Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Der chaotische Hauptfaden

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MSG
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von MSG »

Eigentlich schreit so ein Gerät nach einem Steampunk-mäßigen Design außen herum. Da könnte man ja noch einige (sinnlose) Designteile ran bauen :)
Pinzschrauber
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Pinzschrauber »

Alexander470815 hat geschrieben: Bild
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich mit der Frage blamiere: Wird der Kasten rund um den Druckbehälter mit Wasser geflutet? Rührwerk und Sensoren machen auf mich jedenfalls den Eindruck....
Wenn ja, ist das Standard bei Kaltkarbonatoren?

Ich Frage deshalb, weil ich meinen Karbonator "trocken" betreibe.
Also nur Wasser im Druckbehälter, schaut so aus das Teil:
20180426_190925.jpg
Wird das Wasser nicht irgendwann total versifft sein, und wie sieht mit Kodenswasser außen am Gerät aus wenn drinnen klates Wasser rumsteht, bzw im Kreis gepumpt wird...
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Alexander470815
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Alexander470815 »

Ja der Behälter wird geflutet, sonst ist es eher schlecht mit der Wärmeübertragung.
Wenn man keine Kühlung möchte und diese auch aus hat kann man das ganze natürlich auch trocken betreiben.
Es gibt auch die Variante wie bei Durchlaufkühlern als trockene Variante, sie sind dann mit irgend einem wärmeleitenden Material ausgegossen.
Primäres Merkmal ist das die Teile sau schwer sind.

Klar wird das ganze mit der Zeit etwas schmutzig, aber so tragisch ist das eigentlich nicht.
Kommt ja nicht mit dem Trinkwasser in Verbindung...
Das kann wohl auch richtig übel versiffen, aber bei kaltem Wasser gehts eigentlich, wird sich zeigen.
Außen kondensieren tut da nix, der Behälter ist ja isoliert.
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Fritzler
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Fritzler »

Inwiefern machen sich diese Geräte eigentlich in der Stromrechnung bemerkbar?
plottermeier
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von plottermeier »

Hi, der Verbrauch hält sich in Grenzen. Ich hatte im Sommer bei 4l Entnahme pro Tag und 10 Ausgabetemperatur 0,2 kWh/Tag. Jetzt im Winter dürfte es noch weniger sein. Es gibt wohl auch peltiergekühlte Geräte, die gerne mal das zehnfache durchbraten.
Der Zwischenraum von Tank, Kühlschlange und Vorkühlschlange ist bei meiner Kiste übrigens komplett mit Aluminium ausgegossen...
IPv6
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von IPv6 »

Wie schon gesagt wurde gehört da Wasser in den Zwischenraum, wenn die Kühlung in Betrieb ist.
Ich habe mich bei meinem eher gefragt, ob das Wasser nicht mit der Zeit langsam verdunstet, man kommt ja nicht so einfach an den Behälter dran zum nachfüllen.
Der Betrieb zeigt allerdings, dass immer ein klein wenig Wasser aus dem Überlauf vom Behälter in die Auffangschale läuft, so zwei Tropfen pro Tag.
Entweder da ist irgendwo eine winzige, geplante Undichtigkeit, die langsam nachfüllt oder an der kalten Wasseroberfläche kondensiert Luftfeuchtigkeit.

Den Stromverbrauch müsste ich auch mal bestimmen, wäre mal interessant, was das so kostet.
Jetzt im Winter läuft die Kühlung allerdings auf minimaler Stufe, damit man es angenehm trinken kann.
Der Rührwerk habe ich von Dauerbetrieb umgeklemmt auf die Stromversorgung vom Kühlaggregat, ich hatte das Gefühl, dass das permanent laufende Rührwerk (kleine Pumpe unter Wasser) den größten Wärmeeintrag in das Wasser brachte. Jetzt wird das Wasser nur beim Kühlen umgewälzt, konnte noch keine negativen Effekte feststellen. Und die Kiste brummt jetzt nicht ständig leise vor sich hin.

