LiPo accus Kapazitöt messen.

Der chaotische Hauptfaden

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bulle
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LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von bulle »

Hallo, ich habe ein paar Lithium Accus geschenkt bekommen18600 Zellen.
Spannung liegt bei 3,5 - 3,9 Volt. Wie kann ich die Leistungsfähigkeit messen?
Ich muss doch hier nix neues erfinden oder, der ein oder andere hat das doch sicher schon gemacht.
E_Tobi
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von E_Tobi »

Kommt drauf an auf was du Zugriff hast.

Zur Not reicht für die Kapazität eine Glühbirne, ein Multimeter und Fleis.
Was möchtest du alles messen? Nur die Kapazität?
xanakind
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von xanakind »

Neben meinen Accucell6 Ladegeräten habe ich mir vor 2 Jahren auch das hier mal gekauft:
https://www.amazon.de/gp/product/B01N6H ... UTF8&psc=1

Das ist halt relativ komfortabel:
Akkus einlegen
Einschalten
2 mal die Linke Taste drücken
mit der Rechten taste den Strom erhöhen
warten......
Das ganze dauert ziemlich lange (wenn die Akkus den was taugen)

Das Ladegerät bläst erstmal alle Akkus komplett voll
Dann werden die Akkus entladen
Alle Akkus werden wieder aufgeladen
Messung beendet, die Messergebnisse können angesehen werden.
bulle
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von bulle »

E_Tobi hat geschrieben: Mo 30. Mär 2020, 21:09 Kommt drauf an auf was du Zugriff hast.

Zur Not reicht für die Kapazität eine Glühbirne, ein Multimeter und Fleis.
Was möchtest du alles messen? Nur die Kapazität?
Also ich möchte nur die Kapazität von den Geschenken wissen.
Multimeter habe ich, 8 ohm 20 Watt Lastwiderstände auch.
Wie geht man denn vor?
Ich denke erstmal den Akku laden mit 4,3 Volt ?? oder mehr??
(ich muss das mit einem Labornetzteil machen, weil ich keine LiPo Lader habe)
Wenn der Akku die Ladeschlusssannung von 4,2 Volt erreicht hat, wird man ihn doch entladen, den Entladestrom und die Zeit messen müssen.
Die Einheit mA/h sagt das doch aus. Oder? habe ich das falsch interpretiert??
Nur wie tief darf ich entladen?? Dadurc, das die Spannung sinkt, verändert sich doch auch der Strom der durch den Lastwiderstand fließt.
Oder messe ich nur eine Zeitspanne, wo der Strom konstant fließt, messe dann ein Delta U?.........ne das geht ja nicht??!!! HHHMMHH
xanakind
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von xanakind »

Aufladen bis 4,1 oder 4,2 Volt (Bei LiPo)
Entladen bis 3,2 Volt, vielleicht auch noch 3,1 Volt.
Prinzipiell hast du aber schon verstanden worum es geht.
Entladen bis 3,2 Volt und dabei den Strom messen.
Das ganze dann mit der Zeit verrechnen.
Und ja:
Je leerer der Akku wird, desto geringer ist bei einem Lastwiderstand der Strom.

Wenn du in zukunft öfters mit diesen Akkus zu tun haben wirst, besorge dir einfach so ein Ladegerät.
Muss ja nicht genau das aus meinen Link sein, da gibt es noch eine Menge andere, welche die Kapazität messen können.
Ich habe diese Akkus mittlerweile in allen Taschenlampen.
Das ganze ist halt schön bequem:
Akkus einlegen, einschalten und das Laden passiert von selbst.
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Torpert
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von Torpert »

Ich habe mir in meinen LiPo Lade- und Prüfkoffer einen "TEC-06" zur Kapazitäts- und Innenwiderstandsmessung verbaut. Gab's bei ebay und Konsorten für ~12 Euro. Nach diesem Review ist das Teil ausreichend genau: https://syonyk.blogspot.com/2018/01/tec ... eview.html
E_Tobi
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von E_Tobi »

bulle hat geschrieben: Di 31. Mär 2020, 00:26 Nur wie tief darf ich entladen?? Dadurc, das die Spannung sinkt, verändert sich doch auch der Strom der durch den Lastwiderstand fließt.
Oder messe ich nur eine Zeitspanne, wo der Strom konstant fließt, messe dann ein Delta U?.........ne das geht ja nicht??!!! HHHMMHH
Ja, genau.

Wichtig wäre vorher noch zu wissen um welche Zelle es sich genau handelt.
Wenn es eine LiFePo4 ist, darfst du sie auf ca. 3.6V aufladen und auf vielleicht 2.4V entladen.
Sonstige darst du, wie Xana schon gesagt hat, auf 4.2V laden und auf ca. 3.2V entladen.

Die genaue Entladeschlusspannung ist nicht soo entscheidend, weil die Spannung in dem Bereich ohnehin schon steil abstürzt und kapazitätsmäßig kaum noch was rumkommt.
Wichtiger ist es hier dabei zu bleiben und oft zu messen, damit die Zelle nicht tiefentladen wird.

