oder nicht.

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Der Test ergibt: Sie wird es nicht. Zum Startzeitpunkt hatte die Lichtmaschine 20°C und lieferte ca. 60A. 10A braucht das Auto an sich, 50A flossen in die Batterie. Nach ca. 10min hat sich die Temperatur der Lichtmaschine auf 70°C erhöht, der Ladestrom war auf 20A abgesunken. Dort blieb er auch, obwohl die Batteriespannung zu dem Zeitpunkt nur bei 13,2V lag. Nach 15min war der Ladestrom unverändert, und die Temperatur lag bei 75°C. Leichtes Gasgeben erhöhte den Ladestrom temporär auf 30A, im Leerlauf ging er direkt wieder runter auf 20A.
Ich bin begeistert. Offensichtlich ist bereits irgendeine Form von Schutzmechanismus eingebaut, welche den Ladestrom in Abhängigkeit von der Temperatur verringert, um eine Überlastung zu vermeiden. :)

Edit: Ich vergaß noch zu erwähnen, dass ich die Ladespannung meiner Lichtmaschine angepasst habe. 14V waren etwas zu wenig, vor allem, wenn noch eine Last dazukommt. Die Vorgehensweise ist einfach: Man guckt in den Sicherungskasten und zieht die Sicherung, welche den Pluspol der Batterie mit dem Erreger- bzw. Reglereingang der Lichtmaschine verbindet. Hier wird dann sowas reingesteckt, ein KFZ Sicherung Stromabgreifer.
https://www.ebay.de/itm/222868415102
Das Einzelkabel wird abgeschnitten, der Sicherungshalter mit der Original-Sicherung bestückt, und ein Kabel aufgetrennt und mit einer 5-10A belastbaren Diode verbunden. Ich hab einen Gleichrichter genommen, der lässt sich schöner auf ein kleines Kühlblech schrauben. Man hat also nun statt der ursprünglichen Sicherung eine Sicherung und die Diode in Serie. Der Spannungsabfall der Diode suggeriert dem Lichtmaschinenregler eine geringere Spannung, die tatsächliche Spannung wird also leicht hochgeregelt. Je nachdem wieviel man möchte wird die Diode oder der Gleichrichter entsprechend gewählt/verschaltet. Bei mir kommen nun 14,4V raus, genau passend. Wie rum die Diode muss, lässt sich leicht rausfinden: Lädt die Lichtmaschine nicht, steckt man den Adapter andersrum in die Sicherungsaufnahme. ;)
Edit: Alles nicht ganz so einfach, aber hier ist die Lösung:
viewtopic.php?p=392220#p392220
Zuletzt geändert von Julez am Sa 23. Okt 2021, 18:27, insgesamt 9-mal geändert.
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Finger
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Finger »

UIH :) Das sieht ziemlich gut aus. Hast du ne Bezugsquelle für diese Zellen?
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gafu
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von gafu »

Das letzte bild vom motorraum sieht ja schon so aus, als wäre der wagen alt genug um e-prüfzeichendiskussionen zu vermeiden.

Ich hab bei meinem nen deckengeleucht in den wagenhimmel nachgerüstet für die zweite sitzreihe, was auch ein wenig in den kofferraum leuchtet. Nachdem der alte wagen doch zu rostig wurde, musste ich letztes jahr mal etwas verjüngen, ich hoffe ja mal dass da nicht soo genau hingeschaut wird bei der kesselprüfung.
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Ich hab die Zellen von einem Privatanbieter bei eBay gekauft. Mittlerweile gibt es da aber auch gewerbliche Anbieter. Das hier sollte auch eine gute Quelle sein:
https://zukunftswerkstatt-verkehr.at/lithiumzellen.html
Zuletzt geändert von Julez am Do 3. Jun 2021, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
jodurino
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von jodurino »

Moin
die Zellen habe ich gerade mal beim Lieferanten für so was angefragt.