Die große UV Lampe habe ich ebenfalls abgeklemmt, die braucht nicht permanent 15 W ziehen und das Wasser aufzuheizen. Das Trinkwasser sollte mehr als sauber genug zum trinken sein, da mache ich mir keine Gedanken. Nur die kleine UV Lampe im Auslass (gebogenes Glasröhrchen mit Aluklebeband ummantelt) läuft ständig, da könnnten sich ja durch den Kontakt mit der Umgebung Keime oder sonstwas festsetzen.
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Alexander470815
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Alexander470815 »

So das ganze funktioniert jetzt zuverlässig.
Ich habe nochmal eine geringe Fehlertoleranz beim auslesen des Temperatur Sensors(One Wire irgendwas) eingebaut.
Sonst hat der Karbonator so ein bis zwei mal in der Woche einen Fehler geworfen.
Der Sensor wird so schnell abgefragt wie eben das Programm durchläuft und manchmal geht das eben schief.
Jetzt muss es mindestens 10 mal hintereinander schief gehen damit ein Fehler ausgelöst wird, das ist bis jetzt niemals aufgetreten.

Gestern haben wir auch die 300L Marke geknackt, die CO2 Flasche scheint immer noch flüssiges CO2 zu haben da sich der Druck nicht ändert.
Grob undicht scheint also nichts zu sein.
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

Hi,

bin auch gerade dabei einen Karbonator zu bauen, als Low-Budget Projekt. Reaktor ist ein Wasserfiltergehäuse, Kühler war vom Sperrmüll.
Ich hatte gehofft mit Wasserdruck 5 Bar ohne Pumpe auszukommen, aber damit kommt maximal Mediumwasser raus :(
Mit einer vorgeschalteten Ulka Schwing-dein-Ding Pumpe ging es besser, allerdings zieht die natürlich nicht die Wurst vom Teller. Also muss noch eine amtliche Pumpe her.

Im Moment passt alles sehr schön in den Getränkekühler, und eine kompakte Pumpe würde da auch noch reinpassen. Dieses Systec-Riesenmoped von dir
passt natürlich nicht. Kennt jemand bezahlbare kleine Druckerhöhungspumpen bis 10 Bar?
Notfalls kommt die Pumpe separat hinten dran. Hat jemand eine Pumpe über?
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von IPv6 »

Hast du Bilder von deiner Konstruktion? Ist immer sehr interessant zu sehen :)

Als Pumpen werden da üblicherweise die Shureflo Pumpen verwendet. Neu liegt man da aber bei über 100 €, gebraucht könnte man da durchaus was günstiges schießen.
Der Kessel steht ja für ordentlich sprudeliges Wasser schon unter 5-7 bar CO2 Druck, der ständig aufrecht erhalten wird. Wenn nun der Wasserstand sinkt (und CO2 nachströmt) muss die Pumpe ja gegen den vorhandenen Druck das Wasser in den Kessel bringen. Und dabei noch ordentlich Volumen schaffen, damit man nach einem Glas nicht fünf Minuten warten muss bis der Behälter wieder gefüllt ist.

An einem Eigenbau wollte ich mich irgendwann mal versuchen, als Unterthekenvariante, da die kaum gebraucht zu vernünftigen Preisen zu bekommen sind. Als Basis würde ich ein Standgerät nehmen, da hat man schon alle benötigten Teile, die nur noch in ein anderes Gehäuse müssen. Und dann müsste noch ein Zapfhahnanschluss dran statt der üblichen Megnetventillösung.
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Alexander470815
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Alexander470815 »

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Genaue Bezeichnung ist 8090-902-248
Sowas eiert hier noch rum, die Kohlen müssen aber mal gewechselt werden, die Pumpe leidet schon an Ausfallerscheinungen.

Die Systec, Speck und Procon Pumpen sind schon ganz schöne Klopper.

Mein Karbonator hat mittlerweile die 800L durch und es funktioniert alles soweit gut.
Nur das Rückschlagventil hat nochmal versagt.
Deswegen habe ich jetzt noch ein zweites Ventil eingebaut, in der Hoffnung das somit nie wieder CO2 seinen Weg in die Wasserleitung findet.
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

wegen der Pumpe melde ich mich später, habe bereits ein anderes Angebot zu dem ich noch Infos bekomme.

