Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Der chaotische Hauptfaden

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Später Gast
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Okay danke, da waren schonmal wirklich gute Lösungsansätze dabei. Plexiglas und Drehverschluss werde ich mal weiterverfolgen. Haube auf der Innenseite scheitert wahrscheinlich am vorhandenen Platz in der Nische. Vllt ne leere Nudelpackung drüberschrumpfen, das sollte das Schlimmste ja abhalten. Wenn ich aus dem Fader noch n Poti mache ist das auch einfacher zu integrieren. Folgt dann halt nicht mehr so schön der Funktion von wegen Rauch Schieber schieben -> Fader schieben.

Extra Schaltschrank passt an der Stelle auf keinen Fall rein. Das hieße ein Arduino liest die Daten an der Stelle ein und am Panel wird nichts angezeigt oder geloggt, das macht ein zweiter Arduino an anderem Orte. Komplexität eskalieren ist zwar immer gut, aber ich glaube ich bleibe aus Faulheit erstmal bei der all in one Einbaulösung. ;)
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Finger
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Finger »

Leere Nudelpackung drüberschrumpfen? Das musst du mal erläutern!
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Später Gast
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Funktioniert wie Schrumpfschlauch für Arme, nur schlechter. :mrgreen:

Handpolitiker auf die richtige Temperatur und schön flächig, nicht zu lange an einer Stelle. Hab bisher nur mal nen proof of concept gestartet, da ging das schon, war aber anfällig für Lochfraß während des Schrumpfens. Der Rohstoff fällt ja häufiger an, werde mal intensiver testen.
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RMK
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von RMK »

dann lieber ne leere Getränkeflasche drüberschrumpfen- nicht unbedingt PET, eher die Flaschen für Wasser "ohne Kohlensäure"...
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Bastelbruder
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Bastelbruder »

In der Zeitschrift QST wurde vor 50 Jahren die Verpackungs-Schrumpffolie der monatlichen Amateurfunk-Zeitschrift als Schrumpfschlauch-Ersatz empfohlen. "Mehrere Lagen stramm um die Antennenkabel-Flickstelle wickeln und festfönen." Es eignen sich auch die Folien von Sixpacks und ähnlichen Dingen.
Bei uns hat man damals von solchen technischen Errungenschaften noch nicht mal geträumt.
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Später Gast
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

RMK hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 23:27 dann lieber ne leere Getränkeflasche drüberschrumpfen- nicht unbedingt PET, eher die Flaschen für Wasser "ohne Kohlensäure"...
Das ist mir schon zu dick als Material, ich will das ja im Fehlerfall auch ohne zusätzliche Beschädigungen von der Elektronik wieder runterbekommen. Pfandfreie Wasserflaschen sind meines Wissens auch PET. Den mechanischen Schutz, den ne Petflasche bietet brauche ich nicht, das ist ja schon eingehaust. Der Hinweis mit dem Sixpack ist gut, bin notorischer Aldi-Pils-Trinker. :o

Oder halt stumpf in Frischhaltefolie einwickeln. Muss man vielleicht mit statischen Entladungen aufpassen. :?
sysconsol
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von sysconsol »

Und darauf, dass die Feuchtigkeit auch wieder einen Weg nach draußen findet.
Denn einen herein findet sie immer.
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Später Gast
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Gestern war der Ofen mal wieder an, diesmal mit fehlerfrei funktionierendem Logging. Allerdings sind die Werte des Rauschschiebers (grün) ziemlich ungefähr. Am Schieber ist noch keine Skala dran, ich kann also nur schätzen wie weit die Klappe offen oder zu ist. Blau ist die Abgastemperatur, Rot die Temperatur im Innenraum und Gelb ist Das Gewölbe. Zeitraum sind diesmal 8 Stunden.
ThermoLog_1305_21.png
[edit: jetzt mit funktionaler Legende]

Ich habe die vordere Zuluftöffnung verschlossen und zu Beginn sehr sparsam geheizt und erst später richtig feuer gemacht. Irgendwann bin ich auf den Trichter gekommen, dass ich mit der richtigen Klappenstellung dafür sorgen kann, dass die Temperatur vor allem im Brennraum hoch ist, beim Abgas dann aber niedriger. Da müsste das ja dann am effizientesten den Ofen aufheizen. Großes Feuer machen bringt schon was in richtung Geschwindigkeit. Man sieht am Gewölbe wieder gut den 100° Knick. Was mich wundert ist, dass die Abgelesenen Werte trotz Offsetkorrektur höher sind, als sie sein müssten. Womöglich hab ich durch die geschlossene Umgebung jetzt nen Temperaturgradienten an den Messwandlern, der mir die Werte verfälscht.