Was hast Du da für ein BMS genommen?
Zuletzt geändert von jodurino am Do 3. Jun 2021, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Zuletzt geändert von Julez am Do 3. Jun 2021, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
sysconsol
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von sysconsol »

gafu hat geschrieben: Do 3. Jun 2021, 13:30 [...] ich hoffe ja mal dass da nicht soo genau hingeschaut wird bei der kesselprüfung.
Zeige mir die Stelle, wo steht, dass der TÜV-Prüfer Innenraumleuchten und meinetwegen Freisprecheinrichtungen und meinetwegen Radios auf E-Prüfzeichen kontrollieren soll.

Wenn da Eigenbau-Akkus und Vorratsdosen(?) im Motorraum verbaut sind, wird das schon interessanter.
Das erregt Aufsehen, weil auffällig.

Über den Rest bin ich nicht qualifiziert zu schreiben ;)
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Och, mein Tüv ist da ganz cool. Alle Lichter bis auf die Frontscheinwerfer sind bei mir Nachrüst-LED aus China, das war bis jetzt ok. Auch die Tupperdose wurde nicht bemängelt. Ebensowenig wie die Motorvorwärmung und das 230V Kabel, welches man neben der Batterie erkennen kann.
Ich fahr da immer den Freitag nach Vatertag hin möglichst früh, dann haben die eh keinen Bock. :D
jodurino
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von jodurino »

Julez hat geschrieben: Do 3. Jun 2021, 15:13 Ich habe diese hier genommen:
https://de.aliexpress.com/item/4000241881122.html
https://de.aliexpress.com/item/4000790255916.htm
https://de.aliexpress.com/item/4000497486501.html
Aber eigentlich sollte das erste ausreichen.
Würden die auch für LeFePo4 Zellen gehen, da komme ich günstiger dran, möchte auch nicht als Startebatt. nutzen aber so 12V sind immer gut.

cu
jodurino
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Dafür würde ich so einen empfehlen; verwende ich auch bei meinen Werkzeugakkus.
https://de.aliexpress.com/item/1005002579001608.html
bastl_r
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von bastl_r »

Hi

Klasse Bericht.
Warum hast Du zm BMS 6mm² verlegt? Da werden doch nie mehr als 1 - 2 A fließen.
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Zu den Wagos, die auf die einzelnen BMS aufteilen, sinds nur 2,5mm². Das hatte ich gerade da, und es ist schön flexibel. Zu dem Polen sinds 4x 6mm².
Gorbi
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Sehr schick

Beitrag von Gorbi »

Saubere Arbeit! Danke für den Bericht.
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gafu
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von gafu »

sysconsol hat geschrieben: Do 3. Jun 2021, 15:31
gafu hat geschrieben: Do 3. Jun 2021, 13:30 [...] ich hoffe ja mal dass da nicht soo genau hingeschaut wird bei der kesselprüfung.
Zeige mir die Stelle, wo steht, dass der TÜV-Prüfer Innenraumleuchten und meinetwegen Freisprecheinrichtungen und meinetwegen Radios auf E-Prüfzeichen kontrollieren soll.
https://www.sgaf.de/t/stvzo-vorschrifte ... hten/13187
Da stehen einschätzungen der prüforganisationen selbst.

Da schreibt die dekra:
Mit diesem Thema hat sich auch der zuständige Bund-Länder-Fachausschuss befasst und entschieden, dass lichttechnische Einrichtungen, die nicht zulässig sind oder die falsch oder in unzulässiger Anzahl am Fahrzeug verbaut sind, künftig als erheblicher Mangel (EM) im Rahmen der Hauptuntersuchung zu bewerten sind. Die Prüfplakette kann somit nicht zugeteilt werden.
Prinzipiell ist alles verboten, was nicht in ECE-R48 für zulässig erklärt wird und entsprechende prüfzeugnisse hat, sobald dieses während der teilnahme am straßenverkehr von außen sichtbar ist.
Es reicht im prinzip schon, wenn im streulicht einer nachträglich eingebauten beleuchtung der innenraum von fahrzeugen oder dessen insassen im dunkeln von außen sichtbar werden, das es zu einem bußgeld im ermessensspielraum der rennleitung kommen kann.