Momentan habe ich nicht mal Rückschlagventile drin.
Zulauf ist eine WaMa Aquastop-Garnitur, die scheint bereits als Rückschlagventil zu wirken. Habe aber noch ein Edelstahl-Rüschlagventil dass ich hinter die Pumpe einschleifen werde. CO2 buddelseitig lässt der Druckminderer auch nichts rein. Da möchte ich aber auch noch ein Magnetventil am Druckminderer anbauen.
Bedienung Auslass soll über Taste erfolgen -> der Apparillo hätte dann insgesamt 3 Magnetventile.
Warum Taste? Weil die Steuerung aus Sicherheitsgedanken ohne Tastendruck nach ein paar Minuten CO2 und Wasser abtrennen soll.

Die CO2-Buddel hat 20lkg das ist zuviel für'n Wohnbereich ohne Zwangsbelüftung. Die Flasche soll daher woanders hin und das CO2 über einen langen Pneumatikschlauch zum Karbonator geführt werden.

morgen kann ich mal Bilder vom bisherigen Rohrverhau einstellen.
IPv6
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von IPv6 »

Rückschlagventile würde ich direkt an den Kessel jeweils in die CO2 und die Wasserleitung machen. Kosten nicht die Welt, habe ich bisher in jedem kommerziellen Gerät so gesehen und es drückt einem garantiert kein Wasser oder CO2 irgendwo hin, wo man es nicht haben will.

20 kg CO2 sind sehr überdimensioniert. Wenn bei meinem Sprudler alles dicht ist reichen 5 kg über ein Jahr.
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

IPv6 hat geschrieben: 20 kg CO2 sind sehr überdimensioniert. Wenn bei meinem Sprudler alles dicht ist reichen 5 kg über ein Jahr.
Ich weiß.
Aber einem geschenktem Barsch schaut man nicht hinter die Kiemen...
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licht_tim
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von licht_tim »

Ich komme mit 10 kg 1,5 Jahre hin.
Die Flasche woanders hin stellen und dann mit einem Schlauch verbinden wird nicht reichen. Bei einem Leck im Haus pullert dir dennoch die ganze Flasche ins Haus.
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

licht_tim hat geschrieben:Ich komme mit 10 kg 1,5 Jahre hin.
Die Flasche woanders hin stellen und dann mit einem Schlauch verbinden wird nicht reichen. Bei einem Leck im Haus pullert dir dennoch die ganze Flasche ins Haus.
deshalb will ich ein Magnetventil an die Flasche machen
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

Hier sind ein paar Bilder vom Testaufbau

Kühler vom Sperrmüll. Darin war nur der Rührmotor durch -> wurde durch 12V Springbrunnenpumpe ersetzt
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Spender für Edelstahlrohre:
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Test mit Ulka-Pumpe:
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Wasserzulauf über Aquastop:
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Wasserstandssteuerung über Edelstahl-Schwimmerschalter
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Der Reaktor ist ein PET-Wasserfiltergehäuse
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Wasserzulauf durch Vernebler
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Da passt auch die kleine Pumpe nicht mehr rein :( -> Pumpe wandert hinter Gerät
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Finger
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Finger »

Schmeiß den Aquastop raus wenn der nicht explizit für Trinkwasser geeignet ist. Die machen schlechten Geschmack...
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Alexander470815
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Alexander470815 »

Ein Sprudler zum reinschauen, auch nicht schlecht.
Also meiner macht schätze ich 10g CO2 / Liter in das Wasser.
Das ganze hat extrem viel Kohlensäure bei 5bar, oder ich habe irgendwo ein Leck im System.
Ich habe jetzt 820L durch und in der 10kg Flasche sind noch 2kg drin.
Gut wir sind auch fünf Personen im Haus sie das Teil mittlerweile akzeptiert haben und auch voll nutzen.
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

