LED-Röhren bei Pollin

Der chaotische Hauptfaden

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ferdimh
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von ferdimh »

Die Röhren machen mächtig Licht.
Man kann sich größere Mengen Reserve kaufen, indem man im Zweifelsfall eine Röhre mehr verwendet und den maximalen Strom nicht ausreizt.
Wenn man 230V~ gleichrichtet erhält man ca. 300V DC. Dann müsste 1/3 der Gesamtspannung an einem hypothetischen Widerstand abfallen - das ist 3xmehr als genug.
Eine getaktete Besaftung kann man z.B. mit einem LM3444 bauen, ein entsprechendes Beispielschaltbild findet sich im Datenblatt.
Mir wäre das aber zu blöd - ich würde zum Widerstand (oder zum hier bereits beschriebenen Kondensatornetzteil) greifen.
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Julez
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von Julez »

https://www.pollin.de/p/toshiba-led-roe ... -cm-533808

Hier noch Informationen zur Ergänzung:

https://docplayer.org/176506205-Roehren ... ibern.html

Und hier wurde herausgefunden, welcher Treiber gut funktioniert:
viewtopic.php?f=14&t=19747&start=25#p420933

(18-36W)
https://de.aliexpress.com/item/4000389965822.html

300mA --> ~30W
250mA --> ~25W (und höhere Lebensdauer)

Edit: Ich habe inzwischen auch einen Treiber der oben verlinkten Serie (https://de.aliexpress.com/item/4000389965822.html) in der Ausführung "36-50W, 240-250mA" getestet. Funktioniert einwandfrei. Ich empfehle, den stärkeren Treiber zu verwenden, weil da alle Bauteile etwas größer dimensioniert sind, was sicherlich für die Lebensdauer gut ist. Wer die Treiber in der 300mA-Version möchte, findent sie hier noch etwas billiger:
https://de.aliexpress.com/item/33018542258.html
Egal welchen Treiber man wählt, es empfiehlt sich, noch einen Einschaltstrombegrenzer davor zu schalten. Dieser ist ideal; der Einschaltstrom wird initial durch 400 Ohm begrenzt, die Belastbarkeit liegt bei 0,2A (=~40W):
https://de.aliexpress.com/item/32785057941.html

Und ich hab mal diese Clips zur Befestigung bestellt, sollten gut passen:
https://www.amazon.de/dp/B07XGLZ1Q6/?th=1
Zuletzt geändert von Julez am Do 9. Jun 2022, 15:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Julez
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von Julez »

So, ich melde Vollzug!
Galerie:
https://imgur.com/a/0ndSXUr

Die Röhren sind heute eingetrudelt. Die Treiber noch nicht, aber ich hatte noch einen passenden da mit 300mA. Die oben verlinkten Treiber werde ich testen, sobald sie ankommen (Edit: Test erfolgreich durchgeführt, siehe oben). Die oben genannten Clipse aus Jeffs Gemischtwarenladen waren auch schnell da.

Die Labels:

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Innerer Aufbau:

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Die LEDs sitzen auf 0,75mm PCB Material. Vernünftig gemacht wäre das eine Aluminium-Leiterplatte. So ist es aber auch ok, da die LEDs auf ca. 35°C über Ambient betrieben werden bei 300mA. Hier hat man 98V, das Leistungsmessgerät zeigt 32W Treibereingangsseitig an.

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Um die Röhren zu verkabeln, habe ich den Stecker gezogen und seine Flachsteckverbinder auch. Dort werden dann Kabel drangelötet:

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Nett eingeschrumpft und mit Zugentlastung:

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Und durch eine Bohrung nach draußen geleitet:

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Danach (wann auch sonst? :roll: ) habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob die nichtmagnetischen Kontakte vielleicht doch kein Edelstahl sind. Eine Feilprobe ergab Messing. Die Lötbarkeit ist exzellent. :oops: Also kann man sich den ganzen Quatsch auch sparen und da direkt Kabel dranlöten.

Nun denn, wenigstens funktioniert es:

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Also ab an die Decke damit. Die Clipse sind wirklich gut: Für wenige Euros bekommt man einen ganzen Schuhkarton voll. Sie sind aus zähem Polypropylen, und sitzen stramm passend. Mittels Heißluftfön kann man die Laschen etwas nach aussen biegen. Ich empfehle aber, zuerst die Röhren in den Clipsen zu montieren, und alles zusammen dann an der Decke.