Und dann natürlich der hammer mit EMV. RICHTLINIE DER KOMMISSION 2004/104/EG
https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/Le ... 058:DE:PDF
Umzusetzen ab 1.1.2006, prinzipiell dürfen da nur noch EMV-geprüfte komponenten eingebaut werden. Erkennbar am e-zeichen.
Meines wissens wird es so gehandhabt, das fahrzeuge mit BJ/EZ bis 2004 noch nicht unter diese richtlinie fallen, neuere fahrzeuge könnten beispielsweise von der polizei bei einer kontrolle sofort stillgelegt werden, wenn beispielsweise ein funkgerät fest mit der fahrzeugelektrik verbunden ist, oder fest mit dem fahrzeug verbunden ist, und kein e-prüfzeichen besitzt.

Was lose per zigarettenanzündersteckdose angesteckt und im fahrzeug herausnehmbar ist, fällt nicht darunter, wie .z.b. kühlboxen, telefonlader, außer die geräte sind im fahrzeug fest eingebaut, dann miteinmal doch..

Da gab es dann noch eine zweite richtlinie aus 2004 mit der nr 108, die neben einigen anderen seit 2014 weitgehend durch die inzwischen gültigen international harmonisierten ECE- richtlinien ersetzt wurden. EMV in ECE-R10.
https://www.ruw.de/suche/raw/Elektroni- ... a890118397

im zweifel geht es immer darum: kann auf irgendwie herbeikonstruierte art und weise eine mögliche gefährdung herbeifabuliert werden, schwebt das erlöschen der betriebserlaubnis für das fahrzeug im raum, wenn einbauten, zu denen nicht die entsprechenden unterlagen vorliegen, nicht per einzelabnahme von der zuständigen prüforganisation in den fahrzeugpapieren eingetragen wurden. (StVZO 22 und 22a)
Im prinzip ist innenlicht von den auflistungen in 22a ausgenommen, praktisch fällt es so halb unter beleuchtung, wobei da wiederrum kein unterschied zwischen außen und innenlicht gemacht wird.
Dann bleibt aber immernoch die EMV ECE-R10-prüfung für elektrische anbauteile.

Deswegen meine ich ja, es muss sich zeigen wie die rennleitung und die kesselprüfer das so sehen. Das muss nicht unbedingt probleme machen. Aber wenn sie einem probleme machen wollen, dann steht man auch blöd da.
Zuletzt geändert von gafu am Do 3. Jun 2021, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
xanakind
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von xanakind »

Feine Bastelei und geile Akkus.
Aber was genau sind denn nun die Vorteile?
Abgesehen vom Spaß am basteln & eine (hoffentlich) ewige Lebensdauer sehe ich kaum einen Vorteil.
Ein sehr hoher Startstrom wird nicht benötigt, das ist ja kein rappeliger Diesel Audi.
Die Kapazität ist nur "nur" 40Ah auch nicht wirklich höher.
Günstiger sind die Akkus (erstmal) nicht, nach X Jahren rechnen sie sich.
Zusammen mit diesen ganzen Balancern im Inneren sehe ich sogar eine höhere Fehleranfälligkeit.
Losrappeln wird sich da wohl eher nichts, ich denke da eher an Feuchtigkeit / Wassereintritt.
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gafu
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von gafu »

xanakind hat geschrieben: Do 3. Jun 2021, 21:17 Die Kapazität ist nur "nur" 40Ah auch nicht wirklich höher.
das würde ich so nicht sagen, die kapazität hat die bleibatterie ja nur am anfang.
Schon nach kurzer zeit, wenn die bleibatterie "noch gut" ist, liegt die lithium-batterie im vorteil. Merkt man nur erstmal nicht, weil ja auch mit 10 Rest-Ah im bleiklotz noch alles funktioniert, so lange noch genug strom für den starter rauskommt.
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Finger
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Finger »

