Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Der chaotische Hauptfaden

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chico
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Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von chico »

Hallo Leute,

ich habe mir einen kompletten Westfalia Anhängerkupplungssatz neu günstig eingekauft.

In der Anleitung bin ich darauf gestossen, dass man am Rahmen die Fläche der Metall-Schenkel (seitlich) vom Unterbodenschutz freikratzen soll und anschließend mit Grundierung einstreichen.

Ist das echt notwendig? Am Rahmen ist der Korrosionsschutz noch einwandfrei, kann ich die Schenkel, die vollständig lakiert sind, nicht einfach da drauf montieren?
Die Löcher im Rahmen für die Schrauben sind mit gummiartigen Klebepunkten überdeckt, die könnte ich doch auch einfach durchstoßen, oder?

Bin etwas ratlos.

Gruß
chico
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uxlaxel
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von uxlaxel »

ich habe bei meinem lepo rello einfach unterbodenschutz zwischen die stellen gesprüht, wo der rahmen mit dem KFZ verschraubt wird und im noch flüssigem zustand das zusammen geschraubt, so dass das alles gut verlaufen ist. an diesen stellen ist seit 7 jahren kein rost zu erkennen, nur anderswo ;) alles halb so wild, hauptsache gut verschraubt!
chico
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von chico »

Mein Nachbar meinte gerade, dass wohl der Unterbodenschutz zu dick ist und dann 'schwabbelt' und sich mit der Zeit aufreibt durch Belastung.

Aber ich denke ähnlich wie uxlaxel, hauptsache fest draufgerotzt ;D
Ich habe noch Unterbodenschutzspray, Grundierungsspray und Zink sowie Alu-Zinkspray da. Also Auswahl hätte ich.
Grundieren würde halt ziemlich Arbeit machen.
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Herrmann
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von Herrmann »

dass wohl der Unterbodenschutz zu dick ist und dann 'schwabbelt' und sich mit der Zeit aufreibt durch Belastung
Und sich damit die Verbindung löst, ganz genau mit dieser Begründung haben sie damals (1980) meinen Daddy vom Tüv wieder heimgeschickt
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Durango
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von Durango »

Fassen wir die Daten zusammen: Der Hersteller ( Westfalia ) traut dem werksseitig angebrachten Unterbodenschutz nicht. Deshalb entfernen.

Wir erzeugen also einen Spalt, den das Wasser sehr mag. Hier hilft nur das Zinkspray und eine dünne Wachs oder Ölschicht um den bösen Rost fern zu halten.

Gemäß Anleitung würde man den Rostschutz mit einer Flex und einer Fächerscheibe entfernen und Metall auf Metall schrauben. Das ergibt zwar die einzige reproduzierbare Verbindung, aber ein Rostrisiko ohne Ende. Irgendwas muß da geschehen. Entweder garnicht den vorhanden Rostschutz angehen, oder obiges Verfahren wählen.

Ideal, wenn man sich vor der Montage den weiteren Rostschutz überdenkt, statt nach mir die Sintflut, der sollte mal bei einem Mazda 323 F eine Zubehör-Kupplung einbauen.

Ohne Vorbereitung seitens der Herstellers sollten an den unmöglichen Punkten 23 mm Löcher gebohrt werden. Und es gab keinen passenden elektrosatz.

Da ist einem ein Markenfahrzeug plus Westfalia schon 1000 fach lieber.

73 Manfred
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uxlaxel
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von uxlaxel »

in den entstehenden spalt wird unterbodenschutz unmittelbar vor dem festziehen eingebracht, um hohlräume zu füllen. die mompe muss natürlich noch weich sein, wenn man anzieht, damit trotzdem metall auf metall ist.
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Julez
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von Julez »

Ich bin ja bekanntermaßen kein Freund von Unterbodenschutz, da dieser gerne von Wasser unterkrochen wird und es dann drunter ordentlich gammelt und man es erst sehr spät merkt. Die einzigen Stellen, die bei meinem Fahrzeug durchrostet waren, waren diejenigen, wo werksseitung Unterbodenschutz drauf war.
https://imgur.com/a/0RlGk6D
Hier erkennt man schön das blaugraue Material, welchen ursprünglich relativ unauffällig war. Dahinter war aber das Blech komplett durchgegammelt.
Dementsprechend empfehle ich immer wieder fettige und weiche Substanzen, weil diese erwiesenermaßen den Rost zuverlässig stoppen. Klassiker hier ist Mike Sanders, bestehend aus Vaseline mit 10% Bienenwachs. Reine Vaseline funktioniert ebenfalls ziemlich gut in Bereichen, die nicht dauernd Spritzwasser ausgesetzt sind. Dementsprechend für guten Rostschutz die entsprechenden Stellen metallisch blank machen und mit den genannten Mitteln dick einstreichen. Das funktioniert sehr gut.
Soll es gespritzt werden, so mische ich 2kg Vaseline auf 5l Seilfett. Das Resultat sieht aus wie auf den letzten beiden Bildern.
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Bastelbruder
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von Bastelbruder »

Die Verbindungsfläche zwischen AHK und Rahmen wird immer arbeiten, eventuell schon beim Überfahren von Bodenwellen. Wenn da ein harter Schutz drauf kommt, bilden sich Risse und das Wasser mit dem dünnen Kopf findet die!
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Durango
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von Durango »

Die Kollegen aus dem Osten haben gut reden, denn da gab es Elaskon in Mengen. Mit EVP 3 Mark pro Liter wurde jeder Trabbi winterfest gemacht.

