Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Der chaotische Hauptfaden

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timaks
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Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von timaks »

Hallo zusammen,
da ich bei Druckluft total lost bin benötige ich mal die Expertise von Mitgliedern, die sich damit auskennen.

Auf einem Treffen habe ich eine Atemluftflasche (200 Bar, 4 Liter) erstanden. Diese wollte ich als mobile Druckluftstation (zum Ausblasen etc.) nutzen.
Wie mir schon viele verraten haben brachte ein Füllen mit meinem Baumarktkompressor (8 Bar) nur ein laues Lüftchen für kurze Zeit.
Also muss ein Hochdruckkompressor her. Der ist jetzt angekommen (zweistufig, bis 300 Bar, einstellbare Abschaltung).

An die Flasche habe ich mit entsprechenden Adaptern eine Standard-Druckluftkupplung bekommen (12mm Innendurchmesser) und kann so das normale
Zubehör nutzen.
Der Kompressor hat einen anderen Anschluss: Schnellkuplung mit (gemessen) 8mm Innendurchmesser.
Bei der Suche im Internet war ich schnell verwirrt: DN 7,2 / 7,8 / Druck bis 35 Bar...

Hat jemand einen Tipp was ich da kaufen muss? Toll wäre ja ein Adapter 8mm Männchen auf 12mm Männchen oder Weibchen.
Die Flasche hat einen recht großen Ventilgriff, der sich sehr fein verstellen lässt. Benötige ich zwingend einen Druckminderer?
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Lutz95326
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Lutz95326 »

Hallo Timaks,

folgende Lösung ist bei uns Tauchern üblich:

Die Atemluftflasche hat normalerweise ein DIN-Ventil für Tauchgeräte - Der Hochdruckkompressor für Tauchflaschen auch...
Die Flasche wird auf 220bar gefüllt.
Nun kommt auf die Atemluftflasche ein Druckminderer der auf ca. 10-15 bar reduziert. Das ist normalerweise ein gebrauchter Atemregler zum Tauchen.
Der Abgang vom Atemregler bekommt dann eine Standard-Druckluftkupplung und alles ist gut.

Bitte versuche nicht direkt die 200 bar auf einen Standard-Druckluftschlauch zu geben - Der wird Dir platzen und dich verletzen :!:

Schöne Grüße
Horst
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KopfMurks
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von KopfMurks »

Ich möchte zu dem was Horst schreibt noch ergänzen:
- Atemluftflaschen gibt es für 200 bis 300 Bar. Wer damit hantiert sollte ansatzweise Ahnung davon haben. Diese Flaschen müssen regelmäßig (ich meine alle 2,5 Jahre) zum TÜV, und die Betreiber der Füllanlagen sind sehr rigoros, wenn man eine ungeTÜFte Flasche füllen lassen will. Das macht auch Sinn!
- "Ansatzweise Ahnung" reicht wenn geprüftes Material aus dem Regal der einschlägigen Händler (Tauchershops, Feuerwehrausrüster ...) verwendet wird!
- Wenn man da selber Basteln will sollte man ordentlich Ahnung haben!
- Bitte außerdem Bedenken:
* Sollte dein Hochdruckkompressor irgendwie kein "Atemlufttauglicher" sein, (du ignorierst z.B. die dazu vorgeschriebenen Intervalle) solltest Du schon mal für entsprechende Kennzeichnung an der Flasche sorgen! Sollte der Kompressor irgendwie Luft mit Öl in die Flasche bringen gilt das noch mehr!
* Wenn du, wie Horst rät, Tauchequipment verwendest sollte auch kein Öl in der Pressluft sein, weil sich der Regler zusetzen könnte.
* Ein Ventil ist KEIN Druckregler!
* Es gab schon Tote bei dem Versuch eine Flasche mit 200 Bar zu füllen, wo nur die Gewinde von Flasche und Ventil nicht passten! (Konisches Ventilgewinde in zylindrisches Flaschengewinde)

Ich verwende meine Tauchflaschen auch als Druckluftquelle. Dafür halte ich sie immer ordentlich gewartet! Ich zahle ca 7 EUR pro 12l auf 200 Bar bei einem professionellen Füller (Tauchshop). Für die Druckminderung verwende ich eine ausrangierte (weil nicht so ganz Frostfeste) 1 Stufe eines Tauch-Druckluftgerätes. Dieses mindert die 200 Bar auf ca 10 Bar. Diese gebe ich mit einem Inflatorschlauch (der Schlauch mit dem das Tauchjackett aufgeblasen wird) auf einen Adapter, an den ich diese üblichen Werkzeugdruckluftschläuche anschließen kann.
Dieses Setup reicht um mal einen Autoreifen nachzufüllen, oder gelegentlich etwas auszublasen. Druckluftwerkzeug habe ich noch nicht, da müsste man mal rechnen wie lange man das betreiben kann. 12 liter auf 200 bar müssten 240l bei 10 Bar entsprechen
Habe gerade gefunden, das ein Schlagschrauber bei 200l/min bei 6 Bar anfängt, da wird die 12l Flasche wohl etwas knapp sein, wenn man Reifen wechseln will ...
Lukas94
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Lukas94 »