Wenn das klar ist wäre der Vorgang so dass du zwei der 8Ohm-Widerstände in Reihe und davon zwei parallel nimmst, um die Erwärmung der Widerstände niedrig zu halten.
Diese Lastwiderstände haben meiner Erfahrung nach einen recht starken Temperaturgang, und neben der Spannung auch noch den Widerstand zu bestimmen wird nervig, deshalb würde ich lieber schauen die Widerstände nicht zu stark zu heizen.
Ideal wäre es die Widerstände mit dem Labornetzteil und der mittleren Spannung der Zelle vorzuheizen, den Widerstand im warmen Zustand zu vermessen, und dann zum entladen zu nutzen.

Danach werden die Zellen an die Widerstände angeschlossen, und alle paar Minuten die Spannung gemessen.
Die Messpunkte würde ich in Excel eintragen, und dann einfach linear von Punkt zu Punkt interpolieren.

Z.B.Punkt 1 gibt 4V, Punkt 2 nach 10 Minuten gibt 3.8V, dann weißt du dass du an Punkt 1 500mA und an Punkt 2 488mA hattest. Das ergibt 0.6h*488mA + 0.5*0.6h*(500mA-488mA) = 0.293Ah + 0.036Ah = 0.329Ah für diese zehn Minuten.

Je öfter du misst, desto feiner wird die Entladekurve nachgebildet.

Grüße, Tobi
Robby_DG0ROB
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ich würde eine Konstantstromsenke nehmen, die man ja fix zusammenbauen kann. Dann braucht man nur die Zeit laufen lassen, bis die Spannung sich den 3 V genähert hat. Packt man paar Z-Dioden dazu, muss man auch nicht die ganze Zeit daneben stehen und das Voltmeter im Auge behalten. Wenn nur die Kapazität gefragt ist, reicht das völlig aus. Die Energiemenge wird ja meist nur als Produkt von Kapazität und 3.7 V angegeben. Zur Zeitmessung kann man einen batteriebetriebenen Zeigerwecker nutzen, der dann stehenbleibt und die absolvierte Entladedauer ablesen läßt.

Ich selber nutze für solche Versuche ein "PortaPow Premium USB", wo Kapazität, Energie direkt ablesbar sind. Die Messkanäle erlauben bis 50 V und 5A. Da genügen natürlich einfache Lastwiderstände zum Entladen. Ich setze,da vorhanden, allerdings eine EL100-Last ein.
bulle
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von bulle »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: Di 31. Mär 2020, 14:05 Ich würde eine Konstantstromsenke nehmen, die man ja fix zusammenbauen kann. Dann braucht man nur die Zeit laufen lassen, bis die Spannung sich den 3 V genähert hat. Packt man paar Z-Dioden dazu, muss man auch nicht die ganze Zeit daneben stehen und das Voltmeter im Auge behalten. Wenn nur die Kapazität gefragt ist, reicht das völlig aus. Die Energiemenge wird ja meist nur als Produkt von Kapazität und 3.7 V angegeben. Zur Zeitmessung kann man einen batteriebetriebenen Zeigerwecker nutzen, der dann stehenbleibt und die absolvierte Entladedauer ablesen läßt.

Ich selber nutze für solche Versuche ein "PortaPow Premium USB", wo Kapazität, Energie direkt ablesbar sind. Die Messkanäle erlauben bis 50 V und 5A. Da genügen natürlich einfache Lastwiderstände zum Entladen. Ich setze,da vorhanden, allerdings eine EL100-Last ein.
Danke für den Tip. Für mich ist das mal eben nicht fix zusammengebaut, weil ich zwar Elektro Grundkenntnisse, aber weder das spezielle Wissen und auch gar nicht die Bauteile liegen habe. Da sind einfach meine Grenzen.

LG
Klaus
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Julez
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von Julez »

Als Ladegerät und Akkutester ist das hier das Mindeste, was ich benutze und empfehlen kann:

https://www.ebay.de/itm/Liitokala-Lii-5 ... 3185218394

https://lygte-info.dk/review/Review%20C ... %20UK.html

Bei gebrauchten 18650ern gehe ich folgendermaßen vor:
Zuerst aufladen mit geringem Strom, bis alle voll sind. Da man bei dubiosen Zellen nie ganz sicher sein kann, ob die sicher sind, wird das Ladegerät auf feuerfesten Boden gestellt mit einem Kochtopf drübergestülpt.
Sind die Zellen voll (~4,20V) werden sie einen Monat liegengelassen. Währenddessen sollte die Spannung nicht unter 4,10V sinken, sonst stimmt was mit der Selbstentladung nicht. Sind die Zellen nach diesem Kriterium ok, nimmt man das Ladegerät um eine Kapazitätsvermessung zu starten. Da muss man dann gucken, was man persönlich noch ok findet, aber unter 1800mAh ist eigentlich Schrott. Ich hole regelmäßig Zellen mit 2000-2300mAh aus alten Laptops.
Hat man vor, die Zellen mit Kabeln zu verbinden, sollte man die Anschweißfahnen, sofern vorhanden, nicht abreißen sondern möglichst kurz abschneiden und dann darauf rumlöten.
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von Robby_DG0ROB »

bulle hat geschrieben: Di 31. Mär 2020, 15:23Danke für den Tip. Für mich ist das mal eben nicht fix zusammengebaut, weil ich zwar Elektro Grundkenntnisse, aber weder das spezielle Wissen und auch gar nicht die Bauteile liegen habe. Da sind einfach meine Grenzen.
Das geht ganz einfach:

Ein LM317-Spannungsregler (auf Kühlkörper) und ein Widerstand, der den Strom bestimmt. Der Regler hat 1.25 V als Referenz und wenn man das durch den benötigten Strom dividiert, erhält man den Widerstandswert. Alternativ einen einstellbaren Widerstand (Verlustleistung beachten!) verwenden und den Strom mit einem eingeschleiften Messgerät einstellen. Diese beiden Bauteile entsprechend zu verbinden, bekommt jeder hin.
LM317 S02.GIF
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Anse
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von Anse »

Julez hat geschrieben: Di 31. Mär 2020, 16:14 Sind die Zellen voll (~4,20V) werden sie einen Monat liegengelassen. Währenddessen sollte die Spannung nicht unter 4,10V sinken, sonst stimmt was mit der Selbstentladung nicht.
Voll geladene LiIo Akkus einen Monat liegen lassen? Das tut weh. Längere Lagerungen bei 70% Ladezustand. Auch so kann man die Selbstentladung prüfen.

Bei unbekannten Zellen sollte man auch als in Betracht ziehen, dass es sich um LiFePo4 handeln kann. Da ist bei 3,65V Ladeschluss.
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Julez
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von Julez »

Nee, so schlimm ist das nicht. Ich hab Zellen, die ich jahrelang voll hab rumliegen lassen, und da hat sich nicht viel getan mit. Lipos sind da sehr empfindlich, LiIon viel weniger. 3,7-3,8V ist zwar zur Lagerung besser, aber auch das eine Mal zum Testen kommt's nicht wirklich an.
bulle
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von bulle »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: Di 31. Mär 2020, 17:13
bulle hat geschrieben: Di 31. Mär 2020, 15:23Danke für den Tip. Für mich ist das mal eben nicht fix zusammengebaut, weil ich zwar Elektro Grundkenntnisse, aber weder das spezielle Wissen und auch gar nicht die Bauteile liegen habe. Da sind einfach meine Grenzen.
Das geht ganz einfach:

Ein LM317-Spannungsregler (auf Kühlkörper) und ein Widerstand, der den Strom bestimmt. Der Regler hat 1.25 V als Referenz und wenn man das durch den benötigten Strom dividiert, erhält man den Widerstandswert. Alternativ einen einstellbaren Widerstand (Verlustleistung beachten!) verwenden und den Strom mit einem eingeschleiften Messgerät einstellen. Diese beiden Bauteile entsprechend zu verbinden, bekommt jeder hin.

LM317 S02.GIF
Ja, das sieht ja einfach aus, aber ich verstehe es nicht.
U in wird mit dem Plus des Akkus verbunden, ist das richtig. Is bestimme ich doch nicht, den will in doch durch messen bestimmen, also gebe ich doch einen bekannten Widerstand in die Schaltung.
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von Torpert »

Julez hat geschrieben: Di 31. Mär 2020, 16:14 Sind die Zellen voll (~4,20V) werden sie einen Monat liegengelassen. Währenddessen sollte die Spannung nicht unter 4,10V sinken, sonst stimmt was mit der Selbstentladung nicht.
Ich mache das genauso. Bei den Herkunftsquellen der Zellen, um die es hier geht, ist es eine akademische Überlegung, ob der eine Monat in Volladung den Zellen schadet. Die sind bestimmt in ihrem früheren Leben oft genug gegrillt worden. Und als erstem Test, ob sie Ausschuss sind, taugt das Verfahren am besten.
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Re: LiPo accus Kapazitöt messen.

Beitrag von Robby_DG0ROB »

bulle hat geschrieben: Di 31. Mär 2020, 19:47U in wird mit dem Plus des Akkus verbunden, ist das richtig. Is bestimme ich doch nicht, den will in doch durch messen bestimmen, also gebe ich doch einen bekannten Widerstand in die Schaltung.
Das Prinzip ist so: Der 317er Regler stellt seinen "Durchlass" so ein, dass er zwischen seinen Anschlüssen 1 und 2 die 1.25 V "sieht". Im konkreten Fall ist dies hier der Spannungsfall über einem Widerstand. Konstante Spannung über einem Festwiderstand bedeutet also konstanter Strom. Der Akku würde einfach mit diesem Konstrukt verbunden werden und die Leistung wird in den Bauteilen dann in Wärme umgesetzt. Beim Widerstand sind es 1.25 V*Strom und beim Regler (Akkuspannung-1.25)*Strom.
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