Ich hab jetzt auch mal mit dem anderen Mehl Teig gemacht, und es verträgt schon mehr Wasser, allerdings sind mir 650ml aufs Kilo Mehl immernoch zuviel, hatte jetzt 600, das war gerade so OK an der Grenze zu zu feucht. Nächstes Mal 580ml. Von Hand ausbreiten kann ich immernoch nicht richtig, aber aufgehen tut das 550er Mehl seeehr gut. "Leider" ;) hatte der Bäcker schon einige Bier auf und hat beim Backen nicht so genau hingesehen, deswegen sind die Pizzen extra kross aus dem Ofen gekommen. :mrgreen:
IMG_20210513_202157.jpg
War sehr lecker und wird beibehalten.
Zuletzt geändert von Später Gast am Fr 14. Mai 2021, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Wulfcat
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Wulfcat »

Sieht trotzdem Lecker aus.
Weitermachen!
Übung macht den meister, und ausserdem must du ja die Funktionalen eigenheiten deines Ofens erst kennen lernen..... Nach dem 20zigsten oder 30zigsten mal macht dir das Ding nix mehr vor.... :mrgreen:
Und die "Mitesser" freuen sich... :lol:
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Fritzler
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Fritzler »

Sieht doch gut aus.
Wie lange haste geknetet?
Erst ist alles schön fest, dann wirds absolut klebrig und dann wirds langsam zu nem elastischen Teig.
Der klebt dann auch nimmer nach 15 - 20min per Hand durchkneten.

Bei dem Bild wär ne Legende der Farben -> Sensor sehr schön.
Dan muss man nicht zwischen Bild und Text hin/her tabben.
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Fritzler hat geschrieben: Fr 14. Mai 2021, 17:51 Bei dem Bild wär ne Legende der Farben -> Sensor sehr schön.
Dan muss man nicht zwischen Bild und Text hin/her tabben.
Done. Ich fand die Kurven unterschiedlich genug, eigentlich muss man sich nur rot oder blau merken. Die anderen sind aufgrund ihrer Form/Verlauf selbstidentifizierend.
Wie lange haste geknetet?
Erst ist alles schön fest, dann wirds absolut klebrig und dann wirds langsam zu nem elastischen Teig.
Der klebt dann auch nimmer nach 15 - 20min per Hand durchkneten.
Ich knete nicht von Hand, ich habe leider verschlissene Fingergelenke, die bei Belastungen wehtun. Deswegen Rührgerät mit Knethaken. 2x 7 Minuten mit einer Abkühlpause für das Gerät zwischendrin. Der Teig ist dann schon gut glatt gewesen, hat aber auch leicht gebappt. Zu Beginn geht der Teig immer recht stark, ich knete ihn nach ner Stunde oder so nochmal von Hand durch, dabei geht viel Luft wieder aus dem Teig raus. Das sind dann auch so Riesenblasen, die beim Ausbreiten sowieso gepoppt wären. Er hatte 24 Stunden zum gehen, die meiste Zeit stand er aufm Fenstersims bei 12-15°C. (Kühlschrank war rappelvoll)

Ich glaub nächstes Mal wird zum Ausbreiten wieder gewalzt. Wenn der Teig nicht auf 100% ist und man die Technik nicht beherrscht, wollen einfach größere Teigfladen so überhauptgarnicht gelingen.
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Fritzler
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Fritzler »

Sowas is ja schnell ins Diagrammerstellscript gehackt und ist dann auch für die Zukunft da.

Etwas klebrig isses immer, daher saut man ja mit Mehl rum beim hantieren :lol:
Burnie
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Burnie »

gafu hat geschrieben: Mo 3. Mai 2021, 20:39 Dass die nachhaltige Landwirtschaft so viel schlechtere Erträge liefert basiert vor allem auf haltlosen annahmen der Lobbyorganisationen.
Auf schlechten Böden (Urwald) ist der Ertrag sogar höher, und der Boden nicht nach wenigen Jahren unfruchtbar.

