Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
Benutzeravatar
Chaoskreator
Beiträge: 943
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 20:58
Wohnort: 92xxx

Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Chaoskreator »

Hallo,

1.) Unfähige Kollegen
Es geht um Anlagen- und Prototypenbau.
Mir passiert es in meinem Job immer wieder, dass Leute, die mir zuarbeiten, unzureichende Qualität abliefern. Ich würde daher am liebsten immer alles selber machen, was aber aus Zeitgründen oft nicht möglich ist. Also gebe ich Teilarbeiten an Kollegen ab, mit dem Gedanken, "zum Glück muss ich mich jetzt nicht mehr darum kümmern, und kann mich jetzt endlich auf Problem xy konzentrieren". Dann kriege ich die Arbeit des Kollegen abgeliefert und bin gefrustet, weil selbst einfachste Grundlagen oder (für mich!) offensichtliche Tatsachen ignoriert werden.
Beispiel: An einem Funktionstester soll eine Platinenbaugruppe getestet werden. Das hochohmige Signal eines Testpunkts in der Größenordnung 100mV und 150 kOhm Innenwiderstand soll überprüft werden. Er hat es dann so realisiert, dass dieses Signal ca. 2m kreuz und quer über ungeschirmte Leitungen quer über die Vorrichtung geführt wird und einem analogen SPS-Eingang mit ca. 200kOhm Innenwiderstand zugeführt wird. Was ein Massekonzept sein soll, war ihm offensichtlich auch nicht bekannt. Dass der Messwert total daneben lag und im Signal vielerlei Störungen vorhanden sind, wundert mich dann nicht.
Das mit dem hohen Innenwiderstand war nicht explizit genannt, sticht einem aber ins Auge, wenn man den Schaltplan der Platinenbaugruppe sieht. Also mir würde das ins Auge stechen. Beim Kollegen war das nicht so. Lösung für mich wäre, dass nur qualifiziertere, erfahrene Entwickler eingesetzt werden. Die sind aber in der Firma sehr rar. Also muss ich auch in Zukunft mit Kollegen arbeiten, die m.E. für ihren Job unterqualifiziert sind. Für mich habe ich gelernt, dass ich beim nächsten Mal Vorgaben für die Signalführung, Innenwiderstände, Masseführung machen muss.
Aber wie komme ich darauf, welche Grundlagen ich beschreiben muss? Für mich ist halt vieles selbstverständlich. Und wenn ich frage, ob etwas unklar ist, kriege ich kein nützliches Feedback.

2.) Unwillige Kollegen
Es kommt vor, dass ich eine Person in einer Email direkt anspreche und dieser Person eine Frage stelle. Ich kriege aber dann keine Antwort. Also weder, "ich habe keine Zeit", noch "leck mich am A..." noch sonst was.
Dem Vorgesetzten petzen?
Die Person anrufen? Dann kriegt man meinst eine Ausrede, "bin noch nicht dazu gekommen", "habe nicht gewusst, was du meinst", "dachte, das hätte sich schon geklärt", o.ä.
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, gesendete Emails an bekannte Pappenheimer "zur Nachverfolgung" zu markieren, um dann ggf. nachzuhaken. Für mich ist es selbstverständlich, eine konkrete Frage auch konkret zu beantworten. Ich sehe das als Charaktersache. Mir würde ja schon ein Zweizeiler reichen, wie "Habe leider keine Zeit, sprech mit meinem Chef!".
Aber man kann sich seine Kollegen halt nicht aussuchen. Es sind ja auch nur einzelne, die sich so verhalten. Ansonsten bin ich mit der Firma zufrieden.

Mich würden eure Empfehlungen interessieren!

Grüße
Chaoskreator
Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Mista X »

Bei unwissenden Kollegen sollte man es sich abgewöhnen davon auszugehen, dass diese alles wissen. Das was du als alltäglich hinnimmst und aus dem FF kannst, kann ein anderer nicht oder weiß es nicht.

Lösung: Wir in der Firma haben ein internes Wiki mit Know How angelegt. Da steht alles drin. Von: Wie update ich die Firmware auf dem Kassendrucker bis wie richte ich einen Kundenhotspot im Laden korrekt ein.



Was das unwillige angeht:
Hat vllt. gar nichts mit unwillig zu tun, sondern derjenige wird anderweitig mit Arbeit zugekippt und hat kein offenes Ohr für deine Probleme.
Lösung: Chef entweder um mehr Kollegen bitten, oder aber mitteilen, dass der Job gerade mal +2 Wochen länger braucht, weil noch Nebenaufgabe XY dazu gekommen ist.
Edit: Beim Vorgesetzten petzen ist ein No Go. Was kommt denn bei raus, wenn du betreffenden Kollegen direkt in seinem Büro ansprichst?
Das man Mails überliest und "für später" auf die lange Bank legt kommt auch bei mir vor. Dann wird diese irgendwann vergessen.
Benutzeravatar
Julez
Beiträge: 3511
Registriert: Di 5. Apr 2016, 15:38
Wohnort: Münster

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Julez »

Also was die e-Mails angeht, würde ich ein Gespräch mit der betroffenen Person und dem Chef anberaumen, in welchem der Sachverhalt geklärt wird.
Oder halt immer direkt anrufen.
berlinerbaer
Beiträge: 1062
Registriert: Di 22. Aug 2017, 05:19
Wohnort: Berlin

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von berlinerbaer »

Vielleicht mal ein gut vorbereitetes Gespräch mit dem Personalverantwortlichen Deiner weniger kompetenten Kollegen. Dabei solltest Du auch erläutern können, daß es sich nicht um Kommunikationsprobleme, sondern um eklatant fehlende Sachkenntnis handelt.