Alex's Pumpe funktioniert wieder mit neuen Kohlen, und ich habe den Kram damit testweise aufgebaut. Reaktor ist ein PET-Filtergehäuse.
Ist noch nicht fertig, aber kaltes Blubberwasser macht es schon. Ohne Wartezeit kommen 1,5L raus.
Es fehlt noch die Elektronik, momentan werden Pumpe und Aquastop nur über den Schwimmerschalter + Relais gesteuert. Später soll noch ein Magnetventil an die Flasche, Druckschalter an Reaktor, Schwimmerschalter in den Kühlbehälter und Temperaturüberwachung an die Pumpe. Die Elektronik soll die Funktion überwachen und ggf. Alarm auslösen und alles dicht machen. Aquastop ist nicht zu schmecken ;)

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Umwälzung macht eine 12V Springbrunnenpumpe
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Den Filter der Düse habe ich zugelötet, und hinten das Edelstahlrohr eingelötet. Damit lässt sich die Düse leicht tauschen.
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Wer kennt das noch nicht? Arschloch-Edelstahlverschraubung, die gefressen hat :x
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Habe möglichst viel gelötet, damit es dicht bleibt.
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So ähnlich wird es mal aussehen:
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Problem war das Wasser ohne zuviel CO2 Verlust in eine Flasche zu bekommen (Kompensatorhahn habe ich noch nicht). Das habe ich mit einem Fülladapter gelöst.
Am Anfang schmeckte das Wasser metallisch aber erst wenn es lange an der Luft war. Gerät war gut durchgespült -> irgendwo waren wohl noch Metallpartikel drin. Hatte heute 3h verdünnte Salzsäure durchgepumpt, danach war es OK :twisted:
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Finger
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Finger »

Aquastop ist nicht zu schmecken
Schwein gehabt :mrgreen: Schmeckte bei mir wie alter Fernseher von innen. Ganz leicht nur. Hat eeewig gedauert, bis ich auf das Kackding gekommen war.
IPv6
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von IPv6 »

Wunderschöner Aufbau, so kunstvoll würde das kein Hersteller bei einem Seriengerät schaffen :D
Hoffentlich zeigt sich die Konstrution praxistauglich und entpuppt sich nicht als Dauerbaustelle.
Wie wird die Füllstandsregelung im Karbonator umgesetzt? Finger hatte doch dazu mal was mit Wackelsaft und einer Elektrode im Wasser, was die meisten komerziellen Geräte auch so ähnlich machen. Außer ein alter Warmkarbonator von Cornelius, bei dem das mechanisch über das Gewicht vom Behälter funktioniert hat, da braucht es dann keinerlei Elektronik.

Ohne Kompensatorzapfhahn ist das Zapfen nahezu unmöglich. Ich habe meinen Kompensator auch sehr weit zugedreht. Da wartet man zwar etwas länger, bis das Glas voll ist, man merkt aber sofort wie das Wasser deutlich weniger sprudelig ist wenn man den Kompensator weiter aufdreht.

Finger hat geschrieben: Schmeckte bei mir wie alter Fernseher von innen
Eine sehr bemerkenswerte Geschmacksbeschreibung :D
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

IPv6 hat geschrieben:...
Wie wird die Füllstandsregelung im Karbonator umgesetzt? Finger hatte doch dazu mal was mit Wackelsaft und einer Elektrode im Wasser...

Da ist ein Edelstahl Schwimmerschalter drin

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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

IPv6 hat geschrieben:Wunderschöner Aufbau, so kunstvoll würde das kein Hersteller bei einem Seriengerät schaffen :D
Danke für die Blumen (auch wenn's ironisch gemeint ist... :lol: ), ich hatte tatsächlich schon Schlimmeres zusammengerotzt :D .
Ich hatte gestern noch einen Schwung Flaschen gezapft, die Kiste abgeschaltet und Gas+Wasser abgedreht. Jetzt beobachte ich den Druck über ein paar Tage ob alles dicht ist. Heute war er noch unverändert.