Also ich würde sagen, das sind alles keine Gründe, das nicht zu tun. Julez schraubt und optimiert halt gerne :)
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Ja wenn man da nicht wirklich Bock drauf hat ist das natürlich nicht besonders sinnvoll den Wagenwert mit dem Akku um 1/3 zu erhöhen. :D
Aber ich mag es Sachen zu bauen die extreme Haltbarkeit haben, und ich hoffe so mir im Leben nie wieder eine Autobatterie kaufen zu müssen. Ob's funktioniert? Das wird sich zeigen. Die Elektronik da drin ist ziemlich gut versiegelt auf den Platinen, ich glaub nicht das da viel kaputtgehen wird. Falls doch, hab ich wieder was gelernt. ;)
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Gary »

Wenn man den Peuckert Effekt mit bedenkt ist die nutzbare Kapazität eher besser.

Das nächste Auto muss halt passend zur Batterie gekauft werden :lol:

Ich überlege immer was für die XT250 zu bauen, bis mir einfällt das ich gar nicht mehr fahre. Drei Tankfüllungen in zwei Jahren, davor war der TÜV über 10 Jahre fällig...
Aber die XT steigt wohl gerade im Wert.
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Ja dann mal wieder öfter raus damit. Als Akku hier würde ich 4s2p oder 3p A123 empfehlen mit Active Equalizer, und im Winter abklemmen. Damit sollte nix schiefgehen, sowas startet auch mein Auto.
https://www.youtube.com/watch?v=UYouTFdGpXA
Das Mopped also allemal.
Gary
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Gary »

Ich glaube nicht das du mit den A123 die XT starten kannst.

Ich kann das auch erklären, es ist kein E-Starter verbaut und treten geht ohne Strom. Die Zündung geht ohne Batterie.
Original ist da eine 6V Batterie für Blinker und Bremslicht..
So war das in den 80ern :D
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RMK
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von RMK »

na, dann kannst sie ja mit den A123 starten. oder auch ohne. egal. :-P
(hab eine ähnlich lang rumstehende und genau so zu startende DR650 in der Scheune.. seufz...)
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Gorbi »

"Frage nicht, was erlaubt ist – Du wirst kaum etwas finden.
Schau, was am besten ist, anderen nicht schadet – und wie wahrscheinlich es ist, dafür bestraft zu werden."
:D
Julez hat geschrieben: Do 3. Jun 2021, 21:42 Aber ich mag es Sachen zu bauen die extreme Haltbarkeit haben, und ich hoffe so mir im Leben nie wieder eine Autobatterie kaufen zu müssen. Ob's funktioniert? Das wird sich zeigen. Die Elektronik da drin ist ziemlich gut versiegelt auf den Platinen, ich glaub nicht das da viel kaputtgehen wird. Falls doch, hab ich wieder was gelernt. ;)
Das ist genau die richtige Einstellung.
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

[]
Ich kann das auch erklären, es ist kein E-Starter verbaut und treten geht ohne Strom. Die Zündung geht ohne Batterie.
Original ist da eine 6V Batterie für Blinker und Bremslicht..[]
Aso. :lol:
Als Ersatz für den 6V Akku wären dann 2s A123 gut. Die haben auf jeden Fall genug Leistung zum Blinken.
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Desinfector
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Desinfector »

Nettes Arrangement

Muss aber auch für mich selbst sagen, dass das hier wohl nicht nötig tun würde
Als Langstreckenfahrer sehe ich den Vorteil nicht.
Die aktuelle Batterie ist jetzt 10 Jahre in meiner Karre drin, hab die im Alter von 2 Jahren gekauft.
Wahrscheinlich isse also 12 Jahre alt und so wirklich schwächelt sie noch nicht.
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von duese »

Gary hat geschrieben: Fr 4. Jun 2021, 09:45 Ich glaube nicht das du mit den A123 die XT starten kannst.