Du legst dar, weshalb das ein Problem ist, Geld/Produktivität kostet und regst Fortbildungsmaßnahmen für die Willigen und Deine Mitwirkung bei Neueinstellungen beim Ersatz für die Beratungsresistenten an.

Denen, die nicht antworten, würde ich unter vier Augen mal sagen, daß Du das doof findest und es doch schade wäre, wenn Du so elementare Selbstverständlichkeiten allen Ernstes mit deren Vorgesetzten beschnacken müsstest... Das muss man natürlich geschmeidig verpacken, um den Kollegen nicht völlig zu verärgern, gleichzeitig aber sehr deulich machen, daß es so nicht geht.
xanakind
Beiträge: 12538
Registriert: So 11. Aug 2013, 21:55

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von xanakind »

Das mit den unfähigen Kollegen kenne ich leider :(

Das klingt jetzt zwar stark nach nervigen Eigenlob, ist aber leider war:
Es gibt in der Firma außer mir keinen, der z.B.in einem Mischpult einen defekten Transistor ausmessen und tauschen kann.
Einfache Dinge wie z.B. Fader, oder komplette Platinen: Ja
Aber Fehlersuche auf Bauteilebene: Nein.
Das sieht dann z.B. so aus:
1.jpg
2.jpg
3.jpg
(eben gerade extra für dieses Thema fotografiert, kein Fake!)
😭
Benutzeravatar
Spike
Beiträge: 2486
Registriert: Mi 15. Jul 2015, 08:05

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Spike »

xanakind hat geschrieben: Di 29. Mär 2022, 17:30 Das sieht dann z.B. so aus:
Oiweh. Ist das Prototyp-Handarbeit mit dem 300 Watt-Kolben und Dachrinnenspitze?
Oder kommt das so vom Chinamann?
Hauspapa
Beiträge: 146
Registriert: So 21. Aug 2016, 17:12
Wohnort: Frauenfeld/Schweiz

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Hauspapa »

xanakind hat geschrieben: Di 29. Mär 2022, 17:30 Das mit den unfähigen Kollegen kenne ich leider :(

Es gibt in der Firma außer mir keinen, der z.B. …
Du sprichst mir aus der Seele.
Hauspapa
Miraculix
Beiträge: 1126
Registriert: So 27. Mai 2018, 17:35
Wohnort: Landkreis Karlsruhe

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Miraculix »

Kenne ich leider auch.

Mein Problem ist das ich zu oft von mir auf andere schließe.
Kollege ist Informationselektroniker. Hat aber nie in seinem Leben ein Tastenfeld mit gemeinsamen plus und masse gesehen. Dazu kommt mangelhaftes Equipment (unit) das falsche AC/DC Spannungen anzeigt und gemischte Schaltung 12/24 AC und DC.

Bis ich wusste das er davon keine Ahnung hatte und er überhaupt erstmal die Grundlagen brauchte hab ich etwas gebraucht. Er hat es mir dann irgendwann zu verstehen gegeben das er keinen Plan hat. Da war ich aber schon im Workflow und entsprechend sackig weil es nicht vorwärts ging.


Ich selber sehe bei mir als mangelpunkt das ich schnell cholerisch werden kann wenn ich nicht in meinem Flow arbeiten kann. Entweder wegen mangelhaftem Werkzeug/Material, mangelhafter Vorbereitung (die ich extra genau angewiesen habe) oder wenn mir Steine in den Weg gelegt werden.

Oder bei der Arbeitseinstellung „ist eh bezahlte Zeit“ und man denen die Schuhe besohlen kann.


Mein Kollege konnte nichts dafür, ich hab es ihm skizziert und erklärt. Wir konnten es lösen. Kunde glücklich und Anlage läuft ohne Fehler.


Oder aktuell ein Elektriker mit zusätzlichen Techniker Abschluss.

Für mich ist Selbstverständlich der Umgang und der Einbau eines Relais in einer Sprechanlagen Geschichte. So schnell wie ich mit dem Support das ausgekaspert hat kam er aus eigener Aussage nicht hinterher und ist dann denkmäßog ausgestiegen. Er hat vorher erst einmal Sprechanlagen gemacht. Kannte er nicht. Keine Berührungspunkte und das Ist ja nichtmal böswillig.