Atemluftflasche 200bar 4 Liter klingt nach den "alten" Flaschen von der Feuerwehr. Also die schmalen, die (zumindest bei uns) seit etlichen Jahren nicht mehr in Gebrauch sind. Da sehe ich schon das Problem: Alte Flasche bedeutet 1. kein TÜV mehr und 2. keine Abströmsicherung. Haust du das Ventil ab wird aus deinem Druckluftspeicher eine Boden-Boden-Rakete, zu allem Überfluss haben Atemluftflaschen keine Ventilschutzkappe.

Wenn du die nutzt, dann blas sie lieber nicht auf vollen Nenndruck auf und bau sie irgendwie in ein Gestell oder eine Kiste ein, um das Ventil wenigstens ein bisschen zu schützen. Hat auch den Vorteil, dass man da wunderbar Druckminderer und Kupplungen dran befestigen kann.
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RMK
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von RMK »

mal ein anderer Ansatz, bei uns im örtlichen Globus
gibt's einen sehr bequem tragbaren Akku-Kompressor
der auch 8 bar kann- kostet zwar bisl was, spart viel
viel Ärger, Umbauerei und u.U. Lebensgefahr....
Nein, ich will nicht Unken, sorry.

https://www.amazon.de/Ryobi-R18I-0-Komp ... B00B3FRB9Y

steht bei mir auf der "to buy"-Liste, obwohl ich mit
(stationärer) Luft ganz gut versorgt bin....
xanakind
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von xanakind »

Wenn ich mir die Amazonbewertungen und deren Bilder mal so anschaue, würde ich den aber wieder aus der Liste Löschen :|
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RMK
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von RMK »

zugegebenermaßen hab ich das Ding noch nicht
ausprobiert, das werd ich vor dem Kaufen schon
noch machen :-)
Die Frage ist halt was Timaks vorhat mit seiner
transportablen Luft...
(Jaaa, ich weiss, die Überlegung "ist das sinnvoll
was Du da vorhast" ist in diesem Forum nicht
angebracht ;-) )
Virtex7
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Virtex7 »

Hallo!

Ich hab das Zeug von dem hier gesprochen wird da.
Alles kein Problem, wenn man nachdenkt bevor man irgendwelche Ventile aufdreht und sich der schieren Gewalt die so eine Druckluftflasche entwickeln kann bewusst ist.

1. Kompressor. ob 200 oder 300 bar, ist erst mal unerheblich. die 200er Flasche gehört halt nicht auf 300 aufgedrückt, hier ist das Gewinde zwar gleich aber kürzer als bei der 300er und die Füllventile haben einen Zapfen, damit man nicht ausversehen eine 200er Flasche mit 300 bar läd und diese dann instabil werden kann. EDIT: Versuch erst gar nicht, den Druckminderer unter Druck abzuschrauben.. Es geht nicht wirklich und wenn wird das Gewinde angeschliffen. Ich hab einen Entlüftungshahn an meinem Füllschlauch.

2. Druckprüfung. kann man machen, bei unbeschädigten 4l-200bar Stahlflaschen ansich unerheblich, die Dinger sind übelst robust.
WENN du es machen willst, Wasser füllen, auf Faktor 1,3 PN aufdrücken und 10 min halten. Danach darf sich nix am Druck getan haben. Dann trocken machen und nutzen.
NIEMALS mit Gas Drucktest machen.

3. Abströmventil: es ist recht schwer, ein Gasflaschenventil abzureißen, wenn man es nicht gerade darauf anlegt. Ich hab das am Schrottplatz mehrfach schon versucht, ohne Hammer keine Chance. mit der 2,5" Rohrzange haben wir jdf. kein Ventil abgerissen.. Also für den Privatanwender auch wurscht, wenn man nicht gerade in den Brandeinsatz in den eigenen 4 Wänden geht.

4. Gewaltakte durch Pressluft: ein cm^2 Fläche, aus der 200bar austreten entwickeln 2kN Kraft in die entgegengesetzte Richtung. Ich hab das mal erleben müssen, als ich einen Schlauch auf dem noch druck war einfach aufgedreht hab (Kugelhahn...) und der amtlich weg wollte. Es war nur der Restdruck aus Kompressor und Schlauch, aber dennoch war das richtig viel Kraft, die mir den Schlauch aus den Händen reißen wollte. Aufpassen.