Ich kann das auch erklären, es ist kein E-Starter verbaut und treten geht ohne Strom. Die Zündung geht ohne Batterie.
Original ist da eine 6V Batterie für Blinker und Bremslicht..
So war das in den 80ern :D
Dann wären doch Supercaps das Optimale? Die Kiste springt ja auch mit 0V an. Braucht dann vielleicht 1-2 Minuten, bis der Blinker geht. Balancing ganz einfach passiv über Widerstände.
ch_ris
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von ch_ris »

Die Dr350 startet gerade elektisch mit a123 4s.
ja nu, die war grad da und ich brauchte was.
Das ist grenzwertig zumal die auch ruhestrom verbrauch hat.
Also geht grad so aber mittelfristig müssen da 8 zellen rein.

bei den supercaps, für kicker, ich weis es ned was der regler dazu sagt?
mit einer toten, trockenen bleibatterie sterben die wie Fliegen.
duese
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von duese »

Ok, das wär blöd. Wobei trockene Bleibatterie hoher Innenwiderstand sprich hohe Spannung, kaum Strom heißt.

Leerer Supercap ist eher Kurzschluss, niedrige Spannung, hoher Strom.

Ob das für den Regler besser ist?
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Die paar Sekunden sollte der das aushalten, oder?
ch_ris
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von ch_ris »

vielleicht sogar gut?
aber schlecht für die lima?
es gibt solche umbauten, weiß ich aber nichts zu.
aber egal...

ich bin gespannt wie die LTO Zellen sich schlagen.
von LiFe im Auto bin ich nicht so überzeugt, Winter und so.
duese
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von duese »

LiFePo im Winter funktioniert schon. Sollte es bei ersten Startversuch schwierig sein, geht es beim zweiten, weil die Zellen durch den Strom des ersten Versuchs schon etwas vorgewärmt sind.
ch_ris
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von ch_ris »

Bei -20°?
ich weiß nix über die Innentemperatur, aber im Moped(s) die Batterie wird nicht, mit der Hand feststellbar, warm.
und wenn die dann in der anleitung schreiben man soll erst mal verbraucher zu schalten...
wie lang soll ich denn das Licht brennen lassen bis die 0°hat?
und die bringt ja nicht nur den Startstrom nicht, sondern soll ja auch nicht bei minus geladen werden.
wie sehr geht das auf die Lebensdauer?
ich bin nicht überzeugt, lasse mich aber gerne.
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Ich vergaß noch zu erwähnen, dass ich die Ladespannung meiner Lichtmaschine angepasst habe. 14V waren etwas zu wenig, vor allem, wenn noch eine Last dazukommt. Die Vorgehensweise ist einfach: Man guckt in den Sicherungskasten und zieht die Sicherung, welche den Pluspol der Batterie mit dem Erreger- bzw. Reglereingang der Lichtmaschine verbindet. Hier wird dann sowas reingesteckt, ein KFZ Sicherung Stromabgreifer.
https://www.ebay.de/itm/222868415102
Das Einzelkabel wird abgeschnitten, der Sicherungshalter mit der Original-Sicherung bestückt, und ein Kabel aufgetrennt und mit einer 5-10A belastbaren Diode verbunden. Ich hab einen Gleichrichter genommen, der lässt sich schöner auf ein kleines Kühlblech schrauben. Man hat also nun statt der ursprünglichen Sicherung eine Sicherung und die Diode in Serie. Der Spannungsabfall der Diode suggeriert dem Lichtmaschinenregler eine geringere Spannung, die tatsächliche Spannung wird also leicht hochgeregelt. Je nachdem wieviel man möchte wird die Diode oder der Gleichrichter entsprechend gewählt/verschaltet. Bei mir kommen nun 14,4V raus, genau passend. Wie rum die Diode muss, lässt sich leicht rausfinden: Lädt die Lichtmaschine nicht, steckt man den Adapter andersrum in die Sicherungsaufnahme. ;)