Ich musste einen Gang zurück schalten und wir haben es zusammen gebaut. Er hat vieles mitgenommen, ich hab meinen Zeitplan dafür komplett überschritten, aber die Anlage läuft und er hat für die Zukunft hoffentlich was behalten. Da das Ganze als Projekt Pauschal abgerechnet wird, kann ich das so machen und muss für meinen Kram eben schneller arbeiten und woanders Zeit wieder reinholen.


Ich denke das Problem ist, wir Tüftler die den Beruf(ung) mit Leidenschaft und Herzblut machen nehmen Dinge schnell persönlich und lasen es uns nahe gehen. Wir arbeiten des Projektes und es Zieles, nicht dem Ruhme und Geld der firma wegen.

Und wir beschäftigen uns auch quer Beet, und mit dem gesammelten Allgemeinwissen können wir improvisieren oder kommen immerhin soweit damit das jemand dort entsprechend zuarbeiten kann.

Wenn nun jemand kommt aus einem anderen Bereich mit einem anderen Background, hat der gar keine Chance das irgendwie aufzuholen. Der wird schier erschlagen und macht das wie ihm grob gesagt wurde. Dinge die für uns selbstverständlich sind kann er nicht sehen weil er entweder den Überblick über das große Ganze nicht hat oder weil er schlicht erschlagen wird von der masse an Eindrücken und Anweisungen.

Und das betrifft auch Leute mit vielen Titeln.

„Ein Profi zu sein heißt nur dafür Geld zu bekommen, dass ist kein Qualitätsmerkmal.“


Wenn ich zu einem Projekt dazukomme versuche ich mir erstmal einen gesamt Überblick über alles zu verschaffen. Auch Dinge die nicht in meinem Gewerk sind oder von anderen geplant und ausgeführt werden.

Und mit dem gesamt Bild gehe ich an meinen Part. So weiß ich auch wer rechts und links was macht und wie es mich ggf. beeinflussen kann und bemerke so auch schneller Fehler bevor die eventuell mir bei der Abnahme auf die Füße fallen.

Und sei es nur das dort ein Loch in der Wand ist in den Maßen für einen Lüftungskanal. Und dort eigentlich ein Schrank von mir stehen soll.

Oder ein Rohrstutzen auf der anderen Seite.

Oder das man gewisse Leitungen besser nicht dort und dort verlegen sollte, und HF in der Nähe von Audio Schaltungen mal so gar nichts verloren hat. Wärmeberechung ist das nächste Thema, and so what…

Im Visio sieht das alles so toll aus, in der Praxis fehlen Elemtare Dinge. Die fallen mir beim Blick auf den Monitor schon auf, dem Kollegen bei der Planung nicht. Guckt mich an wie ein Auto…


Das ist Erfahrung aus der Praxis und der Vergangenheit aus der man kommt und mit der man gelernt hat.

Selbst wenn jemand den gleichen Ausbildungsweg hat, heißt das noch lange nicht das er genauso denkt und gleich handeln würde.

Bislang war es oft so das die Kollegen die aus allen möglichen anderen Richtungen kamen und viele verschiedene Jobs gemacht haben, die waren die am besten mit eskalierenden Situationen zurecht kamen.

(Lebens/Berufs) Erfahrung und wissen einmal quer Beet.

(Mit Elektrisch logisch denken hab ich die Fernwärme Anlage wieder in Betrieb genommen das sie temperarurmäßig Abnahmefähig war. Hatte ich vorher noch nie gesehen sowas.) Und ein gewisses Maß an kreativem Denken ist auch hilfreich.


Da hilft eigentlich nur vorher klare Ansagen und immer mit drauf schielen. Ist blöd, geht mir aber genauso und ich bin dann der Typ der irgendwann alles alleine macht weil ich es eh kontrollieren muss.

Endergebnis ist, nur wenige sind in der Lage flüssig mit mir zu arbeiten, ich mache mir viel zu viel Stress und Stundenmäßig eskaliert es immer.

Hat nichts mit Team zu tun, aber Fortbildung sollte nicht zu Lasten des Kunden gehen. Wenn jemandem eine quali fehlt, muss er die bekommen, aber dann nicht während der „Quali Schulung beim Kunden“ vollberechnet werden und noch Fehler produzieren.

Es gibt lern Zeit und es gibt arbeits Zeit.
Bei der Aussage „Fahr mal zum Kunden, nehme das neue System in Betrieb. Schulung hast du ja keine, also probier halt mal und ruf sonst den Support an wenn du nicht weiter kommst..“ platzt mir der Kragen.

Dafür gibt es eine dreitägige Inbetriebnahme Schulung und eine Service Schulung auch.

(Jetzt, Jahre später hab ich mehr wissen als dort gelehrt worden wäre. Ich kenne den Verantwortlichen beim du, habe private Telefonnummern und drei komplette Systeme zu Hause mit denen ich mich abends vorbereiten kann.
Nur hat die firma dieses Wissen nie bezahlt und nur in meinem Kopf. Das rücke ich aber nicht raus, wo ist also nun der Gewinn?
Die nächste profitiert davon ungemein. Der Kunde hat das aber indirekt bezahlt das die Verantwortlichen die Schulung sparen wollten. Jetzt werben sie mit erfahrenen Topleuten und schicken mich im Auftrag des Mitbewerbers zu ihren premium Kunden um sie zu retten.)