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Den gut funktionierenden Rest reiß ich jetzt nicht raus, der wird aufgebraucht. Ebenfalls anwesend sind normale 58W 865 Röhren sowie LED Panels aus einer früheren Interation der amtlichen Schreibtischlampe, die mir zwar nicht gefallen haben, zum Wegschmeißen aber doch zu schade sind.

Historisch gewachsen steht für "scheiße", oder?

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Der neue LED Treiber, zum Glück waren noch Ausgänge an den Verteilungswagos frei, so dass er ohne größere Zubauten angeklemmt werden konnte. Da ich eigentlich schon genug Licht habe, laufen die beiden Röhren da jetzt parallel dran. Als Ästhet könnte man natürlich passende Gehäuse mitbestellen:
https://de.aliexpress.com/item/1005002656654805.html
( 80x38x22mm-Black)

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Und Zündung. So gefällt mir das:

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Die Lichtfarbe ist ein schönes Tageslichtweiß, und hat keinen nervigen Blaustich wie man das von billigen "6500K" Taschenlampen kennt. Wirklich sehr gut, der Snob in mir ist begeistert.
Zuletzt geändert von Julez am Do 9. Jun 2022, 15:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Bastelbruder
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von Bastelbruder »

Vernünftig gemacht wäre das eine Aluminium-Leiterplatte.
Würde die "vernünftige" Lösung die Betriebstemperatur der LEDs nennenswert verringern oder die gleichmäßige Verteilung der Wärme in dem Rohr verbessern?

Ich befürchte daß da nicht bloß ein Kaufmann mitentwickelt hat.
TDI
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von TDI »

Ich hab so eine Röhre auch in Betrieb.
Vorschaltgerät: 36W KVG, Brückengleichrichter, 180uF Elko und ab auf die Röhre.
Eine testweise Vergrößerung des Elko auf 330uF führte nur zu mehr Knurren der Drossel ohne weitere erkennbare Vorteile.
Laut günstigem Energiekostenmessgerät liegt die Aufnahmeleistung bei knapp über 40W
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Julez
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von Julez »

Bastelbruder hat geschrieben: Sa 28. Mai 2022, 18:36
Vernünftig gemacht wäre das eine Aluminium-Leiterplatte.
Würde die "vernünftige" Lösung die Betriebstemperatur der LEDs nennenswert verringern oder die gleichmäßige Verteilung der Wärme in dem Rohr verbessern?
[]
Auf jeden Fall würde die Betriebstemperatur verringert, nicht umsonst haben alle anderen LED-Module, die man so kaufen kann, Aluminium- oder Kupferkernplatinen.
https://www.proto-electronics.com/de/bl ... l-core-pcb
Ein Test mit einer MCPCB mit integrierter 1-W-LED zeigte beispielsweise, dass die Temperatur ziemlich nah an der Umgebungstemperatur von 25 °C blieb, während eine LED der gleichen Stärke an einer FR-4-Leiterplatte eine Temperatur von 12 °C über der Umgebungstemperatur erreichte.
Allerdings liegt die Lebensdauer ja schon jetzt bei 40.000h, das sind 18 Jahre bei 250 Arbeitstagen à 9h. Länger plant niemand, würde ich sagen. Andererseits würde eine Alukernplatine bei gleicher Lebensdauer mehr Leistung ermöglichen, so dass man mit weniger Röhren auskommen würde. Tja, nicht so einfach alles. Für den Preis auf jeden Fall erste Wahl, diese Röhren.
Kerko
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von Kerko »

Hast Du bei den Vorschaltegräten mal bzgl. EMV geschaut? Ich habe die Röhren ebenfalls mit chinesischen Vorschaltgeräten im Einsatz und das stört doch etwas im Werkstattradio.

Kann man das entstören? Mit Ferrit Ringen o.ä.?
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Julez
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von Julez »

Hab das eben mal getestet mit einem veraalten International 877R. Da wird in der Tat der Störpegel höher, wenn das Geleucht eingeschaltet wird. Gilt auch für die Werkstatt-Schreibtischlampe, in der ähnliche Treiber verbaut sind. Komischerweise aber nicht für die Lampe, die in der 1. Etage am tatsächlichen Schreibtisch steht...
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ferdimh
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von ferdimh »

Die LEDs werden halt auch nicht mit 1W, sondern mit 211mW belastet (die 36W verteilen sich auf 5 Gruppen zu 34 LEDs). Das ist echt nicht viel (übrigens stecken die Röhren auch durch Fehldimensionierung verursachte Überlast um Faktor 2 mindestens 20 Stunden weg...).

Bevor man hier über Aluplatinen nachdenkt, ergäbe es für mich mehr Sinn, die Kupferfläche um die LEDs zu vergrößern.