Zu LiFePo und Winter: Wenn man ein Team bildet aus den LiFePos und Supercaps, sollte das gut funktionieren. Bei nicht völlig unwilligen Motoren reicht die Kapazität der Supercaps bequem für einen Start aus.
xanakind
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von xanakind »

Man könnte im Winter die LiFe Akkus doch auch beheizen.
z.B. mit einer 12V Bleibatterie :lol:
Aber ich bin auch mal gespannt wie sich das ganze im Alltag verhalten wird.
Die Bastelei an sich finde ich absolut genial, einen wirklichen Vorteil sehe ich aber immer noch nicht.
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barclay66
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von barclay66 »

xanakind hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 15:32...einen wirklichen Vorteil sehe ich aber immer noch nicht.
Ist ja auch bei "weil ich's kann"-Projekten eher unerheblich ;)
ohu
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von ohu »

Sehr interessant, danke für die ausführliche Dokumentation!

Wie sieht es denn gewichtstechnisch aus im Verhältnis zur Bleibatterie? Für Motorsportzwecke fänd ich das sehr interessant, schätze, dass man da leicht 10kg sparen kann...
Gary
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Gary »

Neuere Autos laden ja vor allem im Schiebebetrieb, soll etwas Sprit sparen.
Als nächste Aufgabe - die Boost-Taste "Kid, jetzt eine Starkladung"
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sukram
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von sukram »

Gary hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 17:51 Neuere Autos laden ja vor allem im Schiebebetrieb, soll etwas Sprit sparen.
Als nächste Aufgabe - die Boost-Taste "Kid, jetzt eine Starkladung"
Ich bin mir sicher, dass K.I.T.T. gemeint ist. Kann man *lexa eigentlich einen individuellen aktivierungsnamen geben?
Miraculix
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Miraculix »

Habe ich bei meinen octa 3 5E letztens festgestellt. Egal wie hoch ich im Leerlauf drehe, oder ob ich mit 160 über die AB, die Batterie wird nur geladen wenn ich kein Gas gebe. 13,3V bordspannung. Sobald ich vom Gas gehe geht die auf 14,5-14,8 hoch.

Sobald ich wieder ein wenig Gas gebe ist wieder runter. Brauchte letztens Starthilfe. Kofferraum über die Rückbank entladen macht keinen Spaß…
Robby_DG0ROB
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Julez hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 11:26Ich vergaß noch zu erwähnen, dass ich die Ladespannung meiner Lichtmaschine angepasst habe. 14V waren etwas zu wenig, vor allem, wenn noch eine Last dazukommt.…
Der Spannung nur einen Offset zu verpassen, sorgt dafür, dass nur bei einem definierten Lastzustand und damit Spannungsfall auf der Lichtmaschinenleitung die Spannung korrekt ist.

Als in Kraftfahrzeugen und Maschinen noch Gleichstromlichtmaschinen üblich waren, hat man den Regler möglichst nahe an der Batterie verbaut, da der Regelort ja die Spannungsspule im Regler selber ist. Der lastabhängige Spannungsfall auf dem D+ von der Lichtmaschine zum Regler wurde damit kompensiert und hat nur noch Einfluß auf den Wirkungsgrad des Systems, der aber nicht betrachtet wird bzw. ohne Belang ist.