Wir denken aber weiter als einen Winter. Da wir bislang nur Versuchskanichen der Automobilindustrie waren haben, wir vergebens immer Gegenmittel entwickelt.
Immer, wenn die Karosse bereits vergammelt ist, beginnt unser Streben, diesen Vorgang rückgängig zu machen. Welch ein Fehler. Warum nicht vorher ?

Unahängig vom Hersteller, hat jeder seine bekannten Roststellen, die wieder die gesamte Karosse entwerten können. Vor 1980 hat man halt eben Pech gehabt, danach gab es Garantien, das die selbsttragende Karosse wenigstens länger als 6 Jahre hält. Beispiel: selbst heute sieht man noch Golf2 auf der Straße, wo der Hohlraumwachs bei guten Wetter hinaussabbert.

Alles Entscheidungen von überbezahlten Kaufleuten, gerade und genau die Mindestanforderung einzuhalten.

Deshalb sind wir wieder am Anfang, Elaskon hilft heute noch.

73 Manfred
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uxlaxel
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von uxlaxel »

und elaskon wird heute noch hergestellt, inzwischen wohl in 3 varianten. der einschlägige fachhander hat es vorrätig, bei amateure-treiben-unfung wäre ich mir da nicht sicher.
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Julez
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von Julez »

Ohne jetzt einen Glaubenskrieg anzetteln zu wollen, aber Elaskon scheint ziemlich ähnlich zu normalem Seilfett zu sein, also ein lösemittelgestrecktes Schutzwachs. Das ist sicherlich besser als nichts, hat aber nicht die gleiche Dauerkriechfähigkeit vaselinebasierter Mittel, wenn das Lösungsmittel verdunstet ist.
Extra nach Elaskon zu suchen halte ich also für vergebliche Liebesmüh.
http://www.trabantforum.de/ubb/Forum1/HTML/008832.html
Inzwischen gibt es besseres.
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Wulfcat
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von Wulfcat »

Ich hab, wenn ich was an die Karosse geschraubt hab, immer ganz stumpf Sewasser festes Fett dazwischen geschmiert. Wegen der Festigkeit der Schraubverbindungen und um lockern durch unter Druckbelastung wegflissende Plaste zu vermeiden, hab ich dort oginool Kunststoff Unterbodenschutz weggekratzt.
Was soll ich sagen, ich hatte noch nie später lose oder gammelne Verbindungsstellen gehabt..... :mrgreen:
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Julez
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von Julez »

Ja. Sollte man eigentlich bei jedem Auto machen, Fett oder Schraubenpaste an Stellen, die notorisch gammeln oder fressen, z.B. Auspuff, Bremssättel, Fahrwerksteile, Glühkerzen. Entweder man wird sich selber im Laufe des Fahrzeuglebens irgendwann dafür danken, oder man bekommt Karmapunkte von Abdul aus Kabul, der die Karre in 20 Jahren aufbraucht und die Schrauben gut losbekommt.
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PowerAM
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Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von PowerAM »

Wenn in letzter Zeit Mike Sanders greifbar war, dann hatte ich dazu gegriffen. Wenn's nicht allzu kalt ist, dann lässt sich das Zeug auch gut pinseln. Alternativ ging der Griff zu Seilfett in der Sprühdose.

Mit Smart und Suzuki in meinem Fuhrpark weiß ich, dass jede abgeschraubte Mutter/Schraube nur gefettet wieder zurück kommt. Beim Suzuki schmeißt man im Außenbereich diese schwarzgrün eloxierten Schrauben am besten weg. Die billigen verzinkten Schrauben vom Sonderposten-Baumarkt sind in jedem Fall besser. Imbus liegt mir auch mehr als Außensechskant.

Ich würde einen vorhandenen Unterbodenschutz auch erst entfernen, wenn es denn unbedingt sein muss. Hier hat es der Hersteller des Hamsterhakens gefordert, um eine schlüssige Verbindung zu erzielen. Unschön - aber Anbauauflage. Ich würde beide Kontaktflächen wie vorgeschlagen grundieren und nach dem Abtrocknen satt mit Fett beschmaddern. Wenn diese Verbindungspunkte zur Karosserie einigermaßen zugänglich sind, dann würde ich das regelmäßig von außen nachfetten. Wo Fett ist, da kann nicht zeitgleich Wasser sein.

Das heutige Elaskon hat nichts mehr mit dem von früher zu tun. Aus Altbeständen dürfte die Lösemittelkomponente sicher verflogen sein. Heute gibt es besseres. Ich mache nur noch mit Fett herum, Unterbodenschutz im klassischen Sinn wird nur noch zur Geräuschdämpfung verwendet.
chico
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von chico »

danke für Eure Beiträge.
Da der Hersteller in der Montageanleitung es so vorgibt und das gleichzeitig die EU-Genehmigung ist, werde ich die Auflageflächen vom Schutz/Schmutz befreien und mehrfach mit Grundierung pinseln. Da ich noch Aluzink-Spray habe, kommt das dann noch dünn drauf und vor der Montage etwas Fett.

Ich freu mich jetzt schon unheimlich drauf :?
daruel
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Re: Anhängerkupplung Montage - Frage zur Rahmenversiegelung

Beitrag von daruel »

Übertreib es aber nicht mit der Grundierung, sonst hast du den gleich Effekt wie mit UBS. Ich würde es nur 1-2 mal mit Zinkspray behandeln und danach dann Fett draufschmieren.
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