...
IPv6 hat geschrieben: Ohne Kompensatorzapfhahn ist das Zapfen nahezu unmöglich. Ich habe meinen Kompensator auch sehr weit zugedreht. Da wartet man zwar etwas länger, bis das Glas voll ist, man merkt aber sofort wie das Wasser deutlich weniger sprudelig ist wenn man den Kompensator weiter aufdreht.
Das hatte ich schließlich auch festgestellt. Hatte in Flaschen abgefüllt, und daraus war das Wasser ziemlich lasch. Am Anfang dachte ich dass zu wenig CO2 im Wasser wäre, aber bei 5,5Bar Anfangsdruck, 3°C und feinem Sprühnebel sollte feinstes Bölkwasser entstehen. Die Erkenntnis kam als ich aus dem Schlauch in ein Glas zapfte und das deutlich prickeliger war als aus der abgefüllten Flasche.
Danach ein Test mit Druck-Fülladapter für Flasche: perfekt. Der Adapter besteht aus einem durchbohrten Korken, und dichtet den SChlauch zur Flasche ab. Damit wird das Wasser unter Druck in die Flasche gefüllt, indem der Korken beim Füllen auf die Flasche gedrückt wird. Die Anpresskraft auf den Flaschenhals bildet dabei ein Überdruckventil. NAch etwa 1/3 Füllmenge bilden sich wg. dem Druck beim Füllen keine Blasen mehr. Wenn die Flasche voll ist, Wasser ein paar Sekunden beruhigen lassen und den Korken langsam entlasten, sonst sprudelt es über.

Derzeit ist ein Entnahme-Magnetventil eingebaut. Wenn das durch Kompensatorhahn ersetzt würde, hätte ich 2 Probleme:
1) Schalter fehlt, der Entnahme signalisiert (brauche ich für Sicherheitsüberwachung)
2) Kompensatorhahn stört die Optik -> WAF:
wir haben in der Küche eine Eckspüle mit großem Unterschrank, in den alles passen würde. Strom, Wasser, Kanal für Überlauf: alles im Schrank. In den Boden könnte ein großes Loch + Lüfter rein, der kalte Luft von unten über Spalt in umlaufender Blende saugt. Warme Luft könnte über Aussparung in Rückwand raus, und findet spätestens beim Kühlschrank oben eine Öffnung. CO2-Buddel kann in Keller oder nach draußen, und über Deckenbohrung mit 4mm Pneumatikleitung geführt werden.

Über der Spüle hängt ein Schrank, der unten eine umlaufende Blende hat. Darunter wollte ich einen unauffälligen Auslass aus Edelstahlrohr bauen. Die Zuleitung könnte in der Wandecke durch 6mm Edelstahlrohr in 10mm dünnem weißen Plastikrohr bis unter Blende erfolgen. Da wäre dann fast nix zu sehen.

Magnetventil könnte ich sogar auch unter die Blende direkt vor den Auslass bauen, damit das Wasser im Rohr nicht ausplörrt. Fehlt nur der Kompensator...
Wie wird das bei Spendern mit Magnetventil gemacht? Gibt es dafür auch Auslass-Kompensatoren ohne Hahn?
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

Genau das wär's!
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Kostet aber €120 :shock: Kompensator muss sich doch selber basteln lassen! Irgendwie Konus in Hülse friemeln (grübel)
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

Nachdem das Moped fertig eingebaut war, gab es noch ein paar Problemchen.
Die Edelstahlbehandlung (Passivierung) funktionierte, danach war der metallische Geschmack weg. Ich hatte dazu Zitronensäure durchgejagt und mit Sauerstoff aufgesprudelt.
An Fingers "alter Fernseher von innen" Geschmack erinnerte ich mich als esnach längerer Standzeit muffig-süßlich schmeckte. Dank Fingers Hinweis hatte ich noch den Schlauch vom Aquastop gegen PU-Pneumatikschlauch getauscht -> daher kam der Geschmack! Dem Schlauch war es wohl wurscht ob bereits 10 Jahre Wasser durchfloss. Schlauchende in die Nase gesteckt, und angesaugt -> jawoll, der stinkt immer noch nach neuer Luftmatratze.

