Rezension Dreh- und Fräsbank HQ400B von Güde -------------------------------------------- Man muß natürlich in der Preisklasse ein paar Abstriche machen. Es gibt kein Getriebe, so das man die Antriebsriemen selbst umlegen und die Zahnräder selbst umbauen muß. Der Stahlhalter ist nicht höhenverstellbar, so daß man eine Fühlerblattlehre schlachten muß, um die Blätter unter den Stahl legen zu können, wobei bei 20mm-Schäften dies schon nicht mehr möglich ist. Der Futterwechsel ist relativ aufwendig, weil man 4 rückwärtige Schrauben lösen muß (macht man aber nur sehr sehr selten). Zudem sind die Zerspanbedingungen insbesondere beim Fräsen nicht so stabil wie bei einer Industriemaschine. Aber das sind Dinge, die man in dieser Preislage nicht bekommt. Insgesamt ist die Leistung der Maschine befriedigend. NE-Metalle und Kunststoff sowie Automatenstahl sind kein Problem, hochlegierte Stähle sind nur mühsam zu bearbeiten, insbesondere weil die notwendige Schmierung/Kühlung eine ziemliche Sauerrei verursacht (es fehlt halt eine Auffangwanne). Hinsichtlich der Präzision wäre zu sagen, daß zwar "Made in Germany" draufsteht, aber "Made in China" drin ist. An den Schmiernippeln steht zum Beispiel "Öhlen im vor bedienung" und auf dem Motor klebt ein Typenschild mit chinesischen Schriftzeichen ;-))) Eine Präzision von 0.05mm ist aber problemlos hinzukriegen, wenn man sich auf die Maschine eingeschossen und Erfahrungen gesammelt hat (ich musste mir hinsichtlich Drehen und Fräsen alles selbst beibringen). Ärgerlich ist das die Skalen an den Kurbeln nicht auf Null stellen kann, verursacht immer etwas Kopfkratzen (wie weit muß ich noch drehen ?). Gewindeschneiden ist kein Problem, bei Feingewinden braucht man natürlich einen passenden Drehstahl, der die Form auch herstellen kann. Worauf du auf jeden Fall achten mußt : Prüfe die Reitstockstellung (meiner lässt sich nicht genau zentrieren, die Abweichung beträgt bei mir etwa 1/10mm mit der mitgelieferten Zentrierspitze) und den Schraubstock (bei meiner Maschine sind die Backen nicht 100% Parallel, so daß man immer ein Stück Karton zwischenklemmen muß). Auch solltest du mal die Lager bei abgenommenen Keilriemen prüfen. Wenn diese Spiel haben, müssen sie ausgetauscht werden. Hier ist besonders das Spannlager des Fräsriemens zu beachten. Dieses drückt gegen den Riemen und spannt ihn dadurch. Wenn das ausgeschlagen ist, triebt dich der Lärm in den Wahnsinn (Der Kopf wird leicht, der Geist entweicht....). Beachte hier auch die Flucht der Riemenscheiben. Bei meiner Maschine standen diese nicht genau gegenüber, so das der Riemen an den Kanten sehr schnell ausgefranst ist (in diesem Fall kann man den Lagerflasch aber ein Stück abdrehen, dann passt es wieder). Bei anderen Maschinen, die ich bisher gesehen habe und die neueren Datums sind, passt das alles wieder. Auch hat Güde scheinbar jetzt drehbare Skalenringe eingeführt. Insgesamt ist die Maschine empfehlenswert. Sie ist ihr Geld wert und für Einsteiger und Hobbybastler absolut ausreichend. Abschliessend muß ich noch darauf hinweisen, daß man noch recht viel Geld für Werkzeuge, Derhstähle etc. ausgeben muß. Es lohnt sich hier absolut NICHT, billigen Schund zu kaufen. Gutes Werkzeug ist nun einmal teuer. In diesem Zusammenhang kann ich zum Güde-Werkzeug allerdings nicht raten. Auch der Unterbauschrank, welcher zu dieser Maschine angeboten wird, ist völlig überteuert. Gut ist der Kundenservice bei Güde. Man bekommt kompetente Beratung und Ersatzteile sind nicht überteuert. Kontakt unter www.guede.de ------------------------------------------------------------------------------------------------------ Hier noch ein paar Sätze eines Basterkollegen : hi ! habe heute die hq400b in betrieb genommen. das mit dem schmieren hab ich mir gespart, es tropft eh an allen eckenund enden oel raus. habe zur uebung nur ein bischen was in holz gebohrt, allerdings mit nem grossen zentrumsbohrer. musste dazu den support abmontieren und hab statt dessen nen maschinenschraubstock von meiner bohrmaschine draufmontiert. die ganze konstruktion ist eigentlich sehr durchdacht, ueberall sind passungen, so dass die wiedermontage ohne neujustierung der parallelität klappen sollte. bis jetz habe ich noch nix entdeckt was wirklich mist ist. naja mal sehen. die niedrige spindeldrehzahl von 117/min ist echt cool. da gibts endlich keine brandzeichen mehr. nur das riemen wechseln ist echt ätzend. jetz verstehe ich auch warum du dir das mit der regelbaren drehzahl gebastelt hast. das leben waere schon einfacher, wenn die spannvorrichtungen ne schnellspannvorichtung haetten. der spanner für den riemen an der bohr/fraesspindel ist irgendwie seltsam. so wie die maschine geliefert wird, ist er ausser funktion. riemenspannung ist auch ohne fast o.k. ich weiss nicht ob sich die spannrolle bei bedarf innerhalb oder ausserhalb des riemens befinden soll. wie betreibst du diesen spanner ? das lager der spannrolle fühlt sich auch nicht so toll an, aber vielleicht muss es sich nur einlaufen. evtl muss man da halt mal basteln un nen kugellager reinmachen. habe auch so ohne werkstueck mal alle funktionen durchgetestet. so laut ist die maschine gar nicht. mal sehen was bei hoeheren drehzahlen passiert. erster versuch mit metall wird wohl ein adapter für mein oelkeannchen sein, der auf die schmierstellen der hq400 passt. die sind irgenwie ziemlich klein. die geräusche von dem fliekraftschalter sind bei mir kein klicken, sondern mehr so ein sproing, das irgendwie nach feder klingt. Roland