Finger´s elektrische Welt

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Das Forum für den durchgeknallten Bastler

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Elektrik und Elektronik

Die Bumsbox

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Erklärung

Nach aktueller Gesetzeslage ist der Bau und Verwendung der hier beschriebenen Vorrichtungen in Deutschland teilweise genehmigungspflichtig oder verboten. Diese Darstellung dient deshalb nur und ausschliesslich der Information. Weder soll dies als Empfehlung zur Nachahmung verstanden werden, noch gebe ich weitere Tips, Rezepte, Bezugsquellen oder ähnliches bekannt. Ich lehne jede weitergehende Verantwortung für die Handlungen meiner Mitmenschen vollständig ab.

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Für diejenigen unter euch, die sich schon einmal mit Modellraketen beschäftigt haben ist das Thema sicherlich nicht neu. Feuerwerk elektrisch zu zünden ist an sich auch keine umwerfend neue Geschichte.

Insgesamt bin ich hier vielleicht mal wieder etwas über das Ziel hinausgeschossen, aber was solls ? Das Ganze ist ein nettes Projekt für 1-2 Wochenenden.

Die BumsBox :

16 Kanäle
Einknopf-Bedienung
Einzelschussfunktion
Automatisiertes Abfeuern von bis zu 5 Partituren mit jeweils 16 Zündern
Maximale Kabellänge 50 Meter
Stromversorgung über 3 Mignonzellen

Das ganze Moped lässt sich im Prinzip aus Teilen zusammendengeln die sowieso rumliegen.

Herzstück ist ein recht aggressiver DC/DC-Wandler, der einen Kondensator von 6800uF in 3 Sekunden auf 40V aufpumpt. Diese Ladung wird über Thyristoren auf die Glühdrahtzünder geschaltet. Durch die hohe Energiemenge brennt der Draht ohne Verzögerung durch.
In einem alten Gehäuse mit neuer Blechfront sieht das dann so aus (Der Aufkleber verdeckt ein paar alte Löcher) :

Der Rest ist eigentlich nur noch Controllerkram. Die Kommandobox basiert auf dem PIC-Modul und besitzt ein 4*40-Zeichen-Display sowie einen Druck-Drehgeber, den ich mal aus einer Maschinenkonsole ausgeschlachtet habe. Gesprochen wird über ein serielles Protokoll mit 9600 Baud.

Mit einem Gehäuse und 30 Metern Kabel sowie 16 Lüsterklemmen für die Zünder ist die Bumsbox komplett :

Der Schaltplan der BumsBox sowie der KommandoBox sind natürlich wie immer verfügbar. Die Software würde mit PIC-C von Hitech zusammengebaut und ist hier und hier ebenfalls zu haben.

Diese Idee ist natürlich nicht neu und wurde von anderen Fricklern schon eingesetzt.

Jetzt muss man sich natürlich noch Gedanken über die Konstruktion von Zündern machen. Preiswert, sprich : Rotzbillig sollen sie sein, einfach zu fertigen und betriebssicher. Die erste Konstruktion bestand aus einem Kunststoffrohr, welches im Modellbau als Bowdenzug verwendet wird und 3mm Aussendurchmesser hat. Drin stecken 2 Zentimeter Konstantandraht von einer Styroporsäge sowie etwa 100mg Pulver. Dies könnte, sofern irgendwann in ferner Zukunft die Gesetzgebung geändert wird, zum Beispiel von einem Streichholz stammen (im Moment wäre das illegal). Es funktioniert aber auch ohne, wenn der Glühdraht lang genug ist, so daß glühende Stückchen weggeschleudert werden. Am Kabelaustritt ist das Röhrchen mit 2K-Kleber verschlossen, oben mit einem Papierstopfen.

Vom Test des Zünders gibt es noch ein kleines Filmchen (400k, MPEG).

Inzwischen habe ich das Kunststoffrohr durch Trinkhalme ersetzt. Damit liegt der Preis bei deutlich unter 3 Cent pro Stück und das Ganze kann in Kleinserie hergestellt werden.

Ein alter Besteckkoffer, ein paar Fussleistenreste und Heisskleber und schon ist er fertig, der BumsKoffer :

Ach ja : Silvesterfeuerwerk darf in der BRD im Gegensatz zu Modellraketen nicht elektrisch gezündet werden.

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Nachtrag

Für jeden kleinen Pipifax-Test im Garten oder im Prüfstand ist es etwas mühselig, jedesmal den Koffer startklar zu machen. Deshalb habe ich noch die Bumsbox Mini gebaut :

Darin werkelt der altbekannte NE555 und ein Relais. Dazu gehört ein kleiner Bleigel-Akku und fertig sind 10 Sekunden Verzögerung. Passt alles fast in die Herren-Hosentasche. Und weil schon so viele Leute danach gefragt haben, gibt es auch einen Schaltplan dazu.

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Bumsbox Midi

Man kann natürlich auch z.B. Kohleschichtwiderstände benutzen, um seine Modellraketenmotoren zu zünden. Leider brauchen die eine Weile zum durchbrennen und hat man noch 100m Kabel dazwischen wird die Sache irgendwie unbefriedigend. Basierend auf einer Idee und Realisation von Eike (Ich hoffe, er schreibt mir noch ein paar Zeilen Text dazu) hab ich eine Hosentaschenvariante von seiner Bumsbox gefriemelt.

Basis ist ein Hochsetzsteller mit TL494, der auf 50kHz und festem Tastverhältniss von 90% ackert. Damit wird ein Elko von 68u in 100ms auf 350V aufgeblasen. Schalttransistor und Diode sind so hoffnungslos überdimensioniert, das hier auf jegliche Schutzmaßnahmen verzichtet werden kann.
Der Clou ist die Schaltung um die Glimmlampe, welche auf einem Nachtlicht ausgeschlachtet wurde. Die Widerstände drumherum sorgen dafür, das die Funzel bei 350V zu leuchten beginnt und Strom in die Gates der beiden hochempfindlichen Thyristoren fliessen kann. Der eine schaltet die PWM ab damit keine Überspannung entstehen kann und der andere schaltet den Elko auf die Last. Man muß also für einen neuen Start den Taster loslassen damit der erste Thyristor wieder sperrt und die Schaltung wieder anlaufen kann.
Der geneigte Frickler findet einen Schaltplan dazu sicherlich interessant. Auch wenn er auf der Werkbank nur lose hingeschmiert wurde.

Klemmt man einen Kohleschichtwiderling von 33 Ohm und einem satten Viertelwatt an den Kasten und drückt den Knopp, so verabschiedet dieser sich praktisch in Nullzeit mit einem Puff aus dem Dieszeits und hat sein oxidatives werk vollbracht. Das tut es bestimmt auch mit kleinen Tantalern oder Dioden. Gleich mal ausprobieren.

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