5. Atemluft: Kompatiblen Kompressor verwenden, Filter warten, gucken dass die Luft nicht riecht und es sollte alles für den Privatanwender nötige getan sein, um die Luft auch wirklich atmen zu können. Wir Menschen haben sehr feine Sensorik, um zu erkennen, was wir einatmen sollten und was besser nicht. Daher den Geruch immer in der Nase behalten, wenn du die Luft einatmen willst.
Zulassungen und so Kram sehe ich als unnötig an, wenn man VERSTEHT, was dahinter steht und es sinnvoll einhält.


An die Tauchers hier: hat jemand zuuuufällig einen Druckminderer für mich? ich hab aktuell nur einen an meinem Dräger PSS, aber zum spielen wär auch was..

Und noch ein paar Worte zum Thema Ventil statt Druckminderer.
Das geht NUR, wenn der Fluss konstant ist. Stelle es dir vor wie eine Spannungsquelle (Spannung == Druck) mit einem Widerstand gegen eine Senke (wie eine LED). So lange die LED angeschlossen ist, ist alles ok, der Strom fließt und die Spannung an der LED ist sagen wir 2V. ABER wehe du klemmst die LED an einer Seite ab. Dann ist direkt die volle Quellspannung an dem Widerstandsbeinchen an dem auch die LED ist. Und das ist dein Problem mit dem Ventil statt Regler. Denn der Regler REGELT den Druck.

Gruß,
ph.
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Finger
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Finger »

Wegen TÜV: hier in Ol gibts einen Dienstleister dafür. Ich hab bisher immer 15-20€ bezahlt, dann ist das amtlich. Wenn ihr wollt schickt mir euer Zeug mit Rückschein, ich bring das dem Mann (bitte nicht alle auf einmal :mrgreen: )...

Der hier isses: https://www.yoys.de/GelbeSeiten,49-1732 ... 91915.html
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Toddybaer
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Toddybaer »

Finger hat geschrieben: Sa 14. Mär 2020, 10:16 Wegen TÜV: hier in Ol gibts einen Dienstleister dafür. Ich hab bisher immer 15-20€ bezahlt, dann ist das amtlich. Wenn ihr wollt schickt mir euer Zeug mit Rückschein, ich bring das dem Mann (bitte nicht alle auf einmal :mrgreen: )...
Guten Tag,

ich hätte da 200 Flaschen zur Prüfung im Kofferraum :lol:
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Finger
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Finger »

In seiner Halle würde so eine Menge kaum auffallen :D
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Botanicman2000
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo


Fingers Link ist gut

der füllt die dann auch direkt wieder
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Hansele
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Hansele »

Wenn ihr TÜVen lasst, streicht die Flasche vorher grau und lasst sie als technische Druckluftflasche tüven,
dann gibt es 10 Jahre wie bei den anderen technischen Gasen.

Natürlich nur, wenn ihr das Zeug nicht atmen wollt.

TÜV geht auch über die Feuerwehr, die haben dort gute Kontakte.
Gary
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Gary »

Ich stelle fest - keine Flasche - keine Probleme

Aber keine Probleme -> Langeweile -> Problem
Azze
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Azze »

Gary hat geschrieben: Sa 14. Mär 2020, 14:48 Ich stelle fest - keine Flasche - keine Probleme

Aber keine Probleme -> Langeweile -> Problem
Na also: Problem gelöst! ;)
hoffendlichS3
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von hoffendlichS3 »

Ich äussere mich auch mal :-)

Ich habe auch einen Atemluftkompressor mit dem ich meine Atemluftflaschen fülle. einen Sauer WP3232, der mit die Buddeln auf 225bar drückt.
Ich hätte gerne einen brauchbaren erschwinglichen für 300 (Einen Bauer Capitano oder Mariner oder ähnliches) da der WP eigentlich viel zu groß ist.
Ich habe auch noch einen Dräger DK18-300, aber der ist erst recht zu groß, ich würde beide gegen einen anderen Tauschen wenn da wer was anzubieten hat...

Flaschen lasse ich in Braunschweig TÜVen. Kostet 26 Euro pro Flasche. Die können auch innen Strahlen wenn es nötig ist, und vor allem übergeben sie die korrekt getrocknet mit Vordruck.
Viele habe ich gehört die Industrieflaschen machen, drehen nur das Ventil wieder rein und Trocknen nicht! Da sollte man sehr drauf achten!