Die Platine in den Röhren dürfte ca. 1mm dick sein.
Dann ergibt sich bei einer wirksamen LED-Grundfläche (einschließlich wegführender Pads!) von 25mm² und einer Wärmeleitfähigkeit von 0,5W/(m*K) ein Wärmewiderstand von 80K/W. Die LED erwärmt sich also bei gegebener Last um ca. 17K gegenüber der Rückseite. Das ist schon nicht so ganz wenig. Da sich der Kühlkörper aber auch nur eher mäßig erwärmt, dürfte die Betriebstemperatur der LEDs aber noch im Rahmen sein.

Zu den Vorschaltgeräten: Man kann die bestimmt entstören, die wesentliche Quelle von Ärger wird der dipolmäßige Aufbau des Vorschaltgerätes sein (ein Ende Lampe, ein Ende Netz). Bezüglich EMV ist natürlich das hier diskutierte Kondensatornetzteil (oder, etwas ineffizienter, aber einfacher: die Drossel) zu bevorzugen Hier hat man keine Schalterei, also auch keinen Ärger damit.
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uxlaxel
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von uxlaxel »

kommen die drosseln eigentlich auch mit nem gleichrichter und dickem elko gut zurecht oder quälit die das übermäßig?
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ferdimh
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von ferdimh »

Die "Brennspannung" der LED-Röhren ist ohnehin nahezu konstant (ähnlich wie bei Leuchstoffröhren). Aus Sicht der Drossel dürfte sich daher je nach Siebkapazität kaum was ändern.
Eine Brachiallösung mit 2200µF Laggradda-Kondensator war jedenfalls unproblematisch.

"Knurrige Drosseln" wie von TDI beschrieben konnte ich nicht beobachten, ich habe aber 330µF nicht probiert. Nur 100 (etwas wenig, flimmert noch) 470 (geht gut) und 2200 (geht auch). Nicht, dass bei 330 irgendein Resonanzeffekt lauert...
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Bastelbruder
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von Bastelbruder »

Das Knurren kann auch vom Netz kommen und wird bloß hörbar weil der Elko für manche Frequenzen niederohmiger ist als Quecksilberdampf und Arsenlegierungen.
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uxlaxel
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von uxlaxel »

danke, dann klingt das für mich nach einer recht brauchbaren lösung auf dauer. mal sehn, ob ich dazu komme, da war zu bauen oder ob die hausbauerei länger dauert, als max die röhren im sortiment hat
ch_ris
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von ch_ris »

und? bist fertig?
wer jetzt keine Röhre hat...der kauft sich keine mehr. :(

edit. soll heißen, nicht mehr lieferbar.
Zuletzt geändert von ch_ris am Fr 10. Jun 2022, 08:03, insgesamt 1-mal geändert.
andreas6
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von andreas6 »

Mir ist ein Eimer voll elektronischer Leuchtstofflampen-Vorschaltgeräte veraalt worden. Könnten die geeignet sein, diese Led-Röhren anzutreiben? Der Typ ist Hera Evg158. Es sind 58- und 55-W-Lampe zum Betrieb benannt, wobei 0,26 und 0,25 A als Nennstrom angegeben werden. Laut Blick auf die Leiterkarte kommt da eine vierpolige hochfrequente Wechselspannung raus. Man solle die Leitungen 1 und 2 kurz halten.
Gibt es eine denkbare Testschaltung zur Ermittlung der Brauchbarkeit? Die gute alte Glühlampe vielleicht?

MfG. Andreas
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Smily
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von Smily »

Wechselspannung und led is schonmal keine so gute kombination.
Das quittieren die dinger mit ausfällen von "geht plötzlich nicht mehr" bis "POFF"

Das sollte schon gleichgerichtet sein.
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uxlaxel
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von uxlaxel »

die 158-EVG können mit einigen LED-röhren zusammenarbeiten, aber diese müssen explizit für EVG-betrieb vorgesehen sein und sind in der regel 5...20€ teurer als "normale" LED-röhren.
da geht auch nicht jede LED mit jedem EVG, das muss man probieren.
wenn du "neu" bauen willst, dann tu' dir den stress mit EVG nicht an.
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ferdimh
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Re: LED-Röhren bei Pollin

Beitrag von ferdimh »

Ich weiß, das ist eigentlich ein Marktplatzthema, aber... Ich habe einen Überschuß an 6500K-Exemplaren und einen Mangel an 4000K-Exemplaren.
Nur falls jemand das Gegenteil hat...
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