Nachteil an dem ganzen: „So wie Du Fachwissen aus allen Bereichen hast brauchst du doch keine Fortbildungen mehr…“

Nur ohne regelmäßige neue Papiere auch nicht mehr Kohle. Hat ja keine Weiterbildung gemacht. Komisch nur wer allen anderen zur Seite steht wenn die bei ihren Lehrgängen nicht weiter kommen. Die die den Karren aus dem dreck ziehen wenn es geknallt hat sind doch immer die selben. Die die nie nein sagen weil das Projekt und der Kunde ihnen am Herzen liegt.

Zumindest meine Kunden bisher haben diese Arbeitsweise sehr geschätzt und solche Beziehungen über Jahre sind öfters ganz hilfreich. Die bleiben auch bei einem Wechsel bestehen, weil die wissen was sie dort bekommen. Qualität und Service für den sie bezahlen. Und nicht für den neuen XC70 für den Projektleiter der trotz Handwerkslehre unfähig ist den Zusammenhang zu erkennen.



War jetzt viel persönliches, aber du bist nicht allein. Ich habe aus den vorgenannten Gründen gekündigt obwohl ich die Tätigkeit gern noch länger gemacht hätte. Aber nicht wenn andere dafür Geld und Prämien bekommen fürs Nichtstun/falsche machen oder behindern meiner Arbeit und dann noch sparen wollen weil ist ja unnötig.


Leider dankt es einem niemand wenn man sich fürs Projekt kaputt macht. Ich muss jetzt den Spagat finden zwischen weiterhin perfekte Arbeit für den Kunden und selbst überleben können.


„Meine Hand für mein Produkt und für meine Arbeit.“
Gary
Beiträge: 4851
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 01:02

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Gary »

Es wird immer mehr Arbeit die auf immer weniger verteilt wird, da kann dann der Einzelne nicht mehr viel reißen. Das auch mal die Motivation fehlt - wenn wundert es. Am meisten nervt es wenn man seine Arbeit nicht in in seiner Art und Qualität erledigen kann.

Kollegen die auf E-Mail nicht antworten würde ich direkt ansprechen, ohne Vorwürfe, einfach erklären das eine Lösung her muss, wie die aussehen könnte und du gerne auch Vorgesetzte einbindest.

Einige Firmen verhalten sich als gäbe es genug Fachkräfte und man müsste seine Mitarbeiter nicht ans Unternehmer binden, bzw meinen der Mitarbeiter lässt sich mit Worthülsen einlullen.
Till
Beiträge: 1162
Registriert: Di 13. Aug 2013, 16:00

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Till »

... kann ich so bestätigen, ich habe mich jetzt ein gutes Jahr extrem darüber aufgeregt, dass es so gehandhabt wird, aber jetzt habe ich einen Schlussstrich gemacht und gekündigt.
Echt schade um den Job, da es extrem abwechslungsreich und spannend war, viel Kundenkontakt, extrem viele Freiheiten, "Verrückte, nicht alltägliche" Tätigkeiten und viele Möglichkeiten sich zu verwirklichen. Aber was bringt es alles, wenn es nur ausgenutzt wird, laufend leere Versprechen kommen und die Bezahlung einfach nicht passt.

Jetzt geht es aus dem testing in eine komplett andere Branche in die Entwicklung, höchstwahrscheinlich grundlegend andere Tätigkeiten und abläufe, aber es muss ja weiter gehen.

Auf jeden fall war es höchst interessant zu sehen, wie unterschiedlich in Vorstellungsgesprächen auf Hobbys, wie elektro Basteleien usw. eingegangen wird.
Gefühlt waren die HR-ler nur an Zeugnissen, Wechselgründen und "Lücken" im Lebenslauf interessiert, während Leute aus der "Praxis" fast nur auf Details aus den vorherigen Tätigkeiten, Hobbys und Interessen eingegangen sind.

Letztlich muss man sich gut überlegen, ob man sich weiter ärgern lassen möchte, oder einfach Mal etwas neues wagt.
Anders herum gibt es überall Leute, mit denen es nunmal nicht "so einfach ist" zu arbeiten. - wobei ich da immer vorsichtig bin, wer weiß wie andere da über einen selbst denken, in den seltensten Fällen wird da ja mal offen drüber gesprochen.
Miraculix
Beiträge: 1126
Registriert: So 27. Mai 2018, 17:35
Wohnort: Landkreis Karlsruhe

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Miraculix »

Ich hatte ein Vorstellungsgespräch für die Position als Leiter Technischer Service/Werkstatt.

Der kaufmännische hat mich 1,5h bearbeitet. Der technische kam mit einem Schaltplan und hat mich direkt gelöchert. In welchem Zusammenhang steht hier dies und jenes und warum ist das so gelöst? Als Chef von mehreren Silberrücken sollte ich das Geschäft beherrschen. Entwicklung und Instandsetzung.