Unser billiges Fleisch fußt leider auf billig importierten Futter, zum Beispiel gen-soja aus dem, Dank wieder deutlich gesteigerten brandrodungen, inzwischen erneut zum Weltmarktführer aufgestiegenen Brasilien. Die EU, und insbesondere die auf niedrigste Preise ausgerichtete deutsche industrielle Tierhaltung sind dabei über die Abnahmemengen mit für das Umweltverbrechen verantwortlich. Hier wird an Schweinefleisch und Geflügel das doppelte des nationalen Bedarfs produziert, um es zu billigsten Preisen auf dem Weltmarkt zu verramschen.
Das ganze System, vom Futter, über die ausgebeuteten Rumänen und Vietnamesen in den zentralisierten deutschen Großschlachtereien bis zum Gülleüberschuss der unser Grundwasser ruiniert kann quasi politisch gar nicht in Frage gestellt werden, da sämtliche Entscheidungsgremien .. vorsichtig ausgedrückt, unter erheblichen Interessenkonflikten leiden. Der gesamte Bauernverband ist eine Industrielobby Veranstaltung, und die gleichen Leute sitzen gleichzeitig im Bauernverband, bei Bayer im Aufsichtsrat und im Fachausschuss des Bundeslandwirtschaftsministerium. Ohne massiven Druck aus der Bevölkerung passiert da genau nichts.

Da dann her zu gehen, der deutsche müsste einen Tag auf Fleisch verzichten, ist nicht nur zu kurz gedacht, sondern bringt nur ein paar zigtausend Tonnen zusätzliches Billigfleisch pro jahr für den Export.

Schlachtereife Schweine, für 1 Euro pro Kilo, um jeden Preis, Hauptsache billig, das ist die Spezialität der deutschen Fleischindustrie. Dafür gibt's jetzt auch das neue Tierwohl Label, wo dem guten Tierwohl zu liebe ein Schwein jetzt 0,9m^2 zu stehen.
Oh, Landwirtschaft, Soja und Ernährung, eines meiner Themen ;)
Aber, Leute, man muss da schon etwas differenzieren, denk ich.

angefangen beim Futterimport. JA, wir importieren Soja, Bohnen, Schrott und Öl. Viele Grüne denken ja, Sojabohnen sind kleine Ölfläschchen an den Bäumen, und nur weil da in der echten Bohne nur 20% Öl drin ist, werden 80% der Bohnen für Futtermittel angebaut, erklären sie einem. Dem ist aber nicht so, denn fast die komplette Sojabohnenernte wird erstmal gepresst, damit wir das Pflanzenöl haben, für all die menschliche Nutzung im Bereich Ernährung (USA auch Biosprit, ca. 25%). Die Pressrese davon, das wird Viehfutter, sowie die Braugerste iwann im Schweinefuttertrog landet. Und ja, es ist wirtschafltlich bedeutsam als Futtermittel und somit ein Koppelprdukt.

Und dass in Südamerika gerade besonders viel abgeholzt wird, um auch Soja anzubauen, das liegt eigentlich mehr daran, dass die Chinesen zu Zeiten des Trumpltieres in den USA kein US Soja mehr kauften, als Gegenschlag zu den Zöllen auf CN Produkte durch Trump, und auch den dt. Automobilarbeitsplätzen, die unter den US Zolldrohungen leiten sollten, wenn die EU nicht schnell US-Bauern finanziell durch US-Sojaabnahme (GEN!) in der EU unterstützt die ihr zeug nicht mehr an die Chinesen los wurden.. aber das ist Politik, und das brauchen wir hier weniger... gehört aber dazu.

Und nein, wir haben keinen Gülleüberschuss, sondern ein Verteiungsporblem. Im der Gesamtbetrachtung (je nach Nährstoff) müssen wir rund 50% Nährstoffe auf dt. Äckern zusätzlich zur Gülle (Wirtschaftsdünger) ausbringen, um die Nährstoffbilanz auf den Äckern auszugleichen, also das was wir an Eiweis etc. vom Acker holen als Stickstoff nachliefern. Also, wir bräuchen rund die doppelte Menge Gülle, um ohne "Kunstdünger" auszukommen.