Vom Laststrom durchflossene Dioden würde ich immer vermeiden, da diese beträchtliche Verlustleistungen erzeugen. Beim Käfer haben viele gemeint, ein Regler mit Dioden statt Rückstromschalter wäre die perfekte Lösung, weil verschleißfrei und kein batteriebelastender Strom in die Lichtmaschine hinein gebraucht wird, um den Rückstromschalter zu öffnen. Allerdings hat man damit eine Sitzheizung für den hinteren Fahrgast geschaffen ;)
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von xanakind »

Julez hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 11:26 Ich vergaß noch zu erwähnen, dass ich die Ladespannung meiner Lichtmaschine angepasst habe. 14V waren etwas zu wenig
Schau mal, ob dein Auto eventuell einen Temperatursensor an / bei der Batterie hat.
Meine Kiste hat den nämlich schon (der Chrysler Konzern hat den seit den frühen 2000-ern verbaut)
Bei kuscheligen 38 Grad Außentemperatur zeigt das Voltmeter gerade mal 13-13,5 Volt an, während bei -15 Grad die Spannung auch schonmal an der 15 Volt Grenze kratzt.
Nein, das ist kein Fehler oder Defekt; sondern so gewollt und auch im Werkstatthandbuch so beschrieben.
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Bastelbruder
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Bastelbruder »

Allerdings hat man damit eine Sitzheizung für den hinteren Fahrgast geschaffen ;)
Aber die auf dem hinteren Sitz hat doch sowieso immer gefroren. :lol:
xanakind
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von xanakind »

Falls jemand das ganze nachbauen möchte, das ganze aber original aussehen lassen möchte:
Beim Chinesen gibt es Leergehäuse in etlichen Größen.
Klein:
https://de.aliexpress.com/item/1005002386351971.html
Groß:
https://de.aliexpress.com/item/1005002392502719.html
Die Versandkosten finde ich allerdings noch ziemlich happig..... :(
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Robby_DG0ROB »

xanakind hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 22:38Schau mal, ob dein Auto eventuell einen Temperatursensor an / bei der Batterie hat.
Das ist kein abgesetzter Sensor, sondern das macht der Regler selber. Es gab bei den klassischen Boschreglern teilweise auch mehrere Temperaturvarianten. Letzendlich wird (im Winter) bei kalten Regler/Generator/Motor die Spannung hoch genommen und mit einsetzender Erwärmung, auch durch die bauliche Nähe zum Motor bedingt, wird dann mit warmen Regler die Ausgangsspannung wieder zurückgenommen. Es gab auch sog. "Behördenregler" mit noch höherer Spannung (bis 15,5 V) für nur wenig genutzte Einsatzfahrzeuge mit Funk und anderen Einbausätzen, die mit der Lichtmaschine geladen wurden.
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von xanakind »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: Mi 9. Jun 2021, 00:55 Das ist kein abgesetzter Sensor, sondern das macht der Regler selber.
Da muss ich dir leider widersprechen:
In meiner Kiste (allerdings Jeep / Chrysler) ist das wirklich ein eigener Sensor.
Der Sensor ist im Boden der Grundplatte von der Batterie mit einer Feder eingelassen.
Die Feder drückt diesen Sensor dann von unten mittig an die Batterie.
In meinem Fall ist das ein ganz normaler 10k NTC, der auch ganz diskret in das Motorsteuergerät geführt wird.
Ob das die Japaner zu dieser Zeit gemacht haben weis ich allerdings nicht, daher der Hinweis.
Moderne Autos haben diesen Sensor wohl direkt mit an einer Polklemme und das ganze läuft über den CAN-Bus.
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ok, diese Lösung war mir bislang nicht bekannt. Thermistoren in den Klemmen sind hingegen auch bei Ladegeräten verbreitet. Von großen Stationärakkus kenne ich auch Fühler in/auf den Zellenverbindern.

Mit den modernen Sachen, sowie ausländischen Fahrzeugen kenne ich mich überhaupt nicht bzw. nur bedingt aus.
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