Ebenso sollte man die Flaschen nie Restlos entleeren.
Auch gab es mal eine Änderung in der DIN bezüglich der Scherfestigkeit der Flaschenventile. Die alten würde ich nicht nutzen, die neuen sind so zäh...
Abströmsicherung, schöne Sache, macht aber so richtig doll sinn nur bei CFK oder FULL-CFK wie ich sie nutze.
Flaschen für Atemschutz müssen alle 5 Jahre zum TÜV, Technische alle 10 Jahre. Tauchgeräte müssen auch nur alle 5 Jahre die Wasserdruckprüfung bekommen, aber nach 2,5 Jahren zur Innenansicht.

@Virtex: Kauf dir doch bei ebay einen gebrauchten Pressluftatmer, die sind da doch schon sehr Billig zu bekommen. Und du hast gleich ein Manometer mit dran.
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einstein2000
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von einstein2000 »

Hallo zusammen!

Noch ein Leidensgenosse... Auch ich habe einen dieser chinesischen Kompressoren erworben.
Für die, die diese Dinger nicht kennen: https://ebay.de/i/333311020753
Zu aller erst ein Wort der Warnung:
Wer nicht fach- und sachkundig ist, sollte sich so ein Gerät nicht kaufen.

Warum?
1) Es gibt kein Sicherheitsventil. Das Manometer kurbelt fröhlich über die 30MPa hinaus, wenn man alle ab Werk mitgelieferten Leckagen an den Leitungen beseitigt hat. Bei 400 bar hat mich der Mut verlassen. Probiert das einfach nicht aus.
2) Der Anschluss für die Kühlwasserpumpe ist ein falsch herum (!) verwendeter Rasiererstecker. Die Kontakte des Einbausteckers am Kompressor führen Netzspannung und sind bei nicht eingesteckter Pumpe berührbar. Das ist scheisse - macht das neu!
3) dass mit verdichtbaren Medien und hohen Drücken nicht zu spaßen ist, wurde hier bereits erwähnt - bringt euch nicht um. Der Blindstopfen der HPC-Kupplung fliegt bei 220 bar einmal durch die Halle und haut unterwegs ein Loch in 3mm MDF.

@Timaks: Die Verbinder, die Du suchst, findet man mit einer Suche nach "PCP-Connector". Diese werden im Airsoft- und Paintballsegment für die Hochdruckflaschen verwendet und sind auf 3000 bzw. 4500psi ausgelegt. Sowas ist ab Werk am Kompressor dran.

Mein Anwendungszweck für diesen Kompressor ist das Bereitstellen von Stickstoff hohen Drucks für Verflüssigung nach Linde.
Diese Sorte Verdichter ist das absolut allerbilligste, was man in Deutschland in diesem Druckbereich bekommen kann. Meiner hat inkl. Versand unter 190€ gekostet.
Dafür erhält man exakt die Qualität, die man bei diesem Preis erwarten kann. Wenn man alles umkonstruiert, was am Original "nicht so toll" gelöst ist, steht da ein Kompressor, der mit dem Original nichts mehr zu tun hat.
Das fängt bei so Kleinigkeiten wie einem Überdruckventil oder dem Anschluss der Kühlwasserpumpe an und hört bei Dingen wie krassem Ölnebel am Ausgang auf.
Es gibt auch massive Dichtigkeitsprobleme. So findet sich auch in einem perfekt entlüfteten Kühlwasserkreis ein stetiger Luftblasenstrom am Ausgangsport der Wasserkühlung. Diese Luft entstammt der Hochdruckstufe, die am Zylinderkopf ins Wasser leckt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dort der Dichtring fliegen geht. Vielleicht ist meiner einfach nicht richtig eingesetzt worden, zerlegt habe ich das noch nicht.
Eine andere Leckage zeigt sich beim konstanten Betrieb mit Drücken über 160 bar (wenn auch die erste Stufe in Wallungen kommt). Über die Kurbelgehäuseentlüftung wird stetig ein Ölnebel-Luft-Gemisch ausgestoßen. Die Luft entwischt aus der Niederdruckstufe an den Kolbenringen vorbei ins Kurbelgehäuse. Es ist nicht viel, reicht aber aus, um einen Raum von 20m² mit 3m Deckenhöhe binnen 30 Minuten sichtbar diesig zu machen. Mit dem scharfen Lichtkegel einer Taschenlampe sind die Tröpfchen gut zu erkennen. Übrigens führt auch ein kurzer Aufenthalt in dieser Suppe zu sofortigen Kopfschmerzen.

