Teilweise macht mir meine Zerstreutheit auch einen Strich durch die Rechnung. Neulich dachte ich,
die Nachbarn hätten irgendwelche merkwürdigen Baumaschinen laufen. Wie sich herausstellte,
war das der Verstärker in meinem Auto, der sich aufgrund der schon gänzlich entladenen Batterie
immer wieder aus seiner Standby-Ruhe erhob und dabei ein lautes Plöpp erzeugte.
Plöp - Plöp - Plöp - Plöp - Plöp - Plöp - Plöp - Plöp - Plöp - Plöp - Plöp - Plöp
Oder ich steige ein, bemerke den noch schwachen Lichtschein vom Radio und fange an zu rechnen.
Die Kiste steht 5 Tage. Mist. Lohn sich nicht, den Zündschlüssel umzudrehen.
Das im Sommer die Lichtmaschine kaputt war hat der Batterie auch nicht besonders gut getan. Dank Kohlen
aus einem Staubsauger tut die es wenigstens wieder.
Neulich fiel mir um 4 Uhr morgens wieder ein, das das Ladegerät noch am Karren hängt. Also auf U-Hose
und -8°C raus und die Klemmen vom blubbernden Aqaurium abgerissen. Morgens dann nochmal Aqua-Dest auf die
Zellen.
ARGH !
Hinzu kommt irgendwie der leise Verdacht, dass die Glühkerzen nach mitterweile 210 Megametern
nicht mehr so ganz koscher sind. Und natürlich alles andere als leicht auszubauen. Das morgendliche
Ergebniss sieht dann nach Frostnächten etwa so aus :
Aussen kratzen
Donnernd erwachen dann ein bis zwei Zylinder
aus ihrer Nachtruhe. Man wähnt sich auf U96 kurz nach Feindbeschuss. Golf macht stark Wasser!
Die Nachbarn befinden sich, um ihre Nachtruhe gebracht, mittlerweile in hellster Aufregung,
während mein Sport-LKW in konkulsivischen Zuckungen seinen Fein- und Grobstaub raushustet
und versucht, seinen Herrn und Meister abzuwerfen.
!!! Ruhig Brauner !!!
Zum Glück ist die Tür zu.
So langsam entschliesst sich das Dieselgemisch in den übrigen Zylindern auch zur Zündung und
es kommt soweit Ruhe in die Sache, das ich vom Hof rollen kann. Eines muß man den VW-Leuten lassen :
Schrauben vibrationssicher verbauen, das können Die.
Insgesamt kann ich das natürlich nicht auf mir sitzen lassen ! Also als erstes mal
Autoteile.cc angetingelt
und für den Fall der Fälle neue Glühwürmchen gekauft.
Als nächstes muß ein Zentralschalter her. Eigentlich suchte ich ein richtiges Frankensteinmodell
mit offenen Kontakten und einem Holzhebel. Während ich den dann düster lachend umlege, zucken Blitze
über den Himmel. Und morgen die Weltherrschaft!
Mein Bastelkiste gab aber nur Schaltschranktechnik her, also wurde es ein Drehschalter :
Um den Glühkerzen auf die Wendel schauen zu können musste dann noch eine Möglichkeit zur Strommessung
her. Glücklicherweise hatte ich noch einen Messandler von LEM herumliegen der bis 70A messen kann :
Der Kupferstreifen wurde von einem freundlichen Schütz gespendet. Eingeschleit wird das Ding in die Leitung
zur Zentralelektrik :
Leider speist die Lichtmaschine (man ist die wieder hell) über die Anlasserzuleitung ein, ich kann so
also nicht sehen, wie die Batterie geladen wird.
Die 6qmm-Leitung habe ich durch 2*4qmm zum Schalter ersetzt. Der Wander braucht eine symetrische Versorgung
und das Panel eine galvanisch getrennte Speisung. Glücklicherweise flog noch ein DC-DC-Wandler herum :
Die Schaltung ist simpel und dank Heisskleber auch Uboot-tauglich :
Der Taster sorgt dafür, das der DC-DC-Wandler nur läuft, wenn er tatsächlich gebraucht wird und die Batterie
in Ruhe lässt, sollte ich den Zentralschalter mal vergessen.
Das Käschtle findet dort seinen Platz, wo früher der tragbare CD-Spieler trohnte
So, mal sehen was passiert.
Die Glühkerzen ziehen locker 60A, scheinen also tadellos in Ordnung zu sein. Auch die Batteriekapazität reicht jetzt
für hurtiges anspringen. Vielleicht liegt das jetzt aber auch an den gestiegenen Aussentemperaturen. Mal sehen.....
Irgendwie hat mein Sport-LKW (siehe auch Sülzkotlett) Hormonstörungen. In letzter Zeit ergeht
sich meine Beförderungstechnik in derartig launischen Anfällen, das ich dem mal auf den
Grund gehen muß.
Innen kratzen
Vorglühen und dabei möglichst nicht die Scheibe anatmen
Orgeln.....