War nett, habe mich aber anders entschieden.

Deine Aussage mit den HRlern kann ich bestätigen.
Benutzeravatar
Hightech
Beiträge: 11306
Registriert: So 11. Aug 2013, 18:37

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Hightech »

Die Stellenausschreibungen gehen teilweise weit am Bedarf vorbei.
Auf die Zettel die man da vorlegen muss, kann man teilweise echt verzichten.

Unsere Stellenausschreibung für den technischen Außendienst war mit einem Techniker ausgeschrieben

Könnt ja mal überlegen, wie viele sich da gemeldet haben.

Das haben die jetzt zum Glück geändert.
Jetzt könnte sich quasi jeder Bewerben, der irgendeine passende Qualifikation hat.
Mir wäre es vollkommen egal, so lange der jenige den Job machen kann.
Alles andere kann man nachschulen, wenn derjeinge in der Lage und Willens ist, das zu lernen.

Das kapieren so langsam auch die HR(Personalabteilung) Leute

Ich hasse diese Bekackten Abkürzungen! HR CEO Inhouse WTF Global Repair Center Key Account Hanswurst.


Servicetechnikerin (w/m/d) im Außendienst für den Raum Stuttgart

Ihre Aufgaben:
• Durchführung von technischer Inbetriebnahme der Verkehrsüberwachungssysteme
• (nur Inland, Unterstützung von Projekten)
• Durchführung von Wartungen, Eichunterstützungen, Reparaturen an Verkehrsüberwachungssystem (nur Inland) vor Ort und / oder Repair Center
• Erstellung von Abweichungsmeldungen/Änderungsanträgen
• technischer Ansprechpartner für den Kunden
• Bearbeitung von Wartungsprotokollen
• Durchführung der elektrischen DGUV 3 Vorschrift 3 Prüfung an den Verkehrsüberwachungssystem
• Verwaltung des persönlichen Servicefahrzeuges

Ihr Profil:
• Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Elektrotechniker, Mechatroniker oder vergleichbare Qualifikationen
• Erfahrung als Servicemitarbeiter im Außendienst oder Repair Center sind wünschenswert
• Kenntnisse in der Netzwerktechnik sind wünschenswert
• MS- Office Anwendungskenntnisse sowie Kenntnisse in SAP und idealerweise CRM sind von Vorteil
• Ausgeprägte strukturierte und Lösungsorientierte Denkweise
• Service und kundenorientierte Arbeitsweise sowie Teamfähigkeit
• Sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift

Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Mista X »

Spezialkrams landet grundsätzlich IMMER bei mir.
Ich bin der Einzige hier der auf SMD Bauteilebene löten und anschließend auch vernünftige Ergebnisse abliefern kann.

Chef kommt mit seinem Münzzähler an: Meldet Blockade
Ursache: Büroklammer im Rotationsteller gefangen
Sauber machen und ausführlicher Test dannach waren obligatorisch. Hab 22,12 € Kleingeld in der Tasche

Chef kommt mit defektem Aktenschredder an
Ursache: Aktenordner war zu stabil
2 Stunden Dreck rausfummeln, fetten usw. später lief die Kiste wieder

Gehaltserhöhung? Aufstieg zum technischen Leiter? .... nö

Als Gegenleistung sauf ich hier nur den Kaffeeknecht leer und teile mir meine Arbeitsleistung frei ein.
Abzocken kann ich auch... kündigen will ich nicht, der Rest hier passt zu gut.

Mich über dumme und unfähige Kollegen ärgern? Ja kommt vor, aber ist nur von kurzer Dauer....
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11482
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Bastelbruder »

HR - wenn ein Mitarbeiter ausfällt, wird in die Ressourcenkiste gegriffen und der Nächste eingesetzt ...
CRM - gibts dafür eigentlich auch einen deutschen Begriff? Es grüßt das Bullshit-Bingo.

Schade, bis vor knapp zehn Jahren hab ich ein Drittel meiner Arbeitszeit mit Fahrten zwischen Zuhause / Büro und den Kunden zugebracht. Das war mal angenehm, ist es heute aber wirklich nicht mehr, seit gefühlt jeder Dritte Fahrer auf Drogen und seinem Recht schwebt. In der Bude schafft es sich auch ganz gut.
Asko
Beiträge: 548
Registriert: Di 13. Dez 2016, 12:27
Wohnort: JO62QP

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Asko »

Hightech hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 06:56 Die Stellenausschreibungen gehen teilweise weit am Bedarf vorbei.
Auf die Zettel die man da vorlegen muss, kann man teilweise echt verzichten.

Unsere Stellenausschreibung für den technischen Außendienst war mit einem Techniker ausgeschrieben

Könnt ja mal überlegen, wie viele sich da gemeldet haben.

Das haben die jetzt zum Glück geändert.
Jetzt könnte sich quasi jeder Bewerben, der irgendeine passende Qualifikation hat.
Mir wäre es vollkommen egal, so lange der jenige den Job machen kann.
Alles andere kann man nachschulen, wenn derjeinge in der Lage und Willens ist, das zu lernen.