Im Internetz wird von selbsternannten Experten ohne Erfahrung berichtet, dass sich dieser Kompressor super als Tauchkompressor eignet. Die pusten ihre Flaschen direkt mit dem Output dieses Verdichters auf - kein Molsieb, kein Wasserabscheider.
Auch davon rate ich hier klar ab!
Das Problem ist die nur zweistufige Verdichtung und die damit auftretenden hohen Temperaturen in der zweiten Stufe. Durch den mehr als lieblos ausgeprägten Zwischenkühler zwischen Nieder- und Hochdruckstufe sind am Rohrbogen ausgangsseitig der HD-Stufe Temperaturen bis zu 135°C zu messen. (Die Dichtungen feiern.)
In Kombination mit dem chinesischen "Kompressorenöl" (eigentlich Hydrauliköl, HLP46, "made somewhere") und dem üppigen Öleintrag in den Verdichtungsraum *könnte* es nun passieren, dass sich durch Cracking-Prozesse Gase wie CO und andere Dinge bilden, die man nicht in Atemluft haben möchte. Gemessen habe ich das nicht, der Gasanalyzer ist momentan nicht einsatzfähig.
Ich weiss, dass 135°C nicht zum cracken ausreichen, allerdings dürfte die spitzenweise auftretende Medientemperatur deutlich höher sein, und das reicht, um die geringen Mengen CO zu erzeugen, die einen unter Wasser irgendwann umbringen.

Ich habe mittlerweile eine Hassliebe zu dieser Maschine entwickelt - auf der einen Seite macht es mich sprachlos, dass dieses Stück Technik, an das nicht geringe Anforderungen an Fähig- und Fertigkeiten im Umgang mit Material und Werkzeugmaschinen gestellt sind, zu unter 200€ erhältlich ist.
Auf der anderen Seite stehe ich in den Momenten des Hassens irgendwo zwischen meinem Widlarizer und dem Griff an die Stirn - ihr kennt das sicher.


Ich habe gestern einen 3-zylindrigen GKW-Kompressor aus DDR-Produktion gekauft, dieser diente im vorherigen Leben wohl als Tauchkompressor für die NVA. Er ist komplett zerlegt, die wichtigsten Teile sind aber da.
Der Chinakracher wird dann seinen Dienst an der Stickstoffverflüssigung verrrichten und den GKW werde ich herrichten, um Flaschen mit technischer Druckluft zu befüllen. Die Idee von mobiler Pressluft reizt mich nämlich auch schon länger. ;)


Viele Grüße,
Dominic
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Hightech
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Hightech »

Sehe ich das richtig, diese Hochdruckkompressoren sind eigentlich normale billig Bomber, auf deren Zylinderkopf ein Druckerhöher aufgepflanzt wurde?
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einstein2000
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von einstein2000 »

Ja, genau.
Hier ein Foto:

Bild

Die haben da einfach noch einen kleinen Kolben oben drauf geschlossert.

Viele Grüße,
Dominic

Edit: Hier noch ein Foto: https://ae01.alicdn.com/kf/HTB1IMglbfLs ... rocker.jpg
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BernhardS
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von BernhardS »

Wie ist denn das mit dem Entwässern gedacht?
Setzt man Luft unter Druck, dann wird der Wasserdampf flüssig. Bevor man die Druckluft in die Flasche füllt muss sie ausreichend gekühlt und entwässert werden.
Virtex7
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Virtex7 »

an meinem Kompressor (Käser, aber von Käser zugekauft) ist das so gelöst, dass die Luft nach jeder der drei Stufen durch einen recht massiven Kühler und dann durch einen Wasserabscheider läuft. Am Ende nach der letzten Stufe sogar noch durch einen Adsorptionstrockner, den man alle x Flaschen tauschen sollte (steht im Handbuch). Den kann man auch ausheizen..

Ansonsten sollte man die Entwässerungeshähne zwischendurch mal aufmachen, da kommt richtig was raus.

Nur ein mal entwässern denke ich nicht dass das bei etwas mehr Volumen geht.
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timaks
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von timaks »

So, jetzt geht es mal weiter.

So sieht die Pulle aus:
Bild

Ob da TÜV drauf ist oder nicht und ob da noch Ölnebel drin ist ist mir eigentlich egal. Ich will da nicht mit tauchen sondern "nur" einen transportablen Druckluftspeicher zum Auspusten haben.

So sieht das Ventil aus:
Bild

und da habe ich dieses Dingen draufgeschraubt, schon war ich bei "Standard-Druckluft-Anschluss" [12mm Innendurchmesser]:
Bild

Der Hochdruckkompressor hat ja so einen Ausgang (in der schwarzen Röhre ist ein Filtervlies - das ist dann wohl gegen den eventuellen Ölnebel...) [8mm Innendurchmesser]:
Bild

Ich habe gelernt, dass sich einen Druckminderer 200bar - 10bar benötige. Wo kriege ich sowas am besten her? Und wie heissen die Anschlüsse?
Es wäre toll wenn ich die Flasche mit dem Kompressor aufpumpen könnte ohne vorher immer alles umschrauben zu müssen.
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Virtex7 »

ähm..