So ist das Zeug in die Küche eingebaut
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so siehts unter der Blende aus:
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in der Ecke kommen Kabel und Rohr hoch
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Der Rest ist im Unterschrank, Keller, oder Garten (Gasbuddel mit Schirmhülle). An der Gasbuddel ist ein Magnetventil, das das Gas abdreht. Wenn 30Min. später kein Gasdruck mehr am Gerät ist, geht es auf Störung. Ebenso wenn der Schwimmerschalter anspricht, kein Wasserdruck da ist, Pumpe zu heiß ist, oder Betätigungszeit zu lang ist.
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Kaum war ich ein paar Tage weg, ging die Kiste nach jedem Zapfen auf Störung. Die Restfamilie zapfte fleißig weiter indem sie die Störmeldung einfach immer wieder löschte.
Problem war dass der Schwimmerschalter im Reaktor nicht mehr auslöste. Also mal reingeschaut und WTF??? :shock:
So sah der Schwimmer aus
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So sah es vorher mal aus:
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Schwimmer ist wohl nicht druckfest. Ich habe jetzt einen kugelförmigen Schwimmer geordert.
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Fast schon selbstverständlich war nach dem Gefummele eine Verschraubung undicht, an die nur von unten beizukommen ist. Um den ganzen Verhau nicht zerlegen zu müssen, ist kurzerhand dieser Schlüssel entstanden:
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Momentan läuft's wieder
IPv6
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von IPv6 »

Das Projekt ist scheinbar ordentlich gewachsen :D

Was hast du jetzt als Zapfhahn in Verwendung?
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

Das ist ein Zapfhahn für AFG. Hebel und Ventil entfernt, d.h. ich nutze nur den Kompensator.
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

Nach vielen Wochen problemlosem Betrieb ist das Moped ausgefallen. Der Schwimmerschalter ist schon wieder defekt. Diesmal reagiert der Reedkontakt im Edelstahlrohr nicht mehr :evil: Drecks China Zeugs!

Ich hätte zwar noch einen Ersatzsensor, jedoch keine Lust den einzubauen: der Sensorauslass sitzt ganz unten im Filtergehäuse. Beim Tausch müsste ALLES raus. Momentan ist alles schön dicht, da möchte ich nicht mehr ran.

Also Plan B: Sensormimik wird außen an das Filter"glas" geklemmt und schaut nach dem Wasserspiegel. Dabei wird der Brechungseffekt in Medien genutzt. Ein Laserstrahl trifft nur dann auf den Empfänger, wenn die Lichtbrechung stimmt -> im Wasser.
Laser und Empfänger (LDR) hängen ja auch im (Kühl-)Wasser, und sind daher in transparentem Expoxidharz abgesoffen. Eingebaut ists noch nicht, aber Detektion funktioniert prinzipiell sehr gut. Ich hoffe nur dass Sprudelwasser einen ähnlichen Brechungsindex hat wie Wasser...

Halter aus 3D Drucker
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0b.jpg
Test im Wasser mit Wasser in Filtergehäuse: Strahl geht durch Sensorschlitz (Sensor ist nicht montiert)
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Innen ohne Wasser: Strahl landet seitlich vom Sehschlitz
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EDIT: eingebaut -> funktioniert. Das Wasser sprudelt wieder :)
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Bastelbruder
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Bastelbruder »

Unglaublich, wie einfach sich viele Flüssigkeiten detektieren lassen. Einen Laser hätte es aber nicht gebraucht.
Im Electronic Circuits Manual von 1971 habe ich vor zwei Wochen zufällig das gefunden als es darum ging, den besonders intelligent angebrachten Vorratsbehälter mit Friseurschnaps einer Käsefräse zu überwachen.
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wassersensor.png
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Toni
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Re: Mein Eigenbau Wasser Karbonator Projektfaden

Beitrag von Toni »

Update: der Karbonator lief bis zum Wochenende problemlos, danach startete die Pumpe nicht mehr. Übeltäter war ein abgesoffener Fototransistor der Laserlichtschranke, zumindest war der niederohmig.
20210726_084947.jpg
Außerdem war der alte Haltebügel aus PLA gebrochen, und die Laserkonvergenz ließ sehr zu wünschen übrig. Also alles neu gemacht: Bügel aus ABS, neuen Fototransistor in Epoxidharz abgesoffen, Laser in Glasrohr gestopft (war vorher auch in Epoxidharz abgesoffen).
20210725_111532.jpg
20210725_111543.jpg
20210725_105153.jpg
Das Moped pumpte zwischenzeitlich ca. 3000 Liter durch.
10kg CO2 reichen für ca. 1600 Liter, die Pumpe läuft dazu 30 Stunden
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