Ich komm noch mal rum mit dem Thema.
Der sommer ist zuende, für ne neue heizung liegt bisher gerade mal so eben *ein* angebot vor.
Das ist so ein "vorsicht! Kunde droht mit auftrag" dings, die haben alle keine zeit/keine leut. Und kein material.
WEG versammlung war 2020 nicht und dieses jahr auch noch nicht, teilnehmer verschleppen die abrechnung durch nichteinhalten der ablese-nachtermine, dann MA im urlaub bei der ablesefirma u.s.w.
Krisengespräch mit der Hausverwaltung gehabt, Heizungserneuerung in diesem jahr ist.. unrealistisch.
Wie ist es eigentlich weiter gelaufen mit der Heizung?
So mittel. Zunächst lief sie ja problemlos. Zum Sommer hin entwickelte sie dann aber wieder eine regelmäßige störungsabschaltung, zuletzt ungefähr alle 4 tage wieder.
Jetzt nach dem Sommer die erste kalte Woche (vor 14 tagen) wieder inbetriebsetzung, nun täglich.
Am neuen feuerungsautomaten ist auch das sichtfenster vom programmschaltwerk wieder durchsichtig, und man kann die "anzeige" sehen. Stehen geblieben ist er immer bei irgendwelchen dreiecken, aber so richtig zuordnen konnte ich das auch nicht. Zunächst hab ich mal 2..3 fotos von der anzeige im fehlerfall gemacht, und ein video vom normalen ablauf, die dokumentation (vom hersteller) ist ja mehr so.. lückenhaft.
Also das ganze vorspiel bis zur flamme läuft offenbar problemlos, es ist mehr so, das er nun (was er anfangs nicht gemacht hat) nicht mehr damit zufrieden ist, wenn die zweite heizleistungsstufe nicht funktioniert.
Warum das jetzt fehler verursacht, und eingangs nicht... ?! vielleicht hatte der motor mit den kaputten zahnrädern noch genug vibrationen auf die welle gemacht, das der endschalter ab und zu gezittert hat. Und es wird nur ein ende abgefragt (das für die kleine stellung).
Also hab ich mich mal wieder runter in den heizungskeller verkrümelt und mal die wartungsstellung ausprobiert, bei der die geräteplatte vom brenner abgeschraubt wird und vorn seitlich angehangen.
Ziel war es, diese schwergängige klappenmechanik zu überholen und den stellmotor noch mal mit einem satz neuer zahnräder fit zu machen (hatte ich schon mal gemacht, war aber schnell wieder kaputt weil die stellkräfte der klappe zu groß waren)
Ich fasse das mal so zusammen: Das ist immer wieder erstaunlich, wie so ein meisterwerk der deutschen ingeniörskunst so funktioniert. Kugellager kommen schon mal nicht vor. Bis auf die Motorwelle des synchronmotors sind selbt gleitlagerbuchen fehlanzeige.
Den Brenner gibts auch mit manueller einstellung der klappe, ohne motor und zweistufenbetrieb. Dazu ist der mechanismus geriffelt und hast rastpunkte im gussgehäuse. Damit das beim motorisch verstellen nicht stört, hat man einfach eine plastikscheibe als distanzring dazwischengelegt. Die Welle ist viereckig aus plastik, und dreht sich in einem runden loch. Hinten drann ist eine Art Nockenscheibe mit so ner art fibronacci-kurve.
Der staudruck vom Gebläse öffnet die klappe, und die dengelt dann an die kurvenscheibe und wird in ihrer auslenken begrenzt. Bzw. reibt die ansteigende kurve der scheibe über die klappe und drückt sie dabei zu, wenn es am ende wieder zurückgestellt wird. Auch beim vorbelüften wird die klappe ein mal auf und wieder zu gefahren.
Die klappe ist aus alu, die halbe materialstärke war bereits durchgerieben.
In das Blech ist einfach eine Sicke geformt, und mit dieser sicke wird das ding lose auf ne welle gesteckt, alu auf stahl, einfach so. Das hat sich wohl im laufe der jahre etwas ausgearbeitet so dass die klappe nun an der rückwand vom gussgehäuse schaben kann, und da war eine kleine unregelmäßigkeit im druckguss. Da hat die klappe drüber gescharrt, deshalb ging das schwer und quietschte.
Den punkt an der klappe hab ich ein paar zehntel abgefeilt, die welle gefettet, den plastik-distanzring mit silikonfett behandelt. Die abgewetzte stelle auf der klappe ausgeschliffen und mit einem besserem gleitbelag aus epoxy und graphitpulver wieder aufgebaut. Ist jetzt geringfügig höher als vorher, läuft aber sicher mit der zeit wieder ein, und die plastikscheibe wird ja auch etwas verschleiß haben und kleiner geworden sein.
Dann den stellmotor zerlegt und das getriebe repariert, welches nach der ersten reparatur erneut einen zahnradschaden wegen der klemmenden klappe hatte. Dabei sind quasi keine stellkräfte zu erwarten wenn alles in ordnung ist.
Das rote zahnrad ist noch original, die orangenen waren ersatz. Neue kommen aus dem 3d-drucker, diesmal in weiß. Modul 0.34 ist an der grenze des machbaren. Diesmal hab ich (bei gleichen übersetzungsverhältnissen) nur das rädchen zum originalen roten zahnrad in dem kleinen modul gedruckt, und die anderen stufen in Modul 0.5
Nach etwas nacharbeit mit der schlüsselfeile lief dann alles gescheidig, fett drann, probelauf, geht.
Vorhin alles wieder zusammen gebaut, probebetrieb, klappe funktioniert wieder.
Nächste woche ist wohl doch wieder warm, danach solls kühl werden, und dann wird sich zeigen ob es daran lag, dass die klappe nicht fuhr. Ich hoffe es mal.