Das kapieren so langsam auch die HR(Personalabteilung) Leute

Ich hasse diese Bekackten Abkürzungen! HR CEO Inhouse WTF Global Repair Center Key Account Hanswurst.


Servicetechnikerin (w/m/d) im Außendienst für den Raum Stuttgart

Ihre Aufgaben:
• Durchführung von technischer Inbetriebnahme der Verkehrsüberwachungssysteme
• (nur Inland, Unterstützung von Projekten)
• Durchführung von Wartungen, Eichunterstützungen, Reparaturen an Verkehrsüberwachungssystem (nur Inland) vor Ort und / oder Repair Center
• Erstellung von Abweichungsmeldungen/Änderungsanträgen
• technischer Ansprechpartner für den Kunden
• Bearbeitung von Wartungsprotokollen
• Durchführung der elektrischen DGUV 3 Vorschrift 3 Prüfung an den Verkehrsüberwachungssystem
• Verwaltung des persönlichen Servicefahrzeuges

Ihr Profil:
• Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Elektrotechniker, Mechatroniker oder vergleichbare Qualifikationen
• Erfahrung als Servicemitarbeiter im Außendienst oder Repair Center sind wünschenswert
• Kenntnisse in der Netzwerktechnik sind wünschenswert
• MS- Office Anwendungskenntnisse sowie Kenntnisse in SAP und idealerweise CRM sind von Vorteil
• Ausgeprägte strukturierte und Lösungsorientierte Denkweise
• Service und kundenorientierte Arbeitsweise sowie Teamfähigkeit
• Sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift

Tja, da bin ich auch bei.
Manche Stellenausschreibungen sind in meiner Ansicht sowas von daneben, da meldet sich keiner.
(Die ganzen Abkürzungen in dem verlinkten Text verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht, also bin ich unbrauchbar.)

Ich möchte mal meine Erfahrungen berichten.
Nach dem Motto: wie kommt die Jungfrau zum Kind ...
Stellenausschreibung war "Bauleitender Monteur / Bauüberwacher".
Jetzt steinigt mich nicht, ich wusste 2014 nicht was ein Bauüberwacher macht!
Bauleitender Monteur war klar, das haste schon zig Jahre gemacht, das kriegste hin.
Beim Vorstellungsgespräch kam heraus, die suchen einen BAULEITER.
Positiv war, der Chef sagte ehrlich, ich will diesmal keinen jungen unerfahrenen Ing. von der UNI
sondern einen erfahrenen Handwerker von der Baustelle.
So bin ich vom Handwerker (mit Erfahrung) zum Bauleiter (eigentlich Bauüberwacher für den Bauherren) mutiert.

Und da passte es eben ganz gut, wenn da auch " ... oder vergleichbare Qualikifation ..." stand.

Gruss Asko (aka Zitronenfalter)
berlinerbaer
Beiträge: 1062
Registriert: Di 22. Aug 2017, 05:19
Wohnort: Berlin

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von berlinerbaer »

Mista X hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 08:04 Spezialkrams landet grundsätzlich IMMER bei mir.
...
Gehaltserhöhung? Aufstieg zum technischen Leiter? .... nö

Als Gegenleistung sauf ich hier nur den Kaffeeknecht leer und teile mir meine Arbeitsleistung frei ein.
Abzocken kann ich auch... kündigen will ich nicht, der Rest hier passt zu gut.
Ich fand es in einer vergleichbaren Position aber auch total anstrengend, rumzufaulenzen, besonders, wenn das nicht allzu offensichtlich sein darf ;-)
Dann lieber eine neue, herausfordernde, angemessen bezahlte Option.
Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Mista X »

Wenn ich im Workflow bin gilt erstmal: Nicht stören
Wenn du was möchtest: Schreib ne Mail oder stell mir das Gerät dahin mit Zettel dran vom wem und was damit ist.
Ich steige nur ausm Hemd wenn der 10 Jahre ältere Kollege meint: Das brauchste nicht, das geht auch mit XY gut. Ich bestell das nicht. Auch Klugscheißer die der Meinung sind bei -10°C Außentemperatur "Fenster auf" brüllen zu müssen, nur weil der depperte Firmengong "Ding Dong" gemacht hat, weil mal wieder die Stunde rum ist und gegen das böse Biervirus die Werkstatt ausgekühlt werden muss. a) weiß ich selbst, dass es gegongt hat und b) ich bin nicht der Pawlowske Hund der auf Ding Dong reagiert und zum Fenster rennt - feststellt: Schneesturm! aber trotzdem auf macht... - seit dem depperten "Wir müssen lüften" bin ich doppelt so oft krank wie vorher.