xanakind hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 15:32 []
Aber ich bin auch mal gespannt wie sich das ganze im Alltag verhalten wird.
[]
Bis jetzt habe ich bloß 4 Fahrten gemacht da ich bei gutem Wetter vorrangig e-bike, aber das Anspringverhalten ist enorm. Der Motor dreht superschnell hoch, da merkt man richtig, dass Wumms dahinter ist. :)
ohu hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 16:54 []
Wie sieht es denn gewichtstechnisch aus im Verhältnis zur Bleibatterie? Für Motorsportzwecke fänd ich das sehr interessant, schätze, dass man da leicht 10kg sparen kann...
Die neue Batterie konnte ich mit nur wenig Mühe und einer Hand da reinhieven, da ist der Bleiakku schon deutlich schwerer. Für Motorsport allerdings würde ich 4s4p A123 nehmen, das reicht da locker, und ist noch leichter und auch unkomplizierter.
xanakind hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 22:38 []
Schau mal, ob dein Auto eventuell einen Temperatursensor an / bei der Batterie hat.
[]
Bei kuscheligen 38 Grad Außentemperatur zeigt das Voltmeter gerade mal 13-13,5 Volt an, während bei -15 Grad die Spannung auch schonmal an der 15 Volt Grenze kratzt.
[]
Also ich hab irgendwann mal im Winter die Batteriespannung direkt von den Polen zu einem Multimeter auf dem Beifahrersitz geführt. Die Spannung war eher zu niedrig als zu hoch, kann auch an den Verbrauchern gelegen haben, aber ich hatte nicht den Eindruck dass da viel angepasst wird. Und dann müsste das doch auch irgendwo stehen, denn auf der Lichtmaschine steht "14V" auf dem Typenschild, oder?
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von hannu »

Miraculix hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 18:53 Habe ich bei meinen octa 3 5E letztens festgestellt. Egal wie hoch ich im Leerlauf drehe, oder ob ich mit 160 über die AB, die Batterie wird nur geladen wenn ich kein Gas gebe. 13,3V bordspannung. Sobald ich vom Gas gehe geht die auf 14,5-14,8 hoch.

Sobald ich wieder ein wenig Gas gebe ist wieder runter. Brauchte letztens Starthilfe. Kofferraum über die Rückbank entladen macht keinen Spaß…
Kannst ja mal einen Blick hier http://www.tiguande.com/782/steuerger_te.html riskieren.
Da steht alles drin, was das Bordnetzsteuergerät so treibt. Um den Spritverbrauch zu optimieren, wird vorangig bei der Schubabschaltung geladen und dann mit Schmackes...
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ferdimh
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von ferdimh »

Der Denso "IC regulator", der auch bei dir verbaut sein sollte, ist relativ intelligent, was die Durchführung seiner Primäraufgabe (Spannungsregelung) angeht.
Eine Temperaturkompensation hat er aber nicht. Bei den Temperaturen, die der Regler in so einem Kompaktgenerator ertragen muss, wäre sie auch schwer blödsinnig. Hier würde das genaue Gegenteil erreicht: Gibts was zu tun, wirds wärmer, wird die Ladespannung abgesenkt, und damit der Spannungsfall an der Ladeleitung genau nicht kompensiert.

Von diesen Reglern gibts eine Variante mit ferngesteuerter Spannungsvorgabe für neuere Karren. Möglicherweise sogar in mechanisch direkt austauschbar.
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Julez
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Re: 1 weltherrschaftliche Autobatterie mit LTO-Zellen bauen

Beitrag von Julez »

Also meine Lichtmaschine ist von Bosch, da bin ich recht sicher.
Gibts was zu tun, wirds wärmer, wird die Ladespannung abgesenkt
Sowas allerdings meine ich bemerkt zu haben. Direkt nach dem Kaltstart war der Ladestrom hoch, und nahm dann kurze Zeit später ab, obwohl auch die Spannung abnahm (!). Gab ich etwas Gas, stieg der Ladestrom wieder. Also ein rudimentäres Fünkchen Intelligenz scheint da irgendwo zu sitzen, und wenn es nur dazu dient, die Lichtmaschine bei niedriger Drehzahl (schlechter Kühlung) und stromhungriger Batterie vor dem Durchbrennen zu schützen.
Man kann da auch viel Geld für ausgeben:
https://www.youtube.com/watch?v=jgoIocPgOug
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