Ich möchte dich darauf hinweisen, dass die normalen Druckluftkupplungen NICHT. für 200 bar ausgelegt sind.
also wenn du das SO zusammengebaut hast, wie ich es befürchte, bau es wieder auseinander..

Gruß,
ph.
Henning
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Henning »

Hol dir doch einfach einen ausgemusterten Pressluftatmer, kommt bei Ebay manchmal für 10 Euro, bringt ca. 8 bar auf der Mitteldruckleitung, und es kann eine normaler "männlicher" Druckluftstecker üblicherweise direkt angesteckt werden.. ich wette dieser Hinweis kam auch schon mindestens einmal hier.
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Botanicman2000
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

so wird das nichts.
Dein Adapter passt zwar aber das knallt dir sofort auseinander :?

Nimm eine erste Stufe aus der Tauchecke da dann an den Mitteldruck deine Druckluftkupplung.

Ich schaue mal ob ich noch was dahabe
in meiner Tauchkiste habe.





Apropos braucht jemand komplette Atemregler?


Gruß Uwe
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timaks
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von timaks »

Gebrauchte Atemregler habe ich in der Form nicht wirklich gefunden. Und ob in diesen "Halteplatten" bei Kleinanzeigen und eBay auf Druckminderer drin sind wahre ich zu bezweifeln...
Was ist mit sowas https://www.ebay.de/itm/392673485123 ?
Geht ja noch von Preis...
Schrauber
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Schrauber »

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timaks
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von timaks »

Die habe ich auch gesehen. Reichen die als Druckminderer? Kann man daran IRGENDWAS einstellen?

Und wie fülle ich die Flasche? Ich muss ja von der 8mm Kupplung irgendwie auf was druckfestes an der Flasche kommen.
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Hightech
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Hightech »

Warum nicht sowas, Adapter dran und fertig
https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre ... 3259300902
radixdelta
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von radixdelta »

Also diese Adapterfriemelei würde ich bei 200 Atü einfach mal lassen. Im Bereich Tauchen und Atemschutz bekommt man die genau passenden Druckminderer. Die haben geeignete Ausgangsdrücke und kosten nicht die Welt, weniger als einen Adapter anfertigen. Irgendwas mit Fittings aus dem Baumarkt sollte man tunlichst unterlassen. Das ist für ein paar Bar, 16 oder so, bei 200 geht das kapott und dann fliegen Dinge durch die Landschaft, mindestens ist es aber unglaublich, im wortwörtlichen Sinn Ohrenbetäubend, laut wenn das passiert.
Es liegt in der Natur der Sache daß der Druckminderer zum Flasche Füllen runter muss.
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Hightech
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Hightech »

Eine andere Überwurfmutter würde schon reichen.
Eine Schlauchschelle sollte man da nicht nehmen, ist ja klar.
Henning
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Henning »

Ohne den Vorpostern zu Nahe treten zu wollen... Meint ihr die Druckminderer für Schutzgas oder Sauerstoff schaffen den Durchsatz den ich bei Druckluft entsprechend haben will?
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Hightech
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Hightech »

Ja, hatte ich auch schon mal gemacht.
Zumindest mit einem Sauerstoffminderer
radixdelta
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von radixdelta »

Die Flasche entspricht etwa dem Kesselvolumen eines großen Kompressors, etwas mehr. Das ist nicht viel. Hinzu kommt daß die selbst reingedrückte Luft nicht so trocken ist, also wird das bei ordentlich Durchsatz vereisen.
Das ist Notbehelf, insgesamt. Oder einfach Spielerei. Die Einsatzgebiete wo das wirklich Sinnvoll ist sind sehr begrenzt. Es gibt Zapfwellenkompressoren, 12V-Kompressoren, Akku Kompressoren und alle zusammen sind billiger als der billigste Kompressor für Atemluftflaschen.
Ja, es gibt da so Dinge, da würde ich das für Sinnvoll erachten. Drucklufttackern mit PA auf dem Rücken z.B. 8-) (wenn man da mal an Zaunbau denkt) Aber eigentlich gibt es fast alle Werkzeuge mittlerweile als Akkuversion in gut und leistungsfähig. Da bleibt dann beinahe nur noch EX-Schutz und einige andere Sicherheits-Anwendungen.

Es taugt nicht wenn man beim Reifenwechsel den Druckluftschlauch nicht abwickeln möchte. Und es wird auf Dauer auch keinen Spaß machen damit in größerem Stil Dreck wegzupusten. Auch Schleifen, Bohren, Meisseln, Lackieren etc wird damit nicht Sinnvoll möglich sein.