Ansonsten ich lasse die Kollegen in Ruhe - ich mache es selbst. Meine Teile und Werkzeuge beziehe ich mitlerweile direkt über den Einkauf - das geht am "Besteller" hier in der Werkstatt vorbei, nachdem er 3x rumdiskutiert hat was und wie teuer blabla.
Blechei
Beiträge: 1197
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 11:18
Wohnort: Inne Hauptstadt

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Blechei »

Naja, ich stelle fest das mir derartiges inzwischen komplett am Arsch vorbei geht.
Ich sage immer höflich ja, aber gerne und wenns in die Hose geht is halt Pech, ich konnts nicht besser.
Ich gebe zwar zu das diese Haltung was mit der zeitlichen Nähe des Ruhestands zu tun hat aber andererseits
hätte ich genau so auch schon eher reagieren können und sollen.
Gegen Ignoranz, Dummheit und den Willen anderen zu sagen wies geht kommst du nicht an. Was kriegt man wenn man Atheisten
und Zeugen kreuzt? Genau, Leute die völlig sinnlos an Türen klingeln.
Gary
Beiträge: 4851
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 01:02

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Gary »

Ich will mal von einem Kollegen berichten..

Der macht seine Arbeit sehr gewissenhaft, wenn Daten fehlen, er einen Fehler entdeckt, bleibt er dran, telefoniert und macht bis er den Auftrag zu 100,0% erledigt hat.
Er ist freundlich und total hilfsbereit, bedankt sich für jede Hilfe.
Soweit positiv.

Aber ist so nicht gewollt, wenn was fehlt soll er den Auftrag zurück weisen. Ist auch wichtig um Fehler im Prozess zu finden.
Wird das vom Teamleiter und den Kollegen angesprochen kommt nur - Ist seine Arbeitsweise, er will das gescheit machen, wenn er was anfängt dann macht er es fertig. Er ist nicht fähig darauf einzugehen, sich anzupassen - obwohl man ihm die Hintergründe erklärt. Es kommt immer nur ein aber gefolgt von so kann er nicht.

Folge ist - er verplempert Zeit, nicht nur seine, zum telefonieren gehören ja zwei.
Er meint aber, er macht es am allerbesten, weil er es ja immer zum laufen kriegt. Natürlich hätte er längst eine Lohnerhöhung verdient, meint er.. - mein Teamleiter verhindert das, bzw würde es verhindern - weil es ungerecht wäre - den anderen gegenüber. Selbstreflexion - das kann er - ohne andere einzubeziehen mit einer waagrechten Lernkurve.

Der Chef mag es halt nicht wenn der Mitarbeiter ständig Arbeiten anderer Abteilungen erledigt. Im Einzelfall nach Rücksprache ist das prima - weil es ja eine Firma ist, aber die Probleme sollen am Ursprung beseitigt werden.
Benutzeravatar
Hightech
Beiträge: 11306
Registriert: So 11. Aug 2013, 18:37

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Hightech »

Da ist das QM kaputt!
Wenn Fehler auftreten müssen die dem QM-Beauftragten gemeldet werden, der muss für die Beseitigung des Fehlers sorgen.
Leider funktioniert das fast nie.
Teilweise dauert es Jahre bis Fehler mal angegangen werden und von der Beseitigung will ich gar nicht mal anfangen.
Je größer der Laden, desto länger die Fehlerlaufzeit.
Früher konnte man zum Entwickler oder dem Zuständigen gehen, der hat den Fehler beseitigt und die Zeichnung/Stückliste/AW geändert und dann war das erledigt.
Nun muss das erst mal in einem QM-Gesprächskreis bewertet, gewichtet und verworfen werden.
Gary
Beiträge: 4851
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 01:02

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Gary »

Es ist wie beim Europa Parlament

Da sind die Leute die man loswerden will

So ist es auch bei den Arbeitskreisen, da sitzen die mit ohne Ahnung. Die mit Ahnung arbeiten..
Benutzeravatar
Bastel-Onkel
Beiträge: 610
Registriert: Do 12. Apr 2018, 19:43

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Bastel-Onkel »

Unfähige und unwillige Leute sind auch in meinem Beruf ein großes Problem. Die Firma hat keine Lösung, denn sie läd immer mehr Arbeit bei denen ab, die es können bzw. machen, was aber dazu führt, daß die verheizt werden, auch keine Lust mehr haben und sich der Rest ins Fäustchen lacht. Gerade heute hatten wir es von so einem Exemplar. Hat seit Jahren so ziemlich alles verkackt, was man ihm zu tun gegeben hat, sitzt in allen Gremien und kann gut reden, kommt früh und macht anderen immer ordentlich Druck, bekommt aber selber den Arsch nicht hoch, ist organisatorisch ein absoluter Chaot, eingebildet, arrogant und fachlich völlig inkompetent. Jetzt hätte er die letzten zwei Wochen mal wirklich was machen müssen, da war er dann natürlich passend krank. Und Konsequenzen hat er natürlich nicht zu befürchten, weil die Chefs das nicht überblicken bzw. für die zählt nur das Resultat und das haben die verbliebenen Kollegen ohne besagte Person und zusätzlich zu ihren eigenen Aufgaben eben auch erzielt. Daß sie damit eine teure Karteileiche mitschleppen, ist leider ein unschöner Nebeneffekt.

Ich habe nicht primär ein Problem mit unfähigen Leuten. Wenn ich mit jemandem arbeiten muß und der sagt mir offen und ehrlich: "Ich habe davon leider keine Ahnung", dann finden wir fast immer einen Weg, die Arbeit so aufzuteilen, daß wir beide klar kommen. Ein Problem habe ich dann, wenn einer keine Ahnung hat, genau weiß, daß er keine Ahnung hat, aber so tut, als wäre er der Ober-Checker und mir im dümmsten Fall dann, wenn ich mich eben notgedrungen alleine drum kümmere noch reinzureden versucht. Das hatte ich in meiner Laufbahn nicht oft, aber es kam schon vor und endete meistens mit einer kleinen Ansage meinerseits.

Ich bin auch nicht der einfachste Mensch und das weiß ich auch. Ich wäre ein grottenschlechter Chef, deswegen habe ich mich nie um so einen Posten bemüht, obwohl man mir den mehrfach angeboten hat. Man sagt mir Sachkompetenz nach, aber natürlich lag ich auch schon oft falsch.

Aktuell sind wieder Stellen offen und der halbe Bau hat schon nachgefragt, ob ich mich beworben habe. Die Antwort ist: "Nö". Die Bewerbungen sind ein abgekartetes Spiel und es steht immer schon vorher fest, wer es wird. Das ganze Brimborium mit Ausschreibung und Gesprächsrunden ist eine reine Farce. Und die Qualifikation der Kandidaten, also das, was sie können und ihre Bereitschaft, es auch zu tun, spielt bei diesem ganzen Zirkus keinerlei Rolle. Es werden gerade wieder drei Leute ende 30 für den Rest ihres Arbeitslebens mit dem passenden Pöstchen versorgt, so daß sie nie mehr Leistung bringen müssen, wenn sie nicht wollen. In einigen Fällen bin ich sogar froh, mit "Falschgeld" (Spitzname für eine der Personen. Ich hatte mal gesagt, daß ich, wenn ich jemals Falschgend drucken wollte, sein Gesicht drauf machen würde...) habe ich in Zukunft nicht mehr viel zu tun...
jodurino
Beiträge: 2088
Registriert: So 17. Nov 2013, 20:43

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von jodurino »

Zitiere miraculix mal ohne techilfe:


"Ich selber sehe bei mir als mangelpunkt das ich schnell cholerisch werden kann wenn ich nicht in meinem Flow arbeiten kann. Entweder wegen mangelhaftem Werkzeug/Material, mangelhafter Vorbereitung (die ich extra genau angewiesen habe) oder wenn mir Steine in den Weg gelegt werden."

Womit wir da schon 2 sind.
Miraculix
Beiträge: 1126
Registriert: So 27. Mai 2018, 17:35
Wohnort: Landkreis Karlsruhe

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Miraculix »

Wobei ich das ein wenig relativieren muss. Ich würde nie jemanden vorm Kunden oder im Büro direkt beleidigen.

Wenn es einer nicht rafft, und es schafft mich zum explodieren zu bringen. Dann sieht man den 2m Riesen aus dem Schaltraum oder woher auch immer davonbrausen. Und da wo ich ankomme wird es laut, aber immer noch menschlich.

Gibt da Wohl auch ganz andere Kaliber, nach deren eintreffen die Mitarbeiter seelisch zerstört sind. Von denen will ich mich distanzieren.


Ich will einfach nur meine Arbeit mit der besten Qualität abliefern die der Kunde bezahlt hat. Weil nur dann ist der Kunde zufrieden und damit kommt er wieder und damit auch neue Kunden und.
Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Re: Arbeitswelt: Wie mit Kollegen umgehen, die unfähig und/oder unwillig sind?

Beitrag von Mista X »

Das mit dem unfähig und unfair ist hier auch gegeben.

Der eine Kollege ist seit 25 Jahren hier, kloppt Sprüche und hat permanent ne große Fresse. Seine Sprüche zielen immer sehr niedrig und teilweise rassistisch.
Keiner kann ihn leiden.
Versuche zu klären warum er so ein Arsch ist und ob und wie man eine vernünftige Basis finden kann um sich zumindest zu tolerieren schlugen fehl auf Grund seiner "Ich bin was besseres" Haltung.
Dabei ist er nur der verlängerte Arm der Lagerlogistik und schreibt Lieferscheine und packt die Sachen zusammen die bestellt werden. Also ein Job für Doofe wo man nicht nachdenken oder handwerken muss.

Der andere ist der Gruppenleiter.
Er poliert sich zusammen mit o.g. Person den Schniedel und piekst grundsätzlich die halbe Firma wach wenn der Auftrag vom 0815 Geschehen abweicht.
Beste Beispiel: Es kommt ein Cisco WebEx Client PC mit Bildschirm rein. Die zuständige Abteilung weiß schon bescheid, dennoch rennt er zu mir: Mach mal QFA fertig...
Ich mir das Ding aufn Tisch gehoben - QFA fertig gemacht.
Derweil rennt der Kollege wie blöd durch die Firma und sucht das Gerät....
Antworten