Es ist ein Verteilungsproblem, und wer weis, dass der "künstliche" Dünger mit viel fossilem Gas erzeugt wird (Stickstoff), mit viel Schadstoffen abgebaggert wird (Phosphate), weis auch, dass ein auf der Weide stehendes richtig ernährtes Rind kein Klimaproblem hat, sondern sogar ein positiver Faktor in der Gesamtberachtung ist.. aber ja, die ideologischen Zusammenhänge sind durchaus präsenter in den Medien.
Gülle ist ein Verteilungsroblem, und ja, auch ein Ausbringunsproblem, denn ich sehe es oft geung, wie der Schleppschlauchverteiler auch mal über den Bach verteilt, und die Schutzstreifen unbekannt sind. Oder die Landwirte bei geeignetem Winter nicht ausbringen dürfen, dann aber bei ungeeignetem müssen, weil die Tanks voll sind.. und es dem Fahrer nur darum geht, viel in wenig Zeit irgendwo rauszulassen. Da müsste man mal mit "precision farming" anfangen ;)


Und Gülle im Grundwasser ist genauso Mist wie Uran ausn Düngerphosphat des industriellen Gülleersatzes ..

Da müssen wir viel ändern, auch bis ins private WC, wenn wir zukunftsfähig bleiben wollen..


Ja, absolut richtig ist es, dass im Bereich Schweine und Geflügel, aber auch in NDS und NRW insgesamt, sehr vieles falsch läuft, und unerträgliche Zustände herrschen, eine Wiedereinführung der eine Mindesthoffläche pro Tier würde da viel helfen, zb 1,5 ha pro GV Einheit bei Rindern.

Der Zusammenhang eingangs, die Ertragslage von Biobetrieben ggü Konventionellen ist recht komplex. Generell sind die Erntemengen geringer, freut sich der Biobauer über 35 dt/ha hier, jammert der konventionelle über seine 55 dt/ha. Aber, ich kenne Bioberiebe, die kümmern sich nicht um die Bodenfruchtbarkeit, die kümmern sich nicht um die Nährstoffbilanz, versuchen den Aufwand zu minimieren und versuchen mit vielleicht 20-25 dt/ha zu leben und bauen lieber in der Wertschöpfungskette ihren Anteil aus. Da is manch konventioneller heute besser aufgestellt, wenn auch lange nicht gut. Es gibt aber auch total gute Biolandwirte, die vieles richtig machen. Es ist kompliziert.

Und in Südamerika ist es schon auch Realität, dass Flächen abgeholzt werden, dann bis zu 10 Jahren Soja drauf steht, dann die Ernten so kläglich werden, weil Humus und Nährstoffe fehlen, -entzogen sind, dass nur noch Gras wächst, und dann Rinder kommen.. ein guter Freund meinerseits ist da in Argentinien, macht Jungrinder für den Markt, allerdings nicht auf ehm. Urwaldflächen, sondern traditionellen Graslands...



Aber Drachenzähmen ist schöner, mach mehr Spass als das Thema, und demnächst entsteht hier auch ein einfacher Lehmdrache wieder auf, für Brot und Pizza :)
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Fritzler
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Fritzler »

Hier ist mir grade was durch die Vorschläge geflimmert:
https://www.youtube.com/watch?v=Hk8-qcqFt_Y

Da hat mal wer Pizzateige mit verschiedenen Wassermengen zusammengeknetet und geguckt was bei rauskommt.
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Thx. Was mich da alsNichtbäcker direkt irritiert, ist die %Hydration Angabe. 33%Wasseranteil sind 50% Hydration. da sag ich doch lieber direkt Gramm Wasser pro 100g Mehl , das ist wenigstens eindeutig.

Die 60% hatte ich ja zuletzt, wie gesagt war mir das eher noch etwas zuviel. Mir fehlen einfach die neapolitanischen Fingespitzen. ;-)
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Fritzler
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Fritzler »

Ne, die % Angabe is aufs Mehl bezogen.
60% Wasser auf 1000g Mehl -> 600ml
60% Wasser auf 500g Mehl -> 300ml

In Teilen von der Gesamtmasse rechnet eigentlich keiner.
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Naja. Wenn ich Prozent angebe normaler Weise schon! Also wenn ich jetzt Beton anmache hab ich soundsoviel prozent Kies, soudnsoviel Sand sounsoviel Zement und soundsoviel wasser. Am Ende sind das 100%. Oder bei Epoxy 60% Harz, 40% Härter. Kommt ja keiner auf die Idee, Prozent Härter in Bezug auf die verwendete Harzmenge anzugeben und 100% sind dann 50/50 !?

Bei 100% Hydration hat man 50% Wasser im Teig. Ich finde das bescheuert, wofür dann die Prozentangabe. Lässt sich halt einfach rechnen für Bäcker, hat aber mit Prozent nix zu tun. Aber was ich finde ist ja zum Glück ziemlich egal. ;-)
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von radixdelta »

ne, beim Beton wird auch der Wasseranteil auf die Zementmenge angegeben. Sonst muss man das ja umrechnen.
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Später Gast hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 21:53 Ohne mir nen 3d-Drucker zu kaufen seh ich auch grade nicht wirklich, wie ich das "pfuschfrei" zusammenbekomme. Zur besseren Lesbarkeit muss da noch Verdunkelungsfolie drüber.

Gut 3dDruck das wollte ich ja eh mal. Da ich mir aber vorgenommen habe, vorher die Werkstatt aufzuräumen und das gerade so überhaupt gar nicht auf die Kette bekomme, gibts halt auch keinen 3d-Drucker. Da war was mit inversen Kausalketten. :roll:
Hat nur ein Jahr gebraucht, aber ich habs geschafft, Platz zu machen und ein neues Gerät angeschafft, mit dem ich endlich die Probleme lösen kann, die das neue Gerät so macht. ;)

Bin am Entwerfen der Frontplatte und wollte mal meinen aktuellen Zwischenstand hier zur Diskussion stellen. Die Platte soll nachher 4mm stark sein und ich würde PLA+ nehmen, weil ich sonst grad keine hellen, robusten Filamente dahab.


Vorderseite
frontplatte.jpg
Rückseite:
rückseite.jpg
Testdruck:
tprint301.jpg
Das ist PLA+(weiß), PLA(schwarz), PETG(klar). Mache mir etwas Sorgen über die Adhäsion unter jahrelanger Bewitterung. Vllt das PETG erstmal über die ganze Platte gehen lassen und den Rest dann da drauf drucken? Kanns schon keine Ritzen geben wo Wasser reinkriechen kann. Meine Builplate ist etwas rauh für das Fenster, aber die kann man wohl auch falschrum verwenden, oder ne andre kaufen. Zur Not abschleifen. Oder so lassen, die siebensegment-LED lassen sich auch so noch gut lesen.
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von RMK »

wenn's ins Freie soll, würde ich das Ganze noch
mit Epoxy einpinseln....
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Das gilbt halt schon beträchtlich unter UV. Außerdem Sauerei - hatte gehofft, mit Klarlack davonzukommen.
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von gafu »

Später Gast hat geschrieben: Mo 24. Mai 2021, 12:14 Thx. Was mich da alsNichtbäcker direkt irritiert, ist die %Hydration Angabe. 33%Wasseranteil sind 50% Hydration. da sag ich doch lieber direkt Gramm Wasser pro 100g Mehl , das ist wenigstens eindeutig.
Im backerhändbuch steht als fachbegriff die TA. Teigausbeute.
Wieviel teig ich aus der mehlmenge bekomme. 160 = 100 gramm mehl und 60 gramm wasser
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

gafu hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 12:21 Im backerhändbuch steht als fachbegriff die TA. Teigausbeute.
Wieviel teig ich aus der mehlmenge bekomme. 160 = 100 gramm mehl und 60 gramm wasser
Schon okee, ich hab mich wieder abgeregt. ;)

Frontpanel ist fertig, ich häng das jetzt so nach draußen und schau einfach mal, wies sich macht. Wenns nach nem halben Jahr auseinanderfällt, kann ichs ja nochmal in 100%PETG drucken. Beim ersten Druckversuch hab ich klassisch die notwendigen Toleranzen unterschätzt, und dann hat mir der Schalter fürs Licht auch gar nicht mehr gefallen. der hat jetzt auch ne Schiebeklappe und der Schalter selbst sitzt auch auf nem Träger den ich zur Not wechseln Kann, falls der Schalter mal aussteigt und ich keine ähnlichen auftreiben kann.
fplate03.jpg
fplate02.jpg
fplate01.jpg
Das Displayfenster geht noch besser, da ist der Flow etwas zu hoch und produziert rausgequetschte Plastikfasern, die bei der nächsten Ebene unschön auffallen. während dem Drucken "wegfegen" hat schon ziemliche Blobs entsorgt. Schwarz könnte auch noch n bisschen dünner. Das Thema Toleranz muss ich auch nochmal genauer anschauen. Nachdem das erste Design für den Schieber so garnicht wollte, unter anderem weil mein Design einen 90° Überhang hatte, hab ich mich auf supportfreies Design und namentlich die 45°Schräge besonnen um die Schiebefenster zu führen. Zur Sicherheit mit beidseitig 0,25mm Spiel. Pustekuchen, musste schleifen dass es reingeht. Nicht viel und die sitzen jetzt echt perfekt, aber wundert mich trotzdem. Der druckt sonst echt wie ausm Bilderbuch und ich hatte den eigentlich kalibriert, muss ich wohl nochmal ran. Vllt bei Überhang einfach extra Toleranz einplanen.
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von gafu »

wenn du etwas fett druckst (zu viel material), dann quetscht es ja nicht nur auf den oberflächen, sondern auch nach außen, und die teile werden größer und löcher enger.
Das hat ja wie immer alles mit allem zu tun.

Also bevor du da jetzt breite luftspalte in die konstruktion machst, und beim nächstem mal drucken das alles klapperig ist, weil die materialmenge dann besser justiert ist...
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Ja muss ich halt nochmal alle Werte überprüfen. Für den Multifilament Druck hab ich nen neuen Drucker anlegen müssen und da kann man die bestehenden Profile nicht einfach reinladen sondern muss neue machen. Und beim ersten Mal reinkonfigurieren hab ich die aus der Flow-Kalibrierung gemessen/errechneten 91% auch eingetragen. Nur hab ich dann hintenraus wieder alles nochmal neu und nochmal neu gemacht und dann haben irgendwann Werte gefehlt bzw waren halt auf default. Das PLA sieht überhaupt nicht nach Überextrusion aus, Finish könnte nicht viel besser sein. Vertikale Wände zeigen recht deutlich die Infillstruktur, käme das auch von zu viel Flow? Sonst kann ich eigentlich nicht meckern.
pqual02.jpg
pqual01.jpg
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von gafu »

Oberfläche sieht ja wirklich schick aus.

Ich hab für mich die Lösung in der XY Korrektur im Slider gefunden, um die rauhheit der seitlichen Oberflächen zu kompensieren. So in der Größenordnung halbe bis 2/3 Laserhöhe.
Dazu werden die Drucker Achsen nach Fahrwegen am kalten Drucker kalibriert (100mm fahren, messen, Dreisatz) und dann die Bauteile vor dem Drucken auf x und y um einen materialtypischen Betrag größer skaliert um das schrumpfen beim Abkühlen auszugleichen. 0,5% für PLA, 1,5% für ABS.

Damit komme ich über alles so ganz gut hin für die meisten Dinge. (Bis Bauteile mit sehr dünnen Wänden kommen, die durch die xyckorrektur dann verschwinden oder nicht mehr druckbar sind. Also Wandstärken unter 0,65mm. Sollte man ohnehin nicht haben)
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von Später Gast »

Ah danke, in Cura heißt das horizontal expansion. Hab ich bisher die Finger von gelassen. Die verschwindenden Flächen hatte ich auch schon. Wollte ein Bauteil aus ner einzelnen Wand als hohler 90° Bogen, den ich als verlorene Form in ein tönernes Teil einmodellieren kann und dann mit dem Handpolitiker weichpusten und rauszupfen. Hatte dann das Teil auch so dünn modelliert, weil man bei nem Bogen ja nicht einfach Boden und Decke weglassen kann und dann 0% Infill drucken kann, fertig ist das Rohr. Das hat überhaupt nicht gut geklappt. erst als ich den Bogen geteilt hab, und damit den heiß zu entformenden Teil direkt vom Slicer auch als wall-only teil gedruckt hab, ging das gut. Endlich mal ne sinnvolle Anwendung für vase mode. :P
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Re: Drachenzähmen - gar nicht so einfach...

Beitrag von gafu »

Und dann bei horizontal Expansion negative Werte eingeben
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