Edit sagt, das Teil sollte 1:1 Funktionieren: https://www.ebay.de/itm/Vetter-Druckmin ... Sw~bldt9xg
duese
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von duese »

Du hast jetzt schon einen Hochdruckkompressor und eine Flasche. Zum Neueinsteigen geht es auch recht günstig anders: Ich hab mir im Herbst den:
https://www.arebos.de/luftkompressor-fl ... -watt.html
gegönnt.

Ist recht leise im Vergleich zu den Baumarktböllern. Der Kessel macht einen soliden Eindruck im Vergleich zu dem Chinaböller den ich zuerst bestellt hatte, so einer:
https://www.ebay.de/itm/Fluster-Kompres ... Swq61al-dn

Der (von einem anderen Anbieter) kam schon gebraucht defekt an. Im Nachhinein bin ich aber ganz froh, der Kessel von dem fühlt sich eher wie eine Konservendose an im Vergleich zum obigen.

Ich bin mit dem obigen zufrieden. Nix für nen Schlagschrauber oder Sandstrahler, aber für ein bisschen ausblasen und Reifenfüllen langt es und er ist auch noch nicht so schwer, dass man ihn gar nicht mehr rumtragen möchte.
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video6
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von video6 »

Du Dinger sind super und leise.
Hatte Meinen ja mit auf dem letzen Treffen.
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Botanicman2000
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

also ich habe einen Automaten also die erste Stufe da mit Druckluftkupplung.
Wenn Bedarf betseht sogar das Flaschenpaket Doppel 7er mit Brücke

Für den Regler mit Kupplung hätte ich gerne 15 Euro plus Versand
Wenn du das Flaschenpaket nimmst gibt es den Regler Umsonst

Gruß Uwe
Virtex7
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Virtex7 »

wenn timaks das Ding nicht will würde ich es gern nehmen.
Was willst du für die Brücke mit den Flaschen?

Gruß,
Philipp
Silvio
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Silvio »

einstein2000 hat geschrieben: Mo 16. Mär 2020, 00:04 Mein Anwendungszweck für diesen Kompressor ist das Bereitstellen von Stickstoff hohen Drucks für Verflüssigung nach Linde.
Hast du versucht das umzusetzen? Mit welchem Ergebnis?
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Roehricht
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
wenn das Geraffel einem bei dem Druck um die Ohren fliegt ist es das Gleiche als ob ne Fliegerbombe einschlägt. Auf "Du Röhre" gibt es einschlägige Videos von zu Boden-Boden Raketen mutierten Druckgasflaschen mit deren Folgen.

Für Unterwegs habe ich die Energie für Druckluft in Batterien gespeichert. Die betreiben dann bei Bedarf ein kleinen portablen Baukompressor. Komprimiertes Gaszeug löst bei mir immer Unbehagen aus.
Die in der Schweisswerksatt meiner Gewerbeschule abgehauene Sauerstoffbuddel wurde einige Jahre Später beim Bau der S-Bahnlinie HH-Altona nach St. Pauli wiedergefunden. Die hat ca. 70-100m unterirdisch zurückgelegt.

Ein Video trägt als Titel: Warum es nicht gut ist auf Sauerstoffflaschen zu schiessen"

73
Wolfgang
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von einstein2000 »

Silvio hat geschrieben: Fr 23. Sep 2022, 22:24
einstein2000 hat geschrieben: Mo 16. Mär 2020, 00:04 Mein Anwendungszweck für diesen Kompressor ist das Bereitstellen von Stickstoff hohen Drucks für Verflüssigung nach Linde.
Hast du versucht das umzusetzen? Mit welchem Ergebnis?
Hallo Silvio,

ich habe Deine Frage gerade erst gesehen.
Das ist noch immer ein Projekt, ich muss mich mal um die Auslegung eines Wasserabscheiders kümmern.
Irgendwann (tm) wird das sicher einmal fertig werden. Georg hat auf dem diesjährigen Treffen bereits in großartiger Weise mit zentralen, sehr speziellen Teilen ausgeholfen.

Viele Grüße,
Dominic
Silvio
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Silvio »

Hi Dominic,
danke für deine Antwort. Wenn es Neuigkeiten gibt, dann freue ich mich, wenn du sie teilst. Gerade das Verflüssigen von Luft ist doch ein ehrenwertes Ziel ;-) Auch wenn es nur eines von vielen Projekten ist...
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MatthiasK
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von MatthiasK »

Zum Luft verflüssigen braucht man keine 300 bar, wenn man statt dem alten Linde-Verfahren das Linde-Fränkl-Niederdruckverfahren verwendet. Die Anlage, die ich kenne, läuft mit 8 bar aus einem 5 MW Turbokompressor.

8 bar ist mit normalen Heimwerker-Mitteln doch recht gut handhabbar und wird von fast jedem Baumarkt-Kompressor erreicht. Ich halte eine kleine Verflüssigungsanlage für baubar, man muss nur sehr gut filtern dämmen.
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Finger
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Finger »

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einstein2000
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von einstein2000 »

MatthiasK hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 08:36 Zum Luft verflüssigen braucht man keine 300 bar, wenn man statt dem alten Linde-Verfahren das Linde-Fränkl-Niederdruckverfahren verwendet. Die Anlage, die ich kenne, läuft mit 8 bar aus einem 5 MW Turbokompressor. [...]
So eine Anlage kenne ich auch, und ich habe sie auch schon ein paar mal besichtigt. Dort wird Helium verflüssigt.
Der Knackpunkt am Linde-Fränkl ist, dass auf die direkte Expansion verzichtet wird und stattdessen die Expansion in einer Turbine vorgenommen wird, die ihrerseits dann einen Verdichter antreibt, der wiederum Gas verdichtet - nicht vollständig, aber zumindest zu einem guten Teil.
So kann man natürlich viel Energie zurückgewinnen, was das Verfahren zu einem sehr effizienten macht.

Ich habe davon aber bewusst abgesehen, weil es einige Stolperstellen mit sich bringt, die für die meisten Leute unüberwindbare Hürden darstellen dürften:
1) rechnerische Auslegung der gesamten Anlage, damit es eine Datenbasis zur Auslegung des Turbinenexpanders gibt
2) Auslegung des Turbinenexpanders
3) Fertigung eines Turbinenexpanders nach Spezifikation
3.1) das Teil arbeitet bei der gewünschten Verflüssigungstemperatur, hier müssen spezielle Kryo-Stähle zum Einsatz kommen, normale Lager gehen auch nicht mehr
3.2) thermische und bewegliche Masse müssen so gering wie irgendwie möglich sein, sonst dauert das Ingangbringen ewig oder scheitert
3.3) schnell drehende Mechanik -> ohne Feinwuchtung geht hier gar nichts

Strömungslehre ist eh ein eher abstraktes Gebiet, und oben genannte Punkte lassen sich wohl problemlos für eine Promotion ausschlachten. Simulationswerkzeuge gibts legal auch nicht, ohne viel Geld auf den Tisch zu legen und bis man sie dann bedienen kann, dauert es Ewigkeiten.

Ich denke, schwierig wird die Sache durch die geringe Leistung. Wenn man z.B. einen Verdichter von 50-80kW hätte, käme man langsam in den Bereich, wo man für so einen Turboexpander vielleicht Kfz-Turbolader auf Kugel- oder Magnetlager umbauen könnte. Auch ist man nicht sofort gezwungen, um jedes % Wirkungsgrad zu kämpfen.

Viele Grüße,
Dominic
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MatthiasK
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von MatthiasK »

Das Linde-Fränkl-Niederdruckverfahren arbeitet auch ohne Turbine, nur mit einem Drosselventil. Dann lässt sich damit kein Helium verflüssigen.
https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Da ... farbig.svg
Ich bleibe dabei: Das müsste sich mit normalen Heimwerker-Mitteln bauen lassen.

Zum Helium Verflüssigen muss man über eine Turbine oder "Dampfmaschine" entspannen. Der He-Verflüsiger, den ich kenne, arbeitet dafür mit 200bar vor der Turbine, damit viel Energie auf einmal raus gezogen werden kann und es eine starke Abkühlung unter die Inversionstemperatur gibt. Der Restdruck wird dann AFAIR über ein Expansionsventil abgebaut, dabei bilden sich He-Tröpfchen.
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von IPv6 »

Was genau ist denn ein Regenerator?
In dem Schema ist das eine nicht näher beschriebene Blackbox, in die auf 6 bar verdichtete Luft reingeht und verflüssigte Luft rauskommt.
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MatthiasK
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von MatthiasK »

Das ist ein Wärmespeicher, wie die Cowper am Hochofen. Im Prinzip ist das nur ein Behälter mit Sand, Kies, Keramikröhrchen oder ähnlichem. Dafür könnte man z.B. alte Feuerlöscher mit Aquarienfiltermaterial nehmen.
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von IPv6 »

Entschuldige die blöde Nachfrage, aber wie genau soll das nun Luft bis zum Verflüssigen runterkühlen?
Wie sähe denn ein praktischer Aufbau aus, der sich mit Heimwerkermitteln bauen und mit einem gewöhnlichen Kompressor betreiben lässt?
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Alexander470815
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Re: Druckluft mit ufffff (300 Bar)

Beitrag von Alexander470815 »

Ich hätte fast gesagt wenn das so simpel machbar wäre hätten es schon Leute für Zuhause gebaut.
Viele Sachen skalieren auch nicht besonders gut zu kleinen Systemen, das funktioniert nur